Vorfall im Westjordanland Palästinenser von israelischem Militär erschossen

Das israelische Militär hat im Westjordanland nach eigenen Angaben einen palästinensischen Angreifer getötet. Der 35-Jährige habe ersten Ermittlungen zufolge am Samstag in Hebron versucht, einen Soldaten mit einem Traktor zu überfahren.

Ein bewaffneter israelischer Soldat steht auf einem Dach (Symbolfoto).

Ein bewaffneter israelischer Soldat steht auf einem Dach (Symbolfoto).

Foto: dpa/Wisam Hashlamoun

Im Anschluss habe der Mann versucht, israelische Zivilisten in der Nähe zu attackieren. Die Truppen hätten das Feuer eröffnet und den Attentäter erschossen. Alle Soldaten seien unverletzt geblieben.

Seit 2015 haben palästinensische Angreifer im Westjordanland häufiger Angriffe mit Messern oder Fahrzeugen auf israelische Soldaten verübt. Dabei wurden mehr als 50 Israelis, zwei Amerikaner und eine britische Touristin getötet. Im selben Zeitraum töteten die israelischen Truppen mehr als 260 Palästinenser, von denen die meisten Angreifer gewesen sein sollen.

Die Aufmerksamkeit in dem Konflikt ist mittlerweile wieder stärker Richtung Gazastreifen gewandert, wo es an der Grenze zu Israel gewalttätige Proteste gibt. In der zehnten Woche in Folge protestierten Palästinenser am Freitag an der Grenze.

Das Militär erklärte, manche hätten Granaten und Rohrbomben auf die Soldaten hinter dem Grenzzaun geworfen. Eine 21-jährige, die sich als freiwillige Ersthelferin um verletzte Demonstranten kümmerte, wurde von israelischen Schüssen getötet.

Seit dem 30. März sind mehr als 115 Palästinenser durch Schüsse israelischer Soldaten ums Leben gekommen. Die Palästinenser und Menschenrechtsorganisationen werfen Israel vor, oft übertriebene Gewalt anzuwenden und somit Palästinenser zu töten, die keine unmittelbare Gefahr darstellen.

(das/AP)
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