Bundesverdienstkreuz für Wegberger Sozial engagiert und für jeden ein offenes Ohr

Wegberg · Für sein ehrenamtliches Engagement wird Klaus Buyel am Mittwoch das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die meisten Menschen kennen Klaus Buyel als lebensfrohen und kontaktfreudigen Menschen.

 37 Transporte nach Burundi hat Klaus Buyel organisiert. Dabei überführte der 72-Jährige auch diesen VW Golf nach Afrika.

37 Transporte nach Burundi hat Klaus Buyel organisiert. Dabei überführte der 72-Jährige auch diesen VW Golf nach Afrika.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

Wirft man einen Blick auf das mehr als abwechslungsreiche Leben des 1945 in Gera geborenen Geistlichen, so wird deutlich, dass diese Auszeichnung sicherlich an die richtige Adresse geht. Die meisten Menschen kennen Buyel als lebensfrohen, kontaktfreudigen Menschen, der für jeden und alles ein offenes Ohr hat, und sich nicht zuletzt seit vielen Jahren für das ostafrikanische Land Burundi engagiert: "Eigentlich ist der damalige Aachener Bischof Johannes Pohlschneider an allem Schuld. Der hat mich 1975 erstmals als Missionar nach Burundi geschickt", sagt Klaus Buyel.

Diese Erfahrung sollte fortan das Leben des Pfarrers bestimmen. So hielt sich der Mann mit dem markanten weißen Bart, jährlich für eine gewisse Zeit in Afrika auf, während er hier vor Ort von einem afrikanischen Kollegen ersetzt wurde.

In mehr als drei Jahrzehnten hat Buyel mit seinen Mitarbeitern nicht nur einen Fuhrpark aufgebaut, es werden die Menschen vor Ort mit dem Notwendigsten unterstützt, und es wird Hilfe zur Selbsthilfe angeboten, wie er nicht ohne Stolz sagt: "Insgesamt haben wir mittlerweile 37 Transporte vollzogen, bei denen wir Autos und andere Dinge nach Burundi gebracht haben". Um die Nachhaltigkeit des Projektes zu sichern, hat der pensionierte Pfarrer vor rund zwei Jahren die "Klaus-Buyel-Stiftung" gegründet, die bei vielen Veranstaltungen sehr gut unterstützt wird.

Aber mit dem Burundi-Projekt sind die Aktivitäten von "unserem Klaus", wie ihn so viele Gemeindemitglieder liebevoll nennen, bei weitem nicht am Ende. Seit vielen Jahren ist der Erkelenzer, wo er mittlerweile auch wieder im elterlichen Haus wohnt, als Feuerwehrseelsorger für die Städte Wassenberg und Wegberg im Einsatz. "Das gibt es sonst kaum irgendwo, dass ein Geistlicher gleich zwei Städte betreut", sagt er.

Seine soziale Einstellung zeigte Buyel auch in den vielen Jahren, in denen er Asylbewerber aus verschiedenen Ländern im Pfarrhaus in Arsbeck wohnen ließ, und sich am meisten freut, wenn diese dann wirklich in Deutschland Fuß gefasst hätten. Aber der mittlerweile 72-Jährige ist bekanntermaßen auch ein geselliger Mensch. Nicht weniger als 25-mal nahm er mit einer Gruppe an den Karnevalszügen in Wassenberg und Myhl teil. Ebenso lässt er sich das wöchentliche Würfelspiel bei seinem Club "42-1" in Wassenberg nicht entgehen: "Immer wenn ich im Lande bin und Zeit haben, freue ich mich auf den schönen Spieleabend und die fröhliche Unbeschwertheit, die dort immer herrscht."

Am Mittwoch, 17.30 Uhr, überreicht Landrat Stephan Pusch dem früheren Pfarrer von Arsbeck und Wildenrath während einer kleinen Zeremonie im Wildenrather Pfarrheim die Auszeichnung. Das freut ihn natürlich sehr, aber ebenso wichtig ist ihm das Beisammensein in der Gemeinde unmittelbar nach der Verleihung und dem offiziellen Festakt: "Unter dem Motto - Allein bin ich schwach, gemeinsam sind wir stark - möchte ich mit allen Menschen, die mich über die Jahre begleitet haben und die mich kennen, einen Gottesdienst feiern und danach zu einem Umtrunk ins Wildenrather Pfarrheim einladen." Buyel betont, dass "Alle Menschen" hierzu eingeladen seien. Die Messe beginnt um 19 Uhr in Wildenrath.

(mom)
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