Stadt Kempen Kempen will eine gesunde Verwaltung

Stadt Kempen · Die Kempener Stadtverwaltung setzt auf Gesundheit. Gemeinsam mit der Barmer GEK fand gestern der erste Gesundheitstag im Rathaus am Buttermarkt statt. Alle Angebote waren ausgebucht.

 Gesundheitstag der Barmer im Kempener Rathaus, die gestrige Premiere war ein Erfolg. Stefanie Reinders berät hier Bettina von der Linde.

Gesundheitstag der Barmer im Kempener Rathaus, die gestrige Premiere war ein Erfolg. Stefanie Reinders berät hier Bettina von der Linde.

Foto: achim Hüskes

Es ist gerade einmal 9.30 Uhr und auf der Statistikliste des Schilddrüsen-Screening sind bereits neun Striche zu sehen, wobei allerdings nur zwei der Striche hinter dem Wörtchen "normal" stehen. "Wir müssen bei den Schilddrüsenuntersuchungen immer wieder feststellen, dass bei 50 Prozent der Untersuchten ein Befund vorliegt. Die Schilddrüse ist ein Stiefkind der Medizin", sagt Barbara Schulte von der Schilddrüsenliga Deutschland, die gerade einen nächsten Strich hinter der Bemerkung "Knoten über ein Zentimeter" gemacht hat.

Zu einem regelrechten Arztzimmer ist das Zimmer 224 im Kempener Rathaus geworden. Neben einer Liege steht ein transportables hochmodernes Ultraschallgerät, an dem Dr. Ali Alshiblak von der Uni Düsseldorf sitzt und die Patienten untersucht. Das sind in diesem Fall allesamt Mitarbeiter der Stadt Kempen. Sie führt gemeinsam mit der Barmer GEK einen ersten Gesundheitstag im Rathaus durch. "Es ist ein Angebot unserer Krankenkasse, das viele Firmen für ihre Mitarbeiter nutzen. Wir haben es erstmalig auch der Stadt Kempen angeboten, die es wiederum mit Begeisterung angenommen hat", berichtet Barmer Bezirksgeschäftführerin Susanne Fermer.

Die Mitarbeiter konnten sich vorab für die verschiedenen gesundheitlichen Angebote anmelden, um sie dann nach Terminvergabe beim ersten Gesundheitstag zu besuchen. "Die Nachfrage war so groß, dass Wartelisten entstanden sind. Wir würden daher gerne eine zweite Runde machen", sagt der Erste Beigeordnete Hans Ferber. Ihm liegt das Angebot besonderes vor dem Hintergrund der Krankheitsrate der städtischen Mitarbeiter am Herzen. Diese liegt nämlich ein bis zwei Prozent über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 3,4 bis vier Prozent. Prävention ist wichtig. Das wird auch am Stand von Werner Holland, dem Gesundheitstagskoordinator der Krankenkasse, deutlich. Er führt den Balance-Check durch. Dabei wird mit einer speziellen Software und der Herzfrequenzmessung der aktuelle Zustand der inneren Regulations- und Regenerationsfähigkeit durch das autonome Nervensystem widergespiegelt. Das geht mit einem Clip am Ohr, der mit einem Laptop vernetzt ist. "Hier haben wir teilweise Ergebnisse, die die Besucher erstaunen. So manch einer überlegt dann doch, etwas mehr für seine Gesundheit zu tun", berichtet Holland.

Um ein Tröpfchen Blut geht es beim Mini-Check, den die Thomas-Apotheke als Kooperationspartner anbietet. "Wir überprüfen hier Blutzucker und Cholesterin. Dazu kommen noch Plus und Blutdruck sowie der Body Mass Index", informiert Karen Bast, pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, während sie dem nächsten Besucher in den Finger piekst. Das Blutströpfchen kommt in die Messgeräte, wobei der Cholesterinwert mit zwei Minuten Auswertzeit am längsten dauert. "Ich finde das Angebot sehr gut und habe mich entsprechend überall angemeldet. Es sind Sachen, die man sonst eigentlich nicht macht. Wer geht schon einfach so zum Schilddrüsen-Screening?", bemerkt Angestellte Sabrina Ix. Ob Bewegung am Arbeitsplatz oder die gesunde Mittagspause - es gibt zudem auch viele Tipps, die in Sachen Gesundheit direkt umgesetzt werden können.

(tref)
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