Brüssel Deutschland wird Standort für neues Nato-Kommando
Brüssel · Deutschland wird Standort eines neuen Nato-Kommandos. Die Bündnisstaaten haben sich offenbar abschließend darauf verständigt, das im Zuge der Aufrüstung gegen Russland geplante Hauptquartier für schnelle Truppen- und Materialtransporte in der baden-württembergischen Stadt Ulm anzusiedeln.
Die dortige Wilhelmsburg-Kaserne ist bereits heute Standort eines multinationalen Kommandos zur Führung von weltweiten Kriseneinsätzen.
Offiziell soll die Entscheidung für Ulm Ende kommender Woche bei einem Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel bekannt gegeben werden. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte den Nato-Partnern bereits vor einigen Monaten Deutschland als Standort für das geplante Logistik- und Nachschubkommando angeboten.
Mit der Stärkung ihrer Kommando- und Streitkräftestruktur reagiert die Nato auf die als aggressiv wahrgenommene Politik Russlands. Vor allem östliche Bündnispartner fühlen sich bedroht, seit der große Nachbar 2014 mit der Unterstützung pro-russischer Separatisten in der Ukraine begann und sich die Schwarzmeerhalbinsel Krim einverleibte. Im Zuge der Entspannungspolitik war die Kommando- und Streitkräftestruktur der Nato in den Jahren davor enorm reduziert worden. Von den zeitweise mehreren Dutzend Hauptquartieren sind heute nur noch sieben übrig.