Ski Alpin 2022/2023 Shiffrin gewinnt 88. Weltcup-Titel
Düsseldorf · Ski-Superstar Mikaela Shiffrin hat ihren Rekordwinter mit einem weiteren Sieg beim Saisonfinale in Andorra gekrönt. In unserem Ski-Alpin-Telegramm verpassen Sie nichts.
Weltcup-Finale: Braathen holt letzte Kugel, Straßer enttäuscht
Der Norweger Lucas Braathen hat zum Abschluss der alpinen Weltcup-Saison die letzte noch nicht vergebene Kristallkugel gewonnen. Dem 23-Jährigen reichte im abschließenden Slalom beim Finale in Soldeu/Andorra ein zweiter Platz hinter dem Schweizer Ramon Zenhäusern, um die Disziplin-Wertung zu gewinnen. Braathen hatte am Ende 52 Punkte Vorsprung vor seinem Teamkollegen und Weltmeister Henrik Kristoffersen.
Linus Straßer enttäuschte. Der Münchner kam nur auf Rang 16, erhielt dafür keine Weltcuppunkte mehr und belegte in der Gesamtwertung am Ende Rang sieben.
Shiffrin gewinnt 88. Weltcup-Titel

Das ist der DSV-Kader im Ski Alpin der Herren
Die erfolgreichste Skirennfahrerin der Alpin-Historie gewann den Riesenslalom am Sonntag und feierte den insgesamt 88 Weltcup-Titel ihrer Karriere. Die kleine Kristallkugel für die beste Riesenslalom-Fahrerin des Winters hatte die 28-Jährige schon vor dem Rennen sicher.
Die Athletin aus Colorado hatte 0,06 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Thea Louise Stjernesund. Dritte wurde die Kanadierin Valerie Grenier (+0,20).
Für Shiffrin war der Erfolg in Soldeu der 14. Titel in dieser Saison. Zum Vergleich: Marco Odermatt holte bei den Herren 13 Siege. Hinzu kommen bei der Amerikanerin drei Medaillen bei der WM in Frankreich, darunter Gold im Riesenslalom.

Ski-Alpin-Termine der Damen
Aus dem deutschen Team konnte sich keine Fahrerin für das Saisonfinale qualifizieren. Die Riesenslalom-Damen sammelten in diesem Winter keinen einzigen Weltcup-Punkt. Seit dem Rücktritt von Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg existiert Deutschland in der alpinen Basisdisziplin quasi nicht. „Wir schaffen nicht mal Athleten, die in der erweiterten Weltspitze mitfahren“, sagte Alpindirektor Wolfgang Maier.
+++18. März 2023+++
Dürr verpatzt Saisonfinale - Hilzinger überrascht

Das sind die Disziplinen im Ski Alpin
Lena Dürr hat beim Saisonfinale die Krönung ihres herausragenden Winters klar verpasst. Die 31 Jahre alte Slalom-Spezialistin belegte am Samstag in Andorra nach zwei fehlerhaften Fahrten lediglich den 14. Platz. Nach ihrem ersten Weltcup-Sieg in ihrer Paradedisziplin Ende Januar sowie der Bronzemedaille bei der WM war Dürr mit großen Erwartungen nach Soldeu gereist.
Den Sieg holte sich die slowakische Olympiasiegerin Petra Vlhova vor Leona Popovic aus Kroatien. Die beste Skirennfahrerin der Alpin-Historie, die Amerikanerin Mikaela Shiffrin, wurde Dritte.
Jessica Hilzinger vom SC Oberstdorf feierte mit Platz sechs das beste Weltcup-Einzelergebnis ihrer Karriere. Die 25-Jährige nutzte die Patzer der Konkurrentinnen im zweiten Durchgang und verbesserte sich um 16 Positionen. Emma Aicher schied nach einem Fahrfehler bereits im ersten Lauf aus.
Am Sonntag steht für die Damen noch ein Riesenslalom an. Deutsche Fahrerinnen konnten sich nicht für das Saisonfinale der besten 25 qualifizieren.

Ski-Alpin-Termine der Herren
Odermatt stellt Saisonrekord auf
Ski-Star Marco Odermatt hat die legendäre Bestmarke von Alpin-Ikone Herrmann Maier übertroffen und einen Punkterekord im Herren-Gesamtweltcup aufgestellt. Der Schweizer gewann den letzten Riesenslalom in Andorra und beendete den Winter mit insgesamt 2042 Punkten. Noch nie zuvor war ein männlicher Skirennfahrer eine bessere Saison gefahren. Die bisherige Bestmarke datierte aus der Saison 1999/2000 - damals sammelte der Österreicher Maier exakt 2000 Punkte.
Für Odermatt endete die Saison am Samstag dort, wo sie im Oktober begonnen hatte: Ganz oben auf dem Podium. 13 Weltcup-Titel feierte der 25-Jährige, 22 Mal stand er auf dem Podest. Hinzu kommen zwei Goldmedaillen bei der WM in Frankreich. Odermatt sicherte sich den Sieg im Gesamtweltcup sowie die kleine Kristallkugel für den besten Skifahrer des Winters im Riesenslalom und im Super-G.
