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Gladbacher Talente Wer folgt auf Scally und Co.?

Mönchengladbach · Adi Hütter förderte mehrere junge Spieler, die sich zu Stammkräften bei Borussia entwickelten. Wird dieser Trend unter dem neuen Trainer Daniel Farke fortgesetzt? Und welche Talente könnten sich aufdrängen? Vor allem in einem Mannschaftsteil gibt es Nachholbedarf beim Nachwuchs.

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Borussias Eigengewächse aus dem Fohlenstall

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Foto: AFP/UWE KRAFT

Er war eine der großen Entdeckungen in der vergangenen Saison: Niemand hatte erwartet, dass Joe Scally 33 Pflichtspiele 2021/22 bestreiten würde. In die Saison ging der damals 18-Jährige als Lehrling, doch die Verletzungssorgen auf den defensiven Außenbahnen machten ihn schnell zum Stammspieler. Der US-Amerikaner, der jüngst auch sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte, war indes nicht das einzige Talent, das von Trainer Adi Hütter gefördert wurde.

So bildete Luca Netz mit Scally zeitweise die jüngste Flügelzange der Bundesliga, zudem wuchs Manu Koné schnell in die Rolle eines Führungsspielers im zentralen Mittelfeld hinein. Und in Jordan Beyer schaffte ein Eigengewächs den Sprung zum Stammspieler. So war die Förderung der Jugend eindeutig ein positiver Aspekt der ansonsten enttäuschend verlaufenen Spielzeit unter Hütter. Wird sich dieser Trend nun unter dem neuen Coach Daniel Farke fortführen?

Das Ziel des Klubs ist es auf jeden Fall, beide Säulen – die externen Toptalente und den eigenen Nachwuchs – bestmöglich zu fördern. Das hat Sportdirektor Roland Virkus im Rahmen seiner Saisonanalyse nochmals bekräftigt. Doch klar ist auch, dass nicht in jedem Jahr zwei Teenager und zwei weitere Jungprofis zu Stammspielern werden. Vielmehr geht es für die Talente darum, sich von den hinteren Kaderplätzen aus in eine bessere Position zu bringen. Und da gibt es schon Kandidaten, bei denen Farke sicherlich genau hinschauen wird.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Da ist auf jeden Fall Conor Noß zu nennen, der im Vorjahr drei Bundesliga-Einsätze verzeichnete. Der offensive Mittelfeldspieler ist aber noch nicht so weit, dass er als gleichwertige Alternative zu den vielen Routiniers in der Offensivreihe wie Lars Stindl, Alassane Plea oder Jonas Hofmann angesehen werden kann. Für den 21 Jahre alten Deutsch-Iren wird es darum gehen, das nächste Leistungs-Level zu erreichen, um näher an die Arrivierten heranzurücken und möglichst mehr Joker-Einsätze als im Vorjahr zu sammeln, bestenfalls einige von Beginn an.

Noß ist indes auch ein Kandidat für ein Leihgeschäft, sollte Farke den Eindruck gewinnen, den irischen U21-Nationalspieler noch nicht direkt gebrauchen zu können. Eine solche Leihe hat Mittelfeldspieler Rocco Reitz bereits hinter sich. Der 20-Jährige spielte vergangenes Jahr in Belgien bei VV St. Truiden, um Spielpraxis zu sammeln. In der Saison zuvor hatte Reitz zwar bereits im Oktober 2020 sein Bundesligadebüt gefeiert, mehr als ein Kurzeinsatz war danach aber nicht hinzugekommen. Nun nimmt er unter Farke einen neuen Anlauf.

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Foto: dpa/Marius Becker

Auch Yvandro Borges Sanches wird die Gelegenheit erhalten, auf sich aufmerksam zu machen. Der 18-Jährige, der bereits zwölf Einsätze für die A-Nationalmannschaft Luxemburgs vorzuweisen hat, unterschrieb vor wenigen Wochen seinen ersten Profivertrag bei Borussia. Mit seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke bringt der Offensivspieler einige Eigenschaften mit, die ansonsten im Gladbacher Profikader nicht häufig vorhanden sind. Indes kann auch bei ihm nicht erwartet werden, dass er wie im vorigen Jahr Scally von 0 auf 100 durchstartet, sondern er muss sich zunächst einmal für erste Einsätze anbieten.

Zumal es in Gladbach in den vergangenen Jahren überhaupt kein Offensiv-Talent geschafft hat, sich bei den Profis dauerhaft durchzusetzen. Genau genommen ist das zuletzt bei Patrick Herrmann der Fall gewesen, und der geht in seine 14. Profisaison bei Borussia. Die letzten Talente, ob extern hinzugeholt oder im eigenen Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet, die sich in Gladbach als Bundesligaprofis etablierten, spielten eher defensive Positionen oder waren höchstens im zentralen Mittelfeld beheimatet. Es wäre also für den Klub hilfreich, wenn es auch mal wieder ein Offensivspieler schaffen würde, dauerhaft ganz oben anzukommen.

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Foto: Heiko van der Velden

Das dürfte auch das Ziel des 18 Jahre alten Jamil Najjar sein – auch wenn er wiederum Abwehrspieler ist. In diesem Sommer von der U19 der Berliner Hertha gekommen, soll Najjar zunächst einmal in der U23 für höhere Aufgaben aufgebaut werden – mit der Hoffnung, dass der Verteidiger irgendwann bereit ist, zu den Profis hochzurücken. Es braucht eben alles seine Zeit, auch das gehört zu einer guten Förderung der Jugend. Und manchmal – siehe Joe Scally im vergangenen Jahr – geht plötzlich auch alles ganz schnell.

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