DüsseldorfDie Himmelfahrt Christi erzählt eine segensreiche Geschichte
Vielleicht ist kein anderes Glaubensfest so irdisch begriffen worden wie Christi Himmelfahrt. Und schuld daran hat unter anderem der Evangelist Lukas, der fast zu anschaulich beschreibt, wie der auferstandene Jesus seine Jünger nach Bethanien führt, seine beiden Hände segnend erhebt und während dieses Aktes zum Himmel emporgehoben wird. Eine Ungeheuerlichkeit ist das, und seitdem gibt es kein Halten mehr bei Gläubigen, Verkündern und bildenden Künstlern. Die Himmelfahrt Jesu, die 40 Tage nach Ostern gefeiert wird, ist in der Vorstellung der meisten Christen plastisch geblieben, das Bild vom leiblich auffahrenden Gottessohn hat sich eingebrannt in unser Glaubensgedächtnis. Das Unbegreifliche sollte so ein bisschen begreiflicher werden. Die Neigung war groß, die Evangelisten auch im Gottesdienst eins zu eins beim Wort zu nehmen. Und als dann noch Priester damit anfingen, im Gottesdienst eine Christus-Figur wenn schon nicht in den Himmel, so doch wenigstens bis knapp unters Kirchendach hochziehen zu lassen, wuchs die Gefahr, in diesem Fest voller Dramatik aus der Himmelfahrt so eine Art Peterchens Mondfahrt in spiritueller Variation zu machen.