KommentarDer kranke Mann Europas
Die Haushaltsplanung der französischen Staatsregierung für 2015 dokumentiert fast griechische Verhältnisse. Die Neuverschuldung soll auf 4,3 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen (adieu, Maastricht-Kriterien!), die Staatsverschuldung soll 97 Prozent übersteigen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei knapp elf Prozent, das Wirtschaftswachstum dümpelt bei 0,4 Prozent. Im weltweiten Standort-Ranking des Weltwirtschaftsforums liegt Frankreich auf dem 23. Platz. Ursachen: 35-Stunden-Woche, früher Renteneintritt, Bürokratie, fehlender industrieller Mittelstand, Bildungschaos, Privilegien für Staatskonzerne. Frankreich ist zum kranken Mann Europas geworden.