Fußball Viktoria und Sevelen scheitern nur knapp

Gelderland · Fußball-Bezirksliga, Gruppen 4 und 7: Winnekendonk verpasst ein Remis gegen Krechting. Sevelen erholt sich zwar vom frühen Rückstand gegen Uerdingen, verliert aber dennoch. Straelens Zweite schickt ein Lebenszeichen an die Liga.

 Gekämpft bis zum Schluss: Nach einer grottenschlechten ersten Hälfte leitet Viktoria Winnekendonk um Alexander Tebart (l.) die Aufholjagd gegen den SV Krechting ein. Trotzdem verliert die Heimelf knapp.

Gekämpft bis zum Schluss: Nach einer grottenschlechten ersten Hälfte leitet Viktoria Winnekendonk um Alexander Tebart (l.) die Aufholjagd gegen den SV Krechting ein. Trotzdem verliert die Heimelf knapp.

Foto: Gerhard Seybert

Am elften Spieltag der Fußball-Bezirksliga beweist der SV Straelen II, dass er sich noch nicht aufgegeben hat. Wachtendonk besiegt Scherpenberg und Veert bleibt seiner negativen Linie treu.

Viktoria Winnekendonk - SV Krechting 4:5 (1:4). Obwohl Viktoria-Trainer Sven Kleuskens vor dem Anpfiff noch optimistisch in Richtung Trainerbank marschiert war, erlebte er in der ersten Halbzeit ein katastrophales Abwehrverhalten seiner Elf. Was war passiert? Zur Pause lagen die Gastgeber bereits mit 1:4 hinten. Die Gäste aus Krechting hatten die Winnekendonker Defensive ausgespielt, so wie es ihr gefiel. Nach dem frühen Gegentor in der dritten Minute konnten die Hausherren zunächst noch durch Marc Brouwers ausgleichen. Und Alexander Tebart hätte nachlegen können, scheiterte aber am rechten Pfosten. Bis zur Pause spielten dann nur noch die Gäste.

Die Pausenansprache in der Winnekendonker Kabine musste jedenfalls gesessen haben, denn die Kleuskens-Elf kam deutlich besser zurück, dominierte die Anfangsphase des zweiten Durchgangs und kombinierte sich gut nach vorne. So geschehen, als Daniel Bienemann sich durch die gegnerische Abwehr gearbeitet und den Ball auf Daniel Lamers gepasst hatte, der wiederum das 2:4 markierte. Die Aufholjagd ging mit Alexander Tebarts Elfmetertor zum 3:4 weiter, wurde aber kurz danach wie aus dem Nichts wieder ausgebremst. Krechting erhöhte auf 5:3. "Das war unser Genickbruch", resümierte Coach Kleuskens später. Denn auch das Winnekendonker Tor von Andreas Elbers in der Schlussminute kam zu spät, um doch noch einen Punkt zu holen.

VfB Uerdingen - SV Sevelen 4:3 (3:2). Wie schon in der Vorwoche zeigte die Sevelener Elf gestern beim Spitzenreiter in Uerdingen wieder mal, dass sie einen mehrfachen Rückstand aufholen kann. Gleichzeitig bewies sie aber auch, dass die Anfangsphase nicht unbedingt zu den Stärken gehören - obwohl die Gäste in der ersten Minute eine gefährliche Abseitsaktion verbucht hatten. Der VfB begann unbeeindruckt, spulte sein Programm ab und führte schon nach 30 Minuten mit 3:0. Sevelens Trainer Achim Apitzsch hielt süffisant fest: "Beim nächsten Mal stelle ich einen Antrag, dass wir erst ab der 25. Minute anfangen. Wir waren wie im Tiefschlaf." Danach lief es deutlich besser. Erst netzte Sevelens Tobias Winkler per Foulelfmeter zum 3:1 ein und legte selbst das 3:2 wenige Minuten vor der Pause nach.

"Danach wollten wir den Ausgleich, haben uns durch einen doofen Fehler aber wieder ein Gegentor eingefangen", sagte Apitzsch. Davon ließ sich seine Elf jedoch nicht beirren und kam erneut zum Torerfolg. Nach einem Konter über mehrere Stationen traf Winkler zum dritten Mal. Der VfB Uerdingen spielte ab der 76. Minute in Unterzahl und Sevelens Philipp Langer verbuchte noch eine Großchance. "Vielleicht wäre ein Unentschieden gerechter gewesen", resümierte Apitzsch.

