Horst Gläsker in Langenfeld Scheibenweise Kunst ziert Wasserburg
Langenfeld · Arbeiten des Kunstprofessors Horst Gläsker sind bis zum 9. September an Wochenenden in Haus Graven zu sehen.
Myraden sind befiederte, urzeitlich anmutende, surreale Flugwesen. Genau diesen Titel gibt der Kunstprofessor Horst Gläsker seiner Ausstellung in der Wasserburg Haus Graven. Sehr gerne präsentiert sich der Künstler selbst bei seinen Aktionen immer wieder mal als gefiedertes buntes Fantasiewesen. In diesem Fall scheint jedoch der Pinsel die Rolle der Myrade zu übernehmen und einen bunten Tanz zu vollführen.
Gläsker ist in Langenfeld kein Unbekannter. Zwei Arbeiten haben ihren festen Platz im Stadtbild: "Chaos und Ordnung", ein kreisförmiges Edelstahl-Relief am Kulturzentum, und der "Weltenspiegel" an der katholischen Kirche St. Martin in Richrath, in dem sich die Welt des Ortsteils spiegelt.
Die Liebe zur Scheibe, wie sie bei diesen beiden Kunstwerken im öffentlichen Langenfelder Raum zum Ausdruck kommt, zeigt sich auch in seinen Arbeiten im roten Salon der Wasserburg. "Erdsonne" nennt er seine gemalten Scheiben in Öl und Acryl, die von geheimnisvollen Ornamenten überzogen ein wenig asiatisch anmuten.
Für Gläsker selbst sind die Schleifen und Bögen ursprünglich aus einem "Pinseltanz" entstanden. "Aus der Bewegung, einem furiosen, bald frei kreisenden, bald wilden Rhythmen folgenden Tanz entwickelt er sein Werk", heißt es im Katalog zu einer anderen Ausstellung. Die Bewegung seines Pinsels können Besucher sehr schön in einer Video-Installation im ersten Stock der Wasserburg nachvollziehen, wo sich unter den Augen des Betrachters Tupfer für Tupfer und Schleife für Schleife ein perfektes Bild entwickelt.
Die Kunst Gläskers hat etwas Heiteres, Leichtes und Schwungvolles. Sie strömt die pure Lust am Malen und am Rhythmus des Pinsels aus. Die obere Etage widmet er komplett den Ergebnissen dieser impulsiven Kunst in leuchtenden Neon-Farben. Daneben erleben wir einige wenige Skulpturen. Seine "Leopardenschrats im Bambuswald" sind Zentaur ähnliche Fabelwesen mit Horn oder Feder. Auf jeden Fall wirken sie freundlich und gut gelaunt auf den Betrachter, wie sie das so durch ihren Stäbchen-Wald pirschen.
Der schöne Querschnitt durch die Arbeiten des Düsseldorfer Kunstprofessors ist noch bis zum 9. September in Haus Graven zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Bis zum 9. September samstags, sonntags und an Feiertagen 14 bis 17 Uhr; Besuchergruppentermine nach Vereinbarung. Wasserburg, Haus Graven 1. Parkplatz: Graf-von-Mirbach-Weg 15 .