Fußball 1:2 im Finale - Beeck wacht zu spät auf

Bonn · Der Regionalligist und haushohe Favorit war dann doch eine Nummer zu groß: Das Mittelrheinpokalfinale um den Bitburgerpokal verlor Mittelrheinligist FC Wegberg-Beeck gegen Viktoria Köln gestern Abend in Bonn mit 1:2.

 Fatih Candan (dunkles Trikot, Nummer 22) köpfte bereits in der 4. Spielminute einen von Claus Costa verlängerten Eckball zum 1:0 für Viktoria Köln ein. Beecks Fabio Ribeiro (6) kam zu spät, der starke Keeper Stefan Zabel war in dieser Szene machtlos. Am Ende unterlag der FC Wegberg-Beeck mit 1:2.

Fatih Candan (dunkles Trikot, Nummer 22) köpfte bereits in der 4. Spielminute einen von Claus Costa verlängerten Eckball zum 1:0 für Viktoria Köln ein. Beecks Fabio Ribeiro (6) kam zu spät, der starke Keeper Stefan Zabel war in dieser Szene machtlos. Am Ende unterlag der FC Wegberg-Beeck mit 1:2.

Foto: Quentin Bröhl

Das war ärgerlich: Sahin Dagistans Anschlusstreffer in der 90. Minute fiel zu spät, um dem Spiel noch einmal eine Wende geben zu können. Die Basis für den Sieg, mit dem die Viktoria in den DFB-Pokal einzog, legte die Wollitz-Elf in der ersten Halbzeit. Bereits nach 20 Minuten führte die Viktoria 2:0 - jeweils nach dem gleichen Strickmuster: Standard von Kapitän Mike Wunderlich, Kopfball von Stoßstürmer Fatih Candan. Beim ersten Tor köpfte er einen von Claus Costa verlängerten Eckball ein (4.), beim zweiten einen scharf hereingetretenen Freistoß ebenso wuchtig unter die Latte (20.). Beeck, das überhaupt nicht ins Spiel fand, durfte sich in erster Linie bei Keeper Stefan Zabel bedanken, dass es bis zur Pause nicht schon völlig aussichtslos zurücklag. Gegen den quirligen Silvio Pagano (7.), Wunderlich (16.+39.+42.) sowie Sebastian Spinrath (28.) rettete der Keeper jeweils großartig. Und als er doch noch ein weiteres Mal geschlagen war, kratzte der gute Patrick Ajani einen Pagano-Schuss noch von der Linie (18.). Umgekehrt hatte Beeck nur eine Chance: Der Schuss von Kapitän Arian Berkigt wurde noch an den Außenpfosten abgefälscht (13.).

Generell zeigte sich in der ersten Halbzeit ein deutlicher Klassenunterschied. Die Viktoria war stets einen Schritt schneller, beeindruckte mit sehr guter Raumaufteilung, hatte in Ballnähe fast immer Überzahl und war auch gedanklich schneller als die zaghaften Kleeblätter. "Wir hatten einfach zu viel Respekt, haben da gespielt, als hätten wir Blei in den Füßen", stellte Beecks Co-Trainer Dirk Ruhrig fest.

Das änderte sich in der zweiten Halbzeit - auch wenn Sekunden nach Wiederanpfiff erneut Candan den Matchball zum 3:0 hatte, jedoch nur das Außennetz traf. Danach berappelte sich Beeck, kämpfte sich ins Spiel hinein, während die Viktoria es ein wenig gemächlicher angehen ließ. Wirkliches Gefahrengut vermochte der Außenseiter lange Zeit aber nicht in den Kölner Strafraum zu schmuggeln. So plätscherte die Partie lange Zeit ein wenig dahin, ehe es in der Schlussphase doch noch turbulent wurde. Zunächst hatte Ajani Pech, als er nach einer Berkigt-Hereingabe aus dem Gewühl nur den Pfosten traf (84.). In der Schlussminute gelang Beeck dann doch noch der Anschlusstreffer: Einen knallharten und flach hereingegebenen Berkigt-Freistoß bugsierte Dagistan aus kurzer Distanz über die Linie. Zu spät. Zwei Minuten später folgte der Abpfiff.

"Beeck hat in der zweiten Halbzeit bravourös an sich geglaubt, auch wenn dabei lange Zeit keine Chancen heraussprangen. Wir hätten das Buch allerdings schon in der ersten Halbzeit zumachen müssen. Und Standards gehören nun einmal zum Spiel dazu", fasste Viktoria-Coach Claus-Dieter "Pele" Wollitz seine Eindrücke zusammen. Sein Beecker Kollege Friedel Henßen resümierte: "In der ersten Halbzeit haben wir einfach ohne Arsch in der Hose gespielt, haben nicht richtig gegengehalten, fehlte auch die geistige Frische, standen wir viel zu weit von den Gegenspielern weg. In der zweiten Halbzeit haben wir dann unser wahres Gesicht gezeigt, waren viel präsenter - auch von der Körpersprache her. Schade, dass der Ajani-Schuss nicht reingegangen ist. Dann hätten wir noch einige Minuten Zeit gehabt, um noch den Ausgleich zu schießen."

Trostpflaster für Beeck: Von Sponsor Bitburger gab's für Platz zwei 750 Euro - und Beecks zahlreiche Anhänger feierten ihre Jungs trotz der Niederlage lautstark.

(emo)
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