Vor dem Welt-Nichtrauchertag Ärzte: Tabaksteuern müssen um 30 Prozent steigen

Berlin · Um den Deutschen den gesundheitsschädlichen Griff zur Zigarette schwerer zu machen, fordern Gesundheitsschützer die Tabaksteuern deutlich zu erhöhen.

Zehn Mittel zur Rauchentwöhnung
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Foto: NGZ

"Das ist erwiesenermaßen der effizienteste Hebel. Eine Erhöhung um mindestens 30 Prozent ist sinnvoll", sagte der Ökonom Tobias Effertz (Uni Hamburg) am Mittwoch in Berlin anlässlich des Welt-Nichtrauchertages (31.5.). Dies würde einem Packungspreis von sechs bis sieben Euro entsprechen.

Tabakfeinschnitt zum Selberdrehen sollte zudem endlich ebenso hoch besteuert werden wie Filterzigaretten, forderten Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen gemeinsam.

"Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass der Tabakkonsum in Deutschland vor allem in den Jahren drastisch sank, als die Zigarettensteuer stark erhöht wurde", berichtete Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Wurden 2002 hierzulande noch über 145 Milliarden Fertigzigaretten geraucht, waren es 2005 nur noch knapp 96 Milliarden. Im gleichen Zeitraum stieg die Steuer pro Zigarette von 9 auf 13 Cent. In den Jahren danach setzte sich der Rückgang fort - allerdings abgeschwächt. Vor allem unter den Jugendlichen, von denen 2011 nur noch knapp zwölf Prozent rauchten, greifen mittlerweile wieder mehr zur Zigarette.

Das Rauchen erhöhe keinesfalls nur das Risiko für Lungenkrebs, sondern auch für weitere Krebsarten, betonte Krebshilfe-Geschäftsführer Gerd Nettekoven. Über 100.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an den Folgen des Rauchens und 3300 weitere, weil sie passiv mitrauchen.

(dpa)
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