Auftakt vor rund 2000 Fans Borussia startet mit Zug beim ersten Training in die Saison

Mönchengladbach · 19 Feldspieler und drei Torhüter waren bei Borussias Trainingsauftakt dabei. Der neue Trainer Daniel Farke konnte vor allem zahlreiche junge Spieler begutachten und leitete zum Start eine rund 100-minütige Einheit. Das erste Tor der Saison blieb einem Rückkehrer vorbehalten.

Gladbach-Trainer Daniel Farke: Erstes Borussia-Training in Bildern
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Daniel Farkes erstes Borussia-Training in Bildern

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Schon weit vor 12.15 Uhr, dem offiziellen Beginn des ersten Borussia-Trainings der Saison 2022/23, hatten sich am Sonntag rund um den Borussia-Park zahlreiche Fans eingefunden. Sie alle waren zum Fohlenplatz gekommen, um den neuen Trainer Daniel Farke und dessen Mannschaft aus nächster Nähe beobachten zu können – und das konnten sie tatsächlich. Anders als noch im vergangenen Jahr gab es dieses Mal keine Corona-Beschränkungen.

Dass die Einheit nun nicht im Stadion stattfand, hatte mit einem Wechsel des Rasens zu tun, sorgte aber dafür, dass der Trainingsplatz gut besucht wirkte und sich der Bratwurst-Geruch schnell überall ausbreitete. „Wir freuen uns, euch alle zu sehen“, hallte es um 12.14 Uhr aus den Lautsprechern, woraufhin es zum ersten Mal einen Applaus der Zuschauer gab. Um neun Minuten verspäteten sich die Borussen, doch das tat der Freude der Fans, ihre Mannschaft endlich wieder zu sehen, keinen Abbruch.

Eingekleidet im neuen Heim-Trikot, das die Fans in einer Umfrage unserer Redaktion kürzlich zum schönsten Borussia-Trikot des 21. Jahrhunderts kürten, betraten die Gladbacher unter bewölktem Himmel den Rasen und gingen zunächst auf eine Laufrunde, die von Patrick Herrmann angeführt wurde, der mit seinen Team-Kollegen währenddessen gleich die nächste Runde Applaus einheimste.

19 Feldspieler und drei Torhüter waren bei Farkes erster Einheit am Start. Torwarttrainer Fabian Otte schnappte sich Tobias Sippel, Moritz Nicolas und Jan Olschowsky, um die ersten Bälle der neuen Saison zu parieren. Neben Herrmann waren die Routiniers Tony Jantschke, Lars Stindl und Christoph Kramer dabei. Alassane Plea, Marcus Thuram und Florian Neuhaus gehörten ebenfalls mit zu den erfahrensten Borussen. Aus der Innenverteidigung wirkten Marvin Friedrich und Jordan Beyer mit, darüber hinaus tummelte sich vor allem viel junges Blut auf dem Trainingsplatz.

Dazu gehörten unter anderem Conor Noß und Luca Netz. Rocco Reitz und Famana Quizera mischten ebenfalls mit und trugen eine Nummer auf dem Rücken, was ihre Zugehörigkeit zum Profi-Kader protokollierte. Gleiches galt für Jacob Italiano, dessen Oberteil die Nummer 35 zierte. Erstmals zu sehen bekamen die Fans Sommer-Zugang Oscar Fraulo, dessen Verpflichtung am Freitag bekanntgegeben wurde. Blank waren hingegen die Rückseiten der Trikots von Tom Gaal, Simon Walde, Kushtrim Asallari und Jamil Najjar – sie dürfen sich unter Farke präsentieren und für höhere Aufgaben empfehlen.

Torben Müsel fehlte angeschlagen, wird aber in den nächsten Tagen ins Training einsteigen. Mamadou Doucouré soll sich im U23-Training die körperliche Basis holen, bei Andreas Poulsen, der ebenso nicht dabei war, bahnt sich möglicherweise ein Wechsel an.

Vize-Präsident Rainer Bonhof und Sportdirektor Roland Virkus schauten am Trainingsplatz vorbei, um sich ein erstes Bild der neuen Mannschaft zu machen. Die war am Schwitzen, als nach dem Aufwärmen und ein paar Passübungen drei längere Sprints angeordnet waren. Bei der folgenden Spielform wurden den Borussen vor allem fußballerische Fähigkeiten abverlangt. Farke hatte dazu ein rautenförmiges Kleinfeld abgesteckt, in dem jeweils zwei Teams versuchen sollten, die dritte Gruppe nicht an den Ball kommen zu lassen.

Tony Jantschke war zu dem Zeitpunkt nicht mehr mit von der Partie, er lief gemeinsam mit Athletiktrainer Jonas Rath um den Platz und muss nach seiner Knie-OP im Mai wieder an die Belastung herangeführt werden. Farke und seine Co-Trainer Edmund Riemer und Christopher John beobachteten das Ganze ebenso wie Oliver Neuville. Zum Abschluss wurden zwei Mannschaften gebildet, die sich über den halben Platz im Zehn-gegen-Zehn miteinander messen durften.

Das erste Tor der neuen Saison erzielte Quizera mit einem feinen Schlenzer an den Innenpfosten, bei dem Nicolas keine Chance hatte, den Ball abzuwehren. Quizera war es auch, der den zweiten Treffer auflegte, der Fraulo aus kurzer Distanz vorbehalten war. Für das andere Team traf Walde, ehe Netz und Thuram das Ergebnis ihres Teams auf 4:1 hochschraubten.

Nach rund 100 Minuten beendete Farke das Training, in dem schon ordentlich Zug drin war. „Das war kein lockerer Aufgalopp. Es ist schön, nach einer langen Zeit mal wieder den Ball am Fuß zu haben“, sagte Kapitän Lars Stindl. Sein Trainer sprach kurz darauf leicht grinsend von einem „lockerem Durchatmen für die Jungs“ und gab damit einen Vorgeschmack auf das, was die Borussen in der fünfwöchigen Vorbereitung bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal erwartet. Eine Verlängerung des Trainings gab es anschließend noch, denn die gekommenen Fans warteten sehnsüchtig darauf, sich die Unterschriften von Farke und den Spielern zu sichern.

Für die Profis von Borussia Mönchengladbach um Patrick Herrmann (Mitte) dauerte das erste Training unter Daniel Farke rund 100 Minuten.

Für die Profis von Borussia Mönchengladbach um Patrick Herrmann (Mitte) dauerte das erste Training unter Daniel Farke rund 100 Minuten.

Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Zehn Einheiten sind für die erste Woche angesetzt. Montag bis Donnerstag wird jeweils zweimal trainiert, vor dem Testspiel am Freitag (19 Uhr bei Rot-Weiss Essen) findet morgens noch das Abschlusstraining statt. Die Einheit am Samstag schließt die Woche ab, ehe die Borussen am Sonntag ins Trainingslager an den Tegernsee aufbrechen.

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