Odermatts Vorsprung auf den zweitplatzierten Norweger Henrik Kristoffersen betrug am Samstag 2,11 Sekunden. Dritter wurde der Österreicher Marco Schwarz. Der deutsche Parallel-Weltmeister und Riesenslalom-Spezialist Alexander Schmid fehlte verletzt.
Odermatt auf Rekordjagd - Sander starker Sechster
Beim letzten Super-G der Saison feierte Doppelweltmeister Marco Odermatt seinen zwölften Sieg in diesem Winter und hat damit gute Chancen, einen Rekord aufzustellen. Im Gesamtweltcup, den er als Titelverteidiger schon gewonnen hat, sammelte er bis zum Riesenslalom am Samstag 1942 Punkte - die Bestmarke des Österreichers Hermann Maier aus der Saison 1999/2000 liegt bei 2000 Punkten. Odermatts sechster Saisonsieg im Super-G ist bereits Rekord.
Mit einem dritten Rang in seiner zweiten Spezialdisziplin Riesenslalom käme Olympiasieger und Weltmeister Odermatt auf 2002 Punkte, bei einem weiteren Sieg zöge er mit den Rekordhaltern Maier und Ingemar Stenmark aus Schweden gleich: Beide waren jeweils auf 13 erste Plätze in einem Winter gekommen. Odermatt hatte vor dem Finale in Soldeu/Andorra bereits als Sieger im Gesamt-, im Super-G- und im Riesenslalom-Weltcup festgestanden. Offen ist nur noch der Gesamtsieg im Slalom.
Die deutschen beiden Starter verpassten nach Rang zwei und drei durch Romed Baumann und Andreas Sander am Vortag in der Abfahrt einen weiteren Coup. Baumann wurde nur 20., Sander allerdings zeigte erneut einen starke Leistung und kam mit nur 0,25 Sekunden Rückstand auf das Podest auf Rang sechs. Zweiter und Dritter hinter Odermatt wurden Marco Schwarz (Österreich/+0,29 Sekunden) und Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen(+0,71), der den Abfahrtsweltcup gewonnen hatte.
Gut-Behrami holt letzte Kristallkugel - Weidle stürzt
Die Schweizerin Lara Gut-Behrami hat sich beim alpinen Weltcup-Finale in einem packenden Rennen die letzte noch nicht vergebene Kristallkugel gesichert. Im abschließenden Super-G der Saison fuhr die Olympiasiegerin in überzeugender Manier zu ihrem dritten Sieg in diesem Winter und sicherte sich damit zum vierten Mal Platz eins in der Gesamtwertung. Nur Katja Seizinger und Lindsey Vonn (USA) haben den Super-G-Weltcup häufiger geholt (jeweils 5-mal).
Gut-Behrami gewann das Rennen vor Kombi-Weltmeisterin Federica Brignone aus Italien (+0,22 Sekunden) und Ragnhild Mowinckel aus Norwegen (+0,47) - beide hätten ebenfalls noch Chancen auf den Sieg in der Gesamtwertung gehabt. Gleiches galt für Cornelia Hütter aus Österreich und Elena Curtoni aus Italien, die nur auf den Plätzen fünf und zehn landeten. Im Kampf um die Kristallkugel hatte Gut-Behrami am Ende 45 Punkte Vorsprung auf Brignone.
Für Kira Weidle endete eine durchwachsene Saison mit einem Sturz. Nach gut 22 Fahrsekunden geriet sie an einem Sprung aus der Balance, bei der Landung überkreuzte sie die Ski, kam zu Fall und rutschte unweit von Alpinchef Wolfgang Maier ins Fangnetz. „Der linke Fuß schmerzt ein bisschen“, sagte sie, ansonsten sei sie so weit in Ordnung. Verärgert stellte Weidle fest, dass ihr „solche blöden Fehler immer im Rennen passieren, das ist was, wo man sich Gedanken machen muss“.
+++15. März 2023+++
Baumann und Sander landen bei der Abfahrt von Andorra auf dem Podium
Die deutschen Alpin-Männer haben in der letzten Abfahrt der Saison eine starke Vorstellung gezeigt und überraschend noch mal zwei Podestplätze eingefahren. Romed Baumann und Andreas Sander belegten beim Sieg des Österreichers Vincent Kriechmayr in Andorra am Mittwoch die Ränge zwei und drei. Für Baumann war es der erste Podestplatz des Weltcup-Winters, für Sander nach seinem zweiten Rang im Super-G von Aspen der zweite. Der dritte deutsche Starter in Soldeu, Josef Ferstl, fuhr auf Platz 21.
Zwei Deutsche auf einem alpinen Weltcup-Podium hatte es zuletzt 2014 im Slalom von Madonna di Campiglio gegeben, in der Abfahrt der Männer ist es das erste Mal seit 1992.
Kriechmayr feierte derweil seinen vierten Saisonsieg. Die anderen sechs Abfahrten des Winters hat Aleksander Aamodt Kilde gewonnen. Der Norweger hatte schon vor dem Rennen als Gesamtsieger in der schnellsten aller Disziplinen festgestanden. Diesmal wurde er Sechster. Am Donnerstag stehen bei der Finalwoche in Andorra die Super-G-Rennen an.
Weidle in letzter Ski-Abfahrt der Saison Neunte – Stuhec siegt
Skirennfahrerin Kira Weidle hat in der letzten Abfahrt der Saison erneut die Top Ten, aber kein absolutes Spitzenergebnis mehr erreicht. Die Starnbergerin wurde beim Sieg der Slowenin Ilka Stuhec in Andorra am Mittwoch Neunte. Es war ihre siebte Platzierung unter den besten Zehn in diesem Winter. Nach einem starken ersten Streckenabschnitt leistete sie sich beim Übergang in den flacheren Teil einen Fehler, der sie viel Tempo kostete.
„Es waren dieses Jahr zu viele Rennen dabei, in denen genau solche Fehler passiert sind“, sagte Weidle. Sie sei mit ihrer Abfahrts-Saison daher „nicht zu 100 Prozent zufrieden.“
Die Italienerin Sofia Goggia, die bereits vor dem Rennen als Gesamtsiegerin in der Königsdisziplin festgestanden hatte, fuhr in Soldeu auf Rang zwei. Dritte wurde die Schweizerin Lara Gut-Behrami. Gesamtweltcup-Siegerin Mikaela Shiffrin aus den USA verzichtete auf einen Start. Am Donnerstag stehen in Andorra die Super-G-Rennen an.
+++ 12. März +++
Gesamtweltcup-Sieger Odermatt überragt in Kranjska Gora
Der Schweizer Skirennfahrer Marco Odermatt hat im slowenischen Kranjska Gora einen Doppelsieg gefeiert. Nach dem Erfolg im ersten Riesenslalom am Samstag gewann der 25-Jährige auch den zweiten am Sonntag und sicherte sich so den Gesamterfolg in seiner Paradedisziplin, in der er auch Olympiasieger und Weltmeister ist. Im Ziel lag er 0,32 Sekunden vor dem zweitplatzierten Norweger Henrik Kristoffersen. Dritter wurde der Franzose Alexis Pinturault.
Odermatt hatte bereits vor den beiden Rennen als erneuter Gesamtweltcup-Sieger festgestanden. Sein erster Verfolger im Klassement, der auf die Speed-Disziplinen spezialisierte Norweger Aleksander Aamodt Kilde, verzichtete auf die Weltcups in Slowenien und kann ihn beim am Mittwoch beginnenden Saisonfinale in Andorra nicht mehr einholen.
Von den deutschen Athleten schaffte es am Sonntag keiner in den zweiten Durchgang. Stefan Luitz hatte nach seinem Sturz am Samstag Kniebeschwerden und daher auf einen Start im zweiten Rennen verzichtet. Er hoffe, nicht schwerer verletzt zu sein, werde sich aber noch mal durchchecken lassen, erklärte der 30-Jährige. Für Alexander Schmid, den derzeit besten deutschen Riesenslalom-Fahrer, war die Saison verletzungsbedingt schon vorher beendet.
+++11. März+++
Shiffrin nach 87. Weltcup-Sieg alleinige Rekordhalterin
US-Ski-Star Mikaela Shiffrin hat beim Slalom im schwedischen Are am Samstag ihren 87. Weltcup-Sieg gefeiert und ist damit zur alleinigen Rekordhalterin im alpinen Skirennsport aufgestiegen. Zuvor hatte sie sich die Bestmarke für die meisten Erfolge mit dem Schweden Ingemar Stenmark geteilt.
Gesamtweltcup-Sieger Odermatt auch in Kranjska Gora vorne

Das ist der DSV-Kader im Ski Alpin der Damen
Der Schweizer Skirennfahrer Marco Odermatt hat den ersten von zwei Riesenslaloms an diesem Wochenende im slowenischen Kranjska Gora gewonnen. Der 25-Jährige siegte in seiner Paradedisziplin, in der er auch Olympiasieger und Weltmeister ist, am Samstag vor dem Franzosen Alexis Pinturault und dem Norweger Henrik Kristoffersen.
Odermatt hatte bereits vor dem Start als erneuter Gesamtweltcup-Sieger festgestanden. Sein erster Verfolger im Klassement, der auf die Speed-Disziplinen spezialisierte Norweger Aleksander Aamodt Kilde, verzichtet auf die Rennen in Kranjska Gora und kann den Eidgenossen beim Saisonfinale in Soldeu (Andorra) kommende Woche nicht mehr einholen.
Fabian Gratz schaffte es in Abwesenheit des verletzten Parallel-Weltmeisters Alexander Schmid als einziger Deutscher in den zweiten Durchgang und belegte Platz 29. Für Schmid ist die Saison nach einem Kreuzbandriss vorzeitig beendet. Am Sonntag steht in Slowenien ein weiterer Riesenslalom an.
+++10. März+++
Shiffrin stellt Stenmarks Rekord ein
Ski-Königin Mikaela Shiffrin hat ihrer ruhmreichen Karriere einen weiteren Meilenstein hinzugefügt und den Siegrekord des legendären Schweden Ingemar Stenmark eingestellt. Die US-Amerikanerin fuhr in dessen Heimat beim Riesenslalom in Are zu ihrem 86. Weltcup-Erfolg und egalisierte die Bestmarke des 66-Jährigen von 1989.
„Ich freue mich für sie. Es ist wirklich verdient“, sagte Stenmark der Nachrichtenagentur AFP. Shiffrin werde „als Erste 100 Rennen gewinnen und noch mehr, wenn sie gesund bleibt“, glaubt er. Schon am Samstag im Slalom (10.30/13.30 Uhr) an gleicher Stelle kann Shiffrin Stenmark ablösen.
„Als ich ein kleines Mädchen war und davon geträumt habe, Weltcup-Rennen zu gewinnen, hätte ich nie gedacht, dass ich diesen Rekord erreichen könnte. Das ist unglaublich für mich“, sagte Shiffrin dem norwegischen Sender NRK.
Doch „egal, was ich auch erreiche: Ingemar Stenmark wird immer ein Synonym für Skirennen sein“, betonte sie: „Er hat den Standard für uns alle gesetzt, für alle Generationen. Er ist der Eine.“
Zweite auf dem Störtloppsbakken wurde die italienische WM- und Olympia-Zweite Federica Brignone (0,64 Sekunden zurück) vor Olympiasiegerin Sara Hector (Schweden/0,92). Lena Dürr verpasste den zweiten Lauf knapp, Emma Aicher klar.
Mit dem 20. Weltcup-Sieg im Riesenslalom schloss Shiffrin, die Weltmeisterin in dieser Disziplin, zu Rekordhalterin Vreni Schneider (Schweiz) auf. Außerdem gewann sie nach dem Gesamt- und dem Slalom-Weltcup zum zweiten Mal nach 2019 die kleine Kristallkugel im „Riesen“.
Für Shiffrin, die am Montag ihren 28. Geburtstag feiert, schloss sich beim 245. Start im Weltcup ein Kreis: In Are hatte sie am 20. Dezember 2012 ihren ersten Sieg geholt.
+++8. März+++
Ski-Weltmeister Schmid erleidet schwere Verletzung
Vor drei Wochen war Alexander Schmid im siebten Himmel, nun muss der erste deutsche Ski-Weltmeister seit 34 Jahren erst mal durch die Hölle gehen. Kurz vor dem Ende der Saison ist der 28 Jahre Allgäuer am Mittwoch wegen eines Kreuzbandrisses im linken Knie operiert worden. Zugezogen hatte er sich die Verletzung am Vormittag beim Riesenslalom-Training in Berchtesgaden. Immerhin: Wenn alles gut geht, dann kann Schmid schon vor dem Beginn des neuen Weltcup-Winters wieder auf Skiern stehen.
Grundsätzlich aber kommt das Malheur für den Weltmeister im Parallel-Rennen zur Unzeit: „Die Verletzung und der damit verbundene Ausfall sind gerade nach der erfolgreichen WM extrem ärgerlich“, sagte Schmid. Zugleich versicherte er kämpferisch: „Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen.“ Er werde, ergänzte er, hart und konzentriert arbeiten, um so schnell wie möglich „wieder fit zu sein“. Das könnte schon nach einem halben Jahr so weit sein.
DSV-Mannschaftsarzt Manuel Köhne, der Schmid anstelle des gerissenen vorderen Kreuzbandes am Mittwoch die körpereigene Quadrizepssehne aus dem Oberschenkel einsetzte, macht dem besten deutschen Riesenslalomfahrer Hoffnung auf ein frühes Comeback. „Die Operation verlief positiv und komplikationsfrei“, sagte er und ergänzte: „Einen günstigen Heilungsverlauf vorausgesetzt, ist ein Schneetraining in etwa sechs Monaten wieder möglich.“
Schmid könnte somit Anfang September wieder einsteigen - die neue Weltcup-Saison wird wohl erst Ende Oktober oder sogar erst Anfang November beginnen. Zunächst wird Schmid laut Köhne „voraussichtlich noch einige Tage stationär physiotherapeutisch behandelt“, erst danach könne er „mit ersten Rehabilitationsmaßnahmen beginnen“.
Schmid wird in dieser Saison, in der er sich bereits vor seinem Gold-Coup in Courchevel am 15. Februar endgültig in der Weltelite im dicht gedrängten Feld der Riesenslalomfahrer festgefahren hatte, nicht mehr viele Rennen verpassen. Am Wochenende stehen noch ein Riesenslalom und ein Slalom im slowenischen Kranjska Gora sowie eine Woche später das Finale des Weltcups in Soldeu/Andorra an.
+++ 5. März +++
Sander fährt aufs Podium und verpasst Sieg in Aspen nur knapp
Skirennläufer Andreas Sander hat im Weltcup den ersten Podiumsplatz seiner Karriere gefeiert und nur um Haaresbreite den Sieg verpasst. Beim Super-G in Aspen wurde der 33-Jährige nach einer bärenstarken Vorstellung hauchdünn Zweiter hinter dem Schweizer Überflieger Marco Odermatt, der sich vorzeitig die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Disziplinwertung sicherte.
Sander (Ennepetal), 2021 Vizeweltmeister in der Abfahrt, hatte beim Rennen in Colorado ganze fünf Hundertstelsekunden Rückstand zu Odermatt. Dritter wurde Norwegens Skistar Aleksander Aamodt Kilde (+0,34 Sekunden), der am Samstag durch seinen sechsten Saisonsieg in der Königsdiziplin den Abfahrtsweltcup gewonnen hatte.
Doppelweltmeister Odermatt entschied als erster Rennläufer der Geschichte fünf Super-G-Weltcups in einer Saison für sich. Nach seinem Erfolg in den Rocky Mountains hat der 25-Jährige auch beste Karten für den Gewinn der Gesamtwertung.
Sanders bislang bestes Weltcup-Ergebnis war ein vierter Rang gewesen, der WM-Neunte von Courchevel sorgte für das erste deutsche Super-G-Podium seit Februar 2020. Damals war Thomas Dreßen in Saalbach-Hinterglemm Dritter geworden.
Dreßen (Mittenwald), am Vortag kurz vor dem Ziel ausgeschieden, trat am Sonntag nicht an. Simon Jocher (Garmisch) fehlte ebenfalls, nachdem er bei einem Sturz in der Abfahrt Prellungen an Armen und Hüfte erlitten hatte. Romed Baumann (Kiefersfelden) wurde guter 13., Josef Ferstl (Hammer) enttäuschte auf Rang 34. Dominik Schwaiger (Königssee) schied aus.
Dreifach-Sieg für ÖSV-Frauen
Ski-Superstar Mikaela Shiffrin hat bei österreichischen Festspielen Ingemar Stenmarks legendäre Bestmarke von 86 Weltcup-Titeln erneut verpasst, die Deutsche Emma Aicher ihr bestes Karriere-Ergebnis gefeiert. Bei einem völlig verrückten und von Wetterkapriolen gezeichneten Super-G musste sich die Amerikanerin am Sonntag in Kvitfjell mit Platz sieben zufriedengeben.
Zwischenzeitlich hatte starker Schneefall die Piste in den norwegischen Bergen deutlich verlangsamt und für grenzwertige Sichtverhältnisse gesorgt. Vor allem im flacheren Streckenabschnitt war für Athletinnen wie Shiffrin kaum etwas drin. Nach den Top-Fahrerinnen klarte es wieder auf. „Kriminelle Bedingungen“, schimpfte die Italienerin Sofia Goggia über die „unfairen“ Bedingungen.
Die Österreicherinnen nutzten mit ihren hohen Startnummern den Wetterumschwung am besten und bejubelten einen Dreifach-Erfolg. Nina Ortlieb holte den zweiten Sieg ihrer Karriere. Zweite wurde Stephanie Venier vor Franziska Gritsch.
Deutschlands Zukunftshoffnung Emma Aicher ging ebenfalls als Gewinnerin aus der Wetterlotterie hervor und feierte mit Platz fünf ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Euphorisch riss die sonst so zurückhaltende Teenagerin im Ziel ihre Arme in die Luft.
Auch Kira Weidle hatte zuvor ausgelassen gejubelt. Die Starnbergerin, die am Vortag an einem Tor hängen geblieben war und mit geschwollenem Unterarm startete, lag zwischenzeitlich auf Platz vier. Am Ende landete sie auf Rang neun. Katrin Hirtl-Stanggaßinger sammelte als 29. ebenfalls Weltcuppunkte.
Shiffrin hatte sich am Samstag vorzeitig die Große Kristallkugel für den Sieg im Gesamtweltcup gesichert und steht weiter bei 85 Weltcup-Siegen. Am Freitag bekommt die Alpin-Überfliegerin im Riesenslalom von Are die nächste Chance, mit der schwedischen Ikone Stenmark gleichzuziehen.
Kilde holt den Abfahrtsweltcup
Ski-Superstar Aleksander Aamodt Kilde hat sich im US-amerikanischen Aspen vorzeitig die kleine Kristallkugel im Abfahrtsweltcup gesichert. Der Norweger fuhr am Samstagabend in den Rocky Mountains zu seinem sechsten Saisonsieg und ist mit 720 Punkten auch von Vincent Kriechmayr (514) nicht mehr einzuholen. Als bester Deutscher landete Andreas Sander auf Rang neun (+1,01 Sekunden).
„Was für ein Gefühl, es war eine richtig schöne Saison“, sagte Kilde. Zweiter wurde der Kanadier James Crawford (+0,61) vor Weltmeister Marco Odermatt aus der Schweiz (+0,63). Der Österreicher Kriechmayr kam bei der letzten Abfahrt vor dem Saisonfinale in Soldeau/Andorra nicht über Rang vier (+0,70) hinaus.
Die Deutschen müssen hingegen weiter auf ihren ersten Abfahrts-Podestplatz seit mehr als drei Jahren warten. Hinter Sander, der als Trainingsschnellster überrascht hatte und sein bestes Saisonergebnis einfuhr, wurde Romed Baumann (+1,06) Elfter, Josef Ferstl (+1,28) belegte Platz 18. Völlig chancenlos war Dominik Schwaiger (+2,74/52.).
Thomas Dreßen stürzte nach einer couragierten Fahrt kurz vor dem Ziel. Auch Simon Jocher verlor die Kontrolle, der Schongauer rutschte sogar durch das Fangnetz. Kurz darauf stand er selbstständig wieder auf, das Rennen war zwischenzeitlich unterbrochen.
Die erste Abfahrt in Aspen war am Freitag wegen starken Schneefalls nach 24 Startern abgebrochen worden, alle Ergebnisse wurden gestrichen. Der Norweger Adrian Smiseth Sejerstedt, der zu diesem Zeitpunkt geführt hatte, lag auch am Samstag aussichtsreich im Rennen, verpasste dann aber ein Tor und vergab so seine Podestchance.
Lie gewinnt die Abfahrt – Shiffrin den Gesamtweltcup
Der Amerikanerin reichte in der Abfahrt von Kvitfjell am Samstag ein fünfter Platz, um sich zwei Wochen vor Saisonende die große Kristallkugel zu sichern. Bei sieben ausbleibenden Weltcups ist die 27-Jährige nicht mehr einzuholen.
Die zweimalige Olympiasiegerin konnte in dieser Saison bislang elf Titel gewinnen, je fünf im Slalom und Riesenslalom sowie einen im Super-G. „Der Gesamtweltcup war mein Saisonziel. Ich war so darauf fokussiert, dass ich es Interviews nie ansprechen wollte. Ich bin einfach nur glücklich“, sagte die Ausnahmeathletin.
Lokalmatadorin Kajsa Vickhoff Lie holte sich in der vorletzten Abfahrt des Winters den Sieg und feierte ihren ersten Erfolg im Weltcup überhaupt. Zweite wurde Sofia Goggia aus Italien, die sich so zum vierten Mal in ihrer Karriere den Sieg in der Abfahrts-Gesamtwertung sicherte. Ihren sechsten Saison-Titel in der Königsdisziplin verpasste Goggia um 29 Hundertstelsekunden. Dritte wurde Corinne Suter aus der Schweiz.
Deutschlands beste Speed-Fahrerin Kira Weidle leistete sich in den norwegischen Bergen einen dicken Patzer. Die 27-Jährige knallte mit der Hand gegen ein Tor und musste wenige Sekunden später aufgeben. Auch der Anzug der gebürtigen Stuttgarterin war beschädigt. „Kira kann Hand und Finger bewegen und schließt daher eine schwere Verletzung aus“, teilte der Deutsche Skiverband zunächst mit.
Emma Aicher vom SC Mahlstetten fuhr als 23. in die Punkteränge, Katrin Hirtl-Stanggaßinger (36.) enttäuschte. Am Sonntag steht für die Damen in Kvitfjell erneut ein Super-G an. Dann könnte Shiffrin ihren 86. Weltcup-Sieg bejubeln und mit der schwedischen Ski-Legende Ingemar Stenmark gleichziehen.
+++3. März 2023+++
Abfahrts-Weltcup in Aspen nach Wetter-Chaos abgebrochen
Stürmisches Winterwetter hat die Abfahrt der Skirennfahrer im amerikanischen Aspen zunächst mächtig durcheinander gewirbelt und letztendlich zu einem Abbruch des Rennens geführt. Nachdem immer stärker werdende Windböen, Schneefall und dichter Nebel für unfaire Bedingungen gesorgt hatten, entschied sich die Jury, das Rennen am Freitag nach 25 Fahrern zu beenden. Zuvor hatten sich die noch wartenden Athleten bereits per Abstimmung dazu entscheiden, nicht mehr an den Start zu gehen.
Bitter war diese Entscheidung vor allem für den Norweger Adrian Smiseth Sejersted, der zu diesem Zeitpunkt dicht vor seinem ersten Weltcup-Sieg stand. Der Skandinavier hatte von seiner Startnummer 1 profitiert und konnte noch bei Sonnenschein die Piste in Colorado runterrasen.
In der Folge wurden die Sichtverhältnisse immer schlechter. Reihenweise zeigten sich die Sportler über einen Wettkampf bei diesen fragwürdigen Bedingungen frustriert. Der beste Abfahrer des Winters, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, reagierte mit Kopfschütteln. Alpin-Überflieger Marco Odermatt aus der Schweiz verspottete die Abfahrt als „tolles Rennen“. Und der Deutsche Andreas Sander brüllte Kraftausdrücke in die Kamera.
Die Abfahrt in Colorado hatte wie schon das Rennen in der Vorwoche in Kalifornien für reichlich Kritik gesorgt. Es ist das zweite Mal in diesem Winter, dass die Herren in die USA fliegen. Im November waren die Alpinen in Beaver Creek gewesen. Anstatt die US-Rennen in Palisades Tahoe und Aspen direkt im Anschluss auszutragen, legte der Weltverband Fis sie ans Saisonende.
Für diesen Samstag steht für die Hochgeschwindigkeitsfahrer in den Rocky Mountains eine zweite Abfahrt auf dem Programm. Ein Super-G am Sonntag soll das Rennwochenende abschließen.
+++26. Februar+++
Weidle verpasst WM-Revanche in Abfahrt von Crans Montana
Deutschlands beste Abfahrerin Kira Weidle hat in ihrem ersten Weltcup-Rennen nach den alpinen Ski-Weltmeisterschaften eine Top-Platzierung klar verpasst. Die 27 Jahre alte Starnbergerin fuhr in Crans Montana am Sonntag mit 0,96 Sekunden Rückstand auf Rang 14. Emma Aicher sammelte als 25. noch Punkte, Katrin Hirtl-Stanggaßinger kam als 35. ins Ziel.
Die Italienerin Sofia Goggia meldete sich nach dem für sie enttäuschenden Großereignis in Frankreich eindrucksvoll zurück. Die beste Abfahrerin der vergangenen Winter feierte in den Schweizer Alpen ihren fünften Saisonsieg und baute ihren Vorsprung in der Disziplinenwertung aus. Der Gewinn der kleinen Kristallkugel ist Goggia bei zwei ausbleibenden Weltcup-Abfahrten kaum noch zu nehmen.
Zweite wurde am Sonntag Goggias Landsfrau Federica Brignone vor der Französin Laura Gauche. Die Schussfahrt in Crans Montana hätte ursprünglich schon am Samstag stattfinden sollen, wurde jedoch wetterbedingt verlegt. Der eigentlich am Sonntag geplante Super-G entfiel.
+++ 24. Februar +++
Riesenslalom-Debakel für deutsche Männer in den USA
Parallel-Weltmeister Alexander Schmid hat eine ernüchternde Rückkehr in den alpinen Weltcup erlebt. Der Skirennfahrer aus dem Allgäu schied am Samstag im Riesenslalom von Palisades Tahoe nach einem Fahrfehler bereits im ersten Durchgang aus. Auch seine Teamkollegen Stefan Luitz, Fabian Gratz, Anton Grammel, Julian Rauchfuß und Linus Straßer verpassten den Sprung in den Finallauf der besten 30.
Den Sieg holte sich der Österreicher Marco Schwarz vor dem Weltmeister Marco Odermatt. Der Schweizer verpasste somit seinen neunten Saisonsieg. Dritter wurde Rasmus Windingstad aus Norwegen.
Das Rennen im kalifornischen Wintersportgebiet hatte für reichlich Kritik gesorgt. Es ist das zweite Mal in diesem Winter, dass die Herren in die USA fliegen. Im November waren die Alpinen in Beaver Creek gewesen. Anstatt die US-Rennen in Palisades Tahoe und Aspen direkt im Anschluss auszutragen, legte der Weltverband Fis sie ans Saisonende. Am Sonntag steht für die Herren noch ein Slalom an.
Frauen-Abfahrt auf Sonntag verschoben
Die geplante Weltcup-Abfahrt der Skirennfahrerinnen in Crans Montana ist abgesagt worden. Wegen zu dichten Nebels auf der Strecke konnte der Wettkampf am Samstag nicht ausgetragen werden. Für die Alpinen um Deutschlands Speed-Spezialistin Kira Weidle wäre es das erste Rennen nach den Ski-Weltmeisterschaften in Frankreich gewesen. Die Abfahrt soll an diesem Sonntag nachgeholt werden. Dafür entfällt der geplante Super-G.
Der Start der Abfahrt war am Samstag zunächst um zwei Stunden auf 13.00 Uhr verschoben worden. Als sich der Nebel dann allmählich auflöste, war die Piste zu weich. „Gefährliche Bedingungen“, schrieb der Weltverband Fis.
+++ 19. Februar +++
Straßer verpasst Medaille bei Ski-WM
Linus Straßer hat zum Abschluss der alpinen Ski-WM im Slalom von Courchevel die angestrebte Medaille klar verpasst. Der 30 Jahre alte Münchner kam nach einer verkorksten Vorstellung im Finale nur auf Platz neun und lag sogar noch hinter seinem Teamkollegen Sebastian Holzmann, der völlig überraschend Fünfter wurde.
Straßer, als aussichtsreicher Vierter des ersten Durchgangs in den zweiten Lauf gegangen, kam mit dem drehenden Kurs seines Trainers Bernd Brunner nicht zurecht und lag am Ende 0,69 Sekunden hinter dem neuen Weltmeister Henrik Kristoffersen aus Norwegen. Silber in einem verrückten Rennen ging an den Griechen AJ Ginnis (0,20 Sekunden zurück) vor Alex Vinatzer (Italien/0,38).
„Es gibt Schöneres, ich hatte mir mehr erhofft“, sagte Straßer sehr geknickt in der ARD. Holzmann (Oberstdorf) fehlten nach einer beeindruckenden Aufholjagd von Platz 18 nur 0,24 Sekunden zu Edelmetall. „Es war sehr schwierig. Aber ich hab mein Ding bis zum Ende durchgezogen“, sagte er. Kristoffersen fuhr von Rang 15 noch zu Gold.
Die deutsche Mannschaft beendet die Titelkämpfe mit zwei Medaillen: Alexander Schmid gewann Gold im Parallel-Rennen, Lena Dürr Bronze im Slalom.
+++18. Februar+++
Dürr holt Bronze im Slalom – St. Germain überraschend Weltmeisterin
Skirennläuferin Lena Dürr hat im Slalom bei der WM im französischen Meribel die erhoffte Medaille gewonnen. Die 31-Jährige, bei Olympia noch undankbare Vierte, holte sich beim Sensationssieg der Kanadierin Laurence St-Germain Bronze. Für die DSV-Athletin war es die erste Einzelmedaille ihrer Karriere nach dreimal Edelmetall mit der Mannschaft.
St-Germain (28) triumphierte mit 0,57 Sekunden vor Skikönigin Mikaela Shiffrin, die einen Vorsprung von fast einer Sekunde im zweiten lauf noch vergab. Dürr (Germering) hatte 0,69 Sekunden Rückstand. Sie profitierte auch vom Aus der Schweizerin Wendy Holdener, Zweite nach dem ersten Lauf. St-Germain war in ihrer Karriere noch nie unter den Top sechs gewesen.
Dürr hielt damit auch den hohen Erwartungen stand. Nach vier Podestplätzen seit Weihnachten und ihrem Erfolg bei der Generalprobe im tschechischen Spindlermühle, wo sie Shiffrin bezwang, gehörte sie zu den Medaillenanwärterinnen. Für den Deutschen Skiverband (DSV) war es im Slalom der Frauen die erste WM-Medaille seit dem Sieg von Maria Höfl-Riesch 2009 in Val d'Isere. Für Shiffrin, die in Meribel bereits den Riesenslalom gewonnen hatte, war es die 14. WM-Medaille.
Lena Dürr ist Goldkandidatin im WM-Slalom
Skirennfahrerin Lena Dürr weiß nicht, warum ihre Reise nach ganz oben so lange gedauert hat. „Wenn ich es wüsste, hätte ich es noch viel früher gemacht. Ich musste ein paar Umwege in Kauf nehmen, dass ich jetzt hier gelandet bin“, sagte Deutschlands große Medaillen-Hoffnung bei den alpinen Weltmeisterschaften in Frankreich. Mit „hier“ meint Dürr die absolute Weltspitze.
Schmid enttäuscht im Riesenslalom
Parallel-Weltmeister Alexander Schmid hat eine weitere Medaille beim WM-Riesenslalom in Courchevel klar verpasst. Der Allgäuer musste sich bei schwierigsten Bedingungen auf der stark vereisten Piste L'Eclipse mit Rang 15 begnügen. Gold ging wie in der Abfahrt an den Schweizer Ski-Helden Marco Odermatt.
„Ich habe mich ziemlich schwer getan und bei dem Untergrund nicht den Zug gehabt, den ich gewohnt bin“, sagte Schmid: „Mittwoch war mein Tag, heute nicht. Heute habe ich meine Ziele nicht erreicht, deshalb ist die Enttäuschung definitiv da.“
Olympiasieger Marco Odermatt dagegen holte das erste Doppel aus Abfahrts- und Riesenslalom-Titel seit Aksel Lund Svindal (Norwegen) 2007. Rang zwei ging an seinen Landsmann Loic Meillard (0,32 Sekunden zurück) vor dem Österreicher Marco Schwarz (0,40).
Schmid (3,19) war schon nach dem ersten Lauf chancenlos. „Drei Sekunden sind schon ein Schlag ins Gesicht“, sagte er über seinen da bereits „gewaltigen“ Rückstand. Vor dem Finale tüftelte er an der Materialabstimmung und machte immerhin noch vier Plätze gut.
Die Verhältnisse verlangten den Athleten alles ab. „Das ist ein Eislaufplatz, da könntest du mit Schlittschuhen runterfahren“, sagte ARD-Experte Felix Neureuther über die „Glasplatte“ von Courchevel: „Das ist ein Tick zu viel, es ist drüber.“
Ski-Weltmeister Schmid liegt im Riesenslalom weit zurück
Parallel-Weltmeister Alexander Schmid hat beim WM-Riesenslalom in Courchevel keine realistische Medaillenchance mehr. Der Allgäuer liegt vor dem Finale (13.30 Uhr) bereits 3,06 Sekunden hinter dem führenden Österreicher Marco Schwarz zurück. Auf den Bronzerang fehlen Schmid, der nicht unter die besten 15 kam, auch schon 2,30 Sekunden.
„Drei Sekunden sind schon ein Schlag ins Gesicht“, sagte Schmid, sein Rückstand sei „gewaltig. Es war ein Kampf von oben bis unten, ich habe keine Sicherheit gekriegt.“ Für den zweiten Lauf wolle er noch einmal an der kniffligen Materialabstimmung