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Neuss Bei den Domspatzen groß geworden

Neuss · Seine ersten Erfahrungen als Sänger hat der Tenor Maximilian Schmitt am Regenburger Gymnasium der Domspatzen gemacht. Heute ist er ein gefragter Operntenor, liebt aber auch das Lied. Er singt am Mittwoch im Zeughaus.

 Maximilian Schmitt lebt mit seiner Familie - er hat einen zweijährigen Sohn - wieder in Regensburg. Dort wurde er 1977 in eine musikalische, von Carl Orff geprägte Familie hineingeboren.

Maximilian Schmitt lebt mit seiner Familie - er hat einen zweijährigen Sohn - wieder in Regensburg. Dort wurde er 1977 in eine musikalische, von Carl Orff geprägte Familie hineingeboren.

Foto: Christian Kargl

Natürlich hat er als Kind schon gesungen. Wer in Regensburg das Gymnasium mit den Domspatzen besucht, aus einer hochmusikalischen Familie stammt, kommt wohl kaum drumherum. "Aber am liebsten habe ich Fußball gespielt", sagt Maximilian Schmitt und lacht.

Trotzdem ist aus ihm ein gefragter Tenor geworden, der schon während seines Studiums am Salzburger Landestheater als Tamino in Mozarts "Zauberflöte" debütierte. Wenn der 36-Jährige jetzt mit dem Liederzyklus "Die schöne Müllerin" von Franz Schubert ins Zeughaus kommt, zeigt er eine andere Facette des Gesangs, die er sehr liebt: "Das macht nicht nur viel Spaß, sondern es steckt auch viel Herz drin."

In Schmitts Familie wurde viel gesungen und musiziert. Die Eltern hatten noch bei Carl Orff studiert, dann in Regensburg an der Carl-Orff-Musikschule unterrichtet und auch die eigenen Kinder an Instrumente herangeführt. "Ganz klassisch Blockflöte und Klavier" habe er gelernt, sagt Maximilian Schmitt, seine Stimme war dann das Pfund, das ihn zum Domspatz unter Georg Ratzinger machte.

Aber dass ihm das auch den Weg in den Beruf eröffnen würde, habe er erst nach dem Stimmbruch gemerkt. "Als ich wieder anfing zu singen und sich zeigte, dass ich eine gute Tenorstimme habe."

Die richtige Förderung durch Ratzinger mit A-cappella-Gesang und vielen Oratorien ("ganz besonders die Johannespassion") in Regensburg, aber auch der gezielte Gesangsunterricht in München haben dann auch zur Entscheidung geführt, Gesang zu studieren. Schmitt ging 1999 nach Berlin an die Universität der Künste, wurde schnell ein gefragter Operntenor. Mozart liegt ihm besonders.

Auch wenn dessen Partien für einen lyrischen Tenor wie ihn Standard sein mögen: "Seine Rollen genieße ich." Am liebsten sind ihm jene Inszenierungen, in denen der Sänger auch spielt: "Es macht einfach mehr Spaß, wenn man auch jemanden darstellen darf." Erst recht in einer Inszenierung wie der von Simon McBurney unter Marc Albrecht an der Oper Amsterdam, die wegen des großen Erfolgs im März 2015 wieder aufgenommen wird. Und wieder war es der Tamino ...

Andere Opernrollen singt Schmitt natürlich auch, aber einen Lenski in "Eugen Onegin" oder den David in Wagners "Meistersinger" genießt er eben ein bisschen weniger. "Bei Wagner habe ich noch Findungsprobleme", sagt er, "es ist eine ganze andere, sehr große Musik. Nicht so pur wie bei Mozart."

Der Liederabend ist für ihn nicht nur zweites Standbein, sondern auch eine große Liebe. Dem Lied widmet er rund ein Viertel seiner Zeit, sagt er und lacht: "Es ist gesund und schön - und so etwas wie das Fieberthermometer für die Stimme." Ein Liederabend müsse sehr gut vorbereitet sein, "ist wahnsinnig anstrengend und wunderbar zugleich".

Der Kollege am Klavier ist dabei nicht nur musikalische Begleitung: "Es ist nicht möglich, mit jemandem Musik zu machen, den man nicht mag", sagt Schmitt und ist hörbar glücklich, dass er mit dem Pianisten Gerold Huber schon vor eingien Jahren einen Musiker gefunden hat, der ihm heute auch ein Freund ist.

Dabei ist es für ihre Zusammenarbeit sicher auch ein Pluspunkt, dass auch Gerold Huber wie Maximilian Schmitt in Regensburg lebt. Seit 2006 finden sich Schmitt und Huber immer wieder zu gemeinsamen Liederabenden und auch CD-Einspielungen zusammen. "Es macht mir mit ihm eine große Freude", sagt Schmitt, "und ich wir sprechen eine gemeinsame Sprache."

(NGZ)
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