TSV Wachtendonk-Wankum - SV Scherpenberg 3:1 (0:0). Der TSV bleibt sich treu und verteidigte den zweiten Tabellenplatz. In einer "heiß umkämpften ersten Hälfte", wie TSV-Coach Wilfried Steeger sagte, konnte man beiden Teams ansehen, dass sie auf Sieg spielen. Dabei sah Scherpenberg zumindest in einigen Vorwärtsbewegungen besser aus. Wachtendonk tat sich phasenweise schwer, in den Angriffsmodus zu schalten. Nach der torlosen ersten Hälfte kamen die Gäste besser zurück und verbuchten zwei Großchancen. Dennoch gelang den Wachtendonkern das zu diesem Zeitpunkt nicht ganz verdiente 1:0 durch Marco Härtner. Lang hielt die Führung aber nicht: Scherpenberg glich durch einen erfolgreichen, aber auch haltbaren, Schuss aus. Der TSV ließ aber nicht nach und stellte die Führung durch ein erneutes Tor von Härtner wieder her. Besonders schön anzusehen war das 3:1: Christian Gorgs hatte die Kugel auf Felix Brusius gepasst, der schaltete schnell und leitete den Ball weiter ins Strafraumzentrum, wo Michael Funken lauerte und zum 3:1 einschob. "Ein Remis wäre vielleicht okay gewesen. Egal: Wir haben wieder drei Punkte im Sack", sagte Steeger.

SV Veert - Fichte Lintfort 0:2 (0:1). Der Negativtrend des SV Veert geht weiter. Trainer Marcus Frey kann der erneuten Niederlage aber auch etwas Gutes abgewinnen: "Das Team hat sich nie aufgegeben und bis zum Schluss Gas gegeben", sagte er. In der ausgeglichenen ersten Hälfte passierte auf beiden Seiten lange nichts. "Wir standen gut, nach vorne ging aber nicht wirklich viel", berichtete der Coach. Kurz vor der Pause war es dann ein individueller Fehler eines Veerters, der den Ball unabsichtlich zum 0:1-Gegentor aufgelegt hatte. Zuvor hatte Wutthichat Phonyong eine gute - aber zu harmlos abgeschlossene - Aktion verbucht. "Optisch war Fichte vielleicht etwas überlegen, aber im gesamten Spiel hatte der Gegner nur eine eigene Chance", sagte Frey. Eine erneut fremdverschuldete Möglichkeit nutzten die Gäste zum 2:0, als Veert sich einen Fehler im Spielaufbau geleistet hatte. "Danach haben wir mit Dreierkette agiert und bis zum Ende aufs Lintforter Tor gespielt, unsere Chancen waren aber nie wirklich gefährlich." Nach der erneuten Niederlage bleibt die Luft weiterhin dünn. Veert hat nun schon neun Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz.

SV Sonsbeck II - SV Straelen II 1:4 (0:0). Der SV Straelen II hat das Siegen noch nicht verlernt. Nach erfolglosen Vorwochen besiegte die Elf von Coach René Gärtner den Mitabstiegskandidaten SV Sonsbeck II. Ein Befreiungsschlag sei der Sieg aber nicht: "Er könnte eher ein Grundstein für die kommenden Wochen sein", sagte Gärtner. "Und endlich sind wir mal nicht früh in Rückstand geraten." Die erste Hälfte entwickelte sich zu einer ausgeglichenen mit leichten Vorteilen für die Gäste, die aber nur wenige eigene Chancen hatten. Nach der Pause machte Grün-Gelb Dampf und ging innerhalb weniger Minuten durch Tore von Joshua Linssen, Hakan Erkis und Rene Verbeek in Führung. "Wir haben die Sonsbecker zu Fehlern gezwungen", berichtete Gärtner. Zwar erzielte Sonsbeck den 1:3-Anschluss, Straelens Tim Oploh stellte den alten Abstand mit seinem Kopfballtor zum 4:1 aber wieder her. "Es war enorm wichtig, einem Mitabstiegskandidaten Punkte abgenommen zu haben", sagte Gärtner.

(cad)
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