Gott und die WeltBeweglichkeit steht hoch im Kurs. Zum Hamsterrad werden darf sie aber nicht.
Die mobile Gesellschaft ist ein Schlagwort unserer Zeit, das Vieles, also nichts Genaues bedeutet. Im Zweifelsfall bedeutet es alles, je nach Bedarf: Mal ist es die Beweglichkeit im Denken, mal die Bereitschaft, für den Arbeitsplatz um die halbe Welt zu reisen, mal der Sportsgeist, der die Fitness zum Körperkult erhebt. Mobilität ist ein Wert an sich geworden; Unbewegliches gilt allenfalls noch als wertvoll, wenn man von der Immobilie in guter Lage spricht. Es ist nie gut, wenn ein Wert quasi zum Selbstläufer wird. Nur mobil zu sein, um wie alle anderen auch mobil zu sein, ist eine insgesamt schale und dürftige Lebensanstrengung. Dann kann die Mobilität schnell zum Hamsterrad werden und zu einer Beweglichkeit degenerieren, die ausschließlich um sich selbst kreist und Fortschritt nur vortäuscht.