Galopp Für Siege in Iffezheim trägt Kleinkorres sogar Anzug

Neuss · Classic Blues siegt beim Herbst-Meeting. Die Neusser Galopprennbahn ist für die morgige Grasbahn-Premiere gerüstet.

 Letzte Arbeiten für den morgigen Premieren-Renntag auf der Grasbahn: Am Samstag wurden mehr als 1000 Meter Kunststoff-Rails montiert.

Letzte Arbeiten für den morgigen Premieren-Renntag auf der Grasbahn: Am Samstag wurden mehr als 1000 Meter Kunststoff-Rails montiert.

Foto: -woi

Ein ganz besonderer Erfolg gelang dem Neusser Galopptrainer Axel Kleinkorres gestern bei den Rennen auf der Bahn in der Bremer Vahr mit der dreijährigen Stute La Facella. Es ritt der hierzulande wieder tätige Waliser Ian Fergueson, der zeitweise von der Bildfläche verschwunden war und eher plötzlich wieder auftauchte.

Das Besondere an der Stute sind die Besitzer: Den Stall "Samt und Seide" mit dem gelben Dress gibt es seit Jahrzehnten mit großer Passion und vor allem einer schier endlosen Leidensfähigkeit in den letzten Monaten mit dem immer noch sieglosen Wallach Gods Gift.

Natürlich wurden die Pferdes dieses Stalles stets in Krefeld trainiert, doch in Bremen stand der Neusser Trainer bei der Ehrung für den ersten Erfolg der Stute. Kleinkorres: "Man hat mich gefragt, ob ein Pferd zu kaufen war. Das war bei der Stute der Fall. Es wurde dann auch beschlossen, dass ich das Pferd weiter trainieren durfte." Kleinkorres war aus Baden-Baden nach Bremen gereist. Sicherheitshalber hatte er am Freitag zur Eröffnung des Herbst-Meetings in Iffezheim vor der bescheidenen Kulisse von 2956 Zuschauern einen Anzug aus dem Schrank geholt. Das ist nicht die übliche Rennbahnkleidung des sportiven Trainers.

Mit der Kleidung verbunden war der Wunsch zur Teilnahme an einer Siegerehrung für zumindest einen seiner drei Starter. Er wurde erfüllt, allerdings nicht in den beiden größeren Rennen mit Polarstern und Macchiavalli, sondern "nur" für den fünfjährigen Wallach Classic Blues, den Andreas Helfenbein mit großer Entschiedenheit zum sicheren Sieg ritt, den der Trainer und auch Besitzer und Züchter Werner Krüger aus Berlin wohl schon einmal vorher erwartet hätte. Kleinkorres: "Aber in Iffezheim ist das Gewinnen immer besonders schön." Passend zu seinem grauen Anzug gab es vom Sponsor des heißen Handicaps zur Siegprämie von 4700 Euro zwei Flaschen der Weinsorte Grauer Burgunder aus regionalem Anbau. Ein Rennen später erfüllten sich die Hoffnungen auf einen vorderen Platz von Macchiavelli nicht. Er endete nur auf dem letzten Platz. Dafür gab es kein Geld mehr.

Im 200 000 Euro-Rennen um das Ferdinand Leisten-BBAG-Auktionsrennen hatte Kleinkorres den chancenreichen Außenseiter Polarstern gesattelt. Im Kampf um die Siegprämie von 100 000 Euro spielte das Neusser Pferd nicht mit, diese Ehre und das Geld ging an die Stute Santa Lucia aus dem Kölner Gestüt Bona, die der nach seiner Verletzung wieder großartig auftrumpfende Andrasch Starke ritt.Polarstern verkaufte sich aber ordentlich und der fünfte Platz brachte den Besitzern Klaus und Marc Bert noch 10 000 Euro Hafergeld.

Andrasch Starke reitet morgen bei der Flutlicht-Premiere auf der Neusser Grasbahn in sieben Rennen. Nachdem am Samstag die aus Hamburg geliehenen 1000 Meter Kunststoff-Rails (die NGZ berichtete) fachgerecht montiert wurden, steht dem Renntag mit insgesamt acht Rennen zwischen 16.25 und 19.55 Uhr jetzt nichts mehr im Wege.

(NGZ)
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