Nettetal Erntedankfest profitiert vom guten Wetter

Nettetal · Das Erntedankfest auf dem Naturschutzhof in Sassenfeld zog auch aufgrund des guten Wetters viele Besucher an. Nebst dem breiten Angebot gab es auch viel Wissenswertes.

 Die Besucher des Erntedankfestes konnten das Wetter genießen - und die vielen leckeren Angebote.

Die Besucher des Erntedankfestes konnten das Wetter genießen - und die vielen leckeren Angebote.

Foto: Busch

Beim Erntedankfest auf dem Naturschutzhof im Sassenfeld gab es wieder viel zu entdecken. Das sommerliche Herbstwetter lockte so viele Besucher an, dass schon kurz nach Beginn des Erntedankfestes kein Fahrradstellplatz, geschweige denn ein Auto-Stellplatz mehr frei war.

Für den sechsjährigen Maik aus Grefrath ist der Tag besonders interessant, die mobile Apfelpresse hat es ihm angetan. Kein Wunder, denn der Dreikäsehoch kann zusehen, wie aus "seinen" Äpfeln Apfelsaft entsteht. "Ich habe sie selbst mit Opa gepflückt", sagt er stolz und schiebt mit seinem Papa eine schwere Kiste, voll mit gelb-roten Äpfeln, in einer Sackkarre zur mobilen Saftpresse.

"Die meisten haben wir zu Apfelkompott verarbeitet, aber den können wir schon nicht mehr sehen", sagt Mutter Marlene schmunzelnd, die den kleinen Obst-Bongert ihrer Eltern abgepflückt hat. "Dass die Äpfel auf dem Boden verfaulen, ist zu schade", sagt sie und ist froh, von der Aktion des Naturschutzhofes in Nettetal gehört zu haben. Maik schaut Praktikant Uli Döhmen aufgeregt zu, der nimmt die gut 50 Kilogramm Äpfel in Empfang und kippt sie in eine mit Wasser gefüllte Wanne, in der die Äpfel erst einmal gewaschen werden. Danach werden "Maiks" Äpfel in eine 25 Tonnen starke Presse geschoben.

Per Hand holt Uli Döhmen die Apfelmasse aus dem Häcksler heraus, erst dann presst er den Saft heraus. Eine Station weiter nimmt Chef Julius Dahmen den ausgepressten Saft in Empfang, um ihn auf 78 Grad Celsius zu erwärmen. "Erst jetzt ist er zwei Jahre haltbar", so Julius Dahmen.

Maik ist fasziniert und würde am liebsten einen Schluck des heiß begehrten Saftes an Ort und Stelle probieren, doch Mutter Marlene will erst eine Runde über das Außengelände drehen, um auch die übrigen Stände anzuschauen. Hier trifft Maik auf Ille Jahnke-Lowis, die nicht nur Gespenster-Geschichten im Textilmuseum erzählen kann, sondern beim Erntedankfest den Kindern auch das Weben am Handwebstuhl näher bringt.

Neben 20 weiteren Ständen, von Gartenfiguren bis hin zu Likören, Marmeladen und verschiedenen Pestos, stehen natürlich auch Blumen und Pflanzen im Mittelpunkt.

Und wer Lust auf mehr Äpfel hat, der kann einen der leckeren Bratäpfel probieren oder unter den vielen verschiedenen Apfelsorten einen Apfel wählen und sofort verzehren.

Maik will seinen Saft auch verzehren, er hat viel gelernt auf dem Naturschutzhof, über die Apfelverarbeitung, über Kräuter und grünes Salz, über Pflanzen, Filzen und Weben. Und seinen (fast) selbst gepressten Apfelsaft will er morgen mit in die Schule nehmen, "der schmeckt super lecker", ist sein Fazit.

(ivb)
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