Kerstin Reckenthäler "Wir sind ein eingeschworener Haufen"

Leverkusen · Die Nachwuchs-Handballerinnen des TSV Bayer 04 sind Stammgäste bei der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Am Wochenende trifft die Mannschaft von Trainerin Kerstin Reckenthäler im Halbfinale in Buxtehude auf die HSG Blomberg-Lippe, RP-Mitarbeiter Lars Hepp sprach mit der 35-Jährigen.

 Kerstin Reckenthäler trainiert den Nachwuchs von Bayers Bundesliga-Handballerinnen. Am Wochenende geht es für sie und ihr Team um die Deutsche Meisterschaft.

Kerstin Reckenthäler trainiert den Nachwuchs von Bayers Bundesliga-Handballerinnen. Am Wochenende geht es für sie und ihr Team um die Deutsche Meisterschaft.

Foto: TSV BAyer

Frau Reckenthäler, kribbelt es schon oder zählen Sie bei ihrer fünften Teilnahme schon zu den alten Hasen?

Reckenthäler Nein. Es ist jedes Jahr so, dass die Spannung ab dem Viertelfinale steigt. Es ist für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis. Da kommt viel zusammen und ich muss sowohl im Vorfeld als auch im Wettkampf auch mal gegensteuern.

Worauf wird es ankommen?

Reckenthäler Wer die Nerven am besten in den Griff bekommt. Wenn man wie wir schon fünfmal dabei gewesen ist weiß man, worum es geht und wo die Schwierigkeiten liegen. Es kommt nicht darauf an, wer die besten Einzelspielerinnen hat. Alle müssen Verantwortung übernehmen und kleinere Probleme wegstecken können.

Lässt sich ein Vergleich zu den Vorjahren ziehen?

Reckenthäler In den vergangenen Jahren waren wir immer der Favorit und standen unter Druck. Das ist diesmal ganz anders, denn wir haben mit dem Einzug in die Endrunde absolut überrascht. Die Entwicklung ist extrem positiv und die Truppe ist ein eingeschworener Haufen geworden.

Wie ist die Vorbereitungsphase verlaufen? Sind alle Spielerinnen gesund und munter?

Reckenthäler Alle sind fit und an Bord. Wir haben noch um Jennifer Kämpf nach ihrem Handbruch gebangt, doch sie ist rechtzeitig fit geworden. Wir haben auch in diesem Jahr wieder ein Mini-Trainingslager absolviert - diesmal in Wuppertal. Das war ein voller Erfolg. Auch das abschließende Drachenboot-Rennen hat die Mädels weiter zusammengeschweißt.

Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Reckenthäler Wir hatten Höhen und Tiefen, sowohl in der Jugend als auch in der dritten Liga. Zu Saisonbeginn war die Mannschaft ein wenig verunsichert und die Mädels wurden von außen teilweise beeinflusst. Doch das haben alle Beteiligten super weggesteckt und alle Köpfe sind jetzt frei.

Was können Sie über die Stärken und Schwächen des ersten Gegners aus Blomberg sagen?

Reckenthäler Blomberg hat ein richtig starkes Team. In der dritten Liga haben wir zwei klare Niederlagen einstecken müssen, doch in den vergangenen Jahren haben wir im Final Four drei Siege gegen sie eingefahren - und sie werden auf Revanche brennen.

Gibt es aus ihrer Sicht einen Favoriten unter den vier Teams?

Reckenthäler Ich sehe keinen klaren Favoriten. Die Tagesform wird entscheidend sein.

Ist von einem Heimvorteil für Buxtehude auszugehen oder ist der Druck eher belastend?

Reckenthäler Ich glaube schon, dass der Druck sehr hoch ist. Letztes Jahr haben sie es aber auch schon zu Hause geschafft. Die haben bis jetzt einen sehr souveränen Eindruck hinterlassen.

Ab wann können Sie von einer gelungenen Saison sprechen?

Reckenthäler Ich kann jetzt schon auf jeden Fall von einer gelungenen Saison sprechen. Wir wollen uns aber nicht als zufrieden abstempeln lassen. Wir fahren dorthin und wollen alles für den Einzug ins Finale investieren.

Info Das erste Halbfinale trägt der Gastgeber Buxtehuder SV heute um 15 Uhr gegen Borussia Dortmund aus. Die HSG Blomberg-Lippe und der TSV Bayer 04 Leverkusen spielen das zweite Halbfinale um 17.30 Uhr. Das Finale ist morgen um 16 Uhr.

(lhep)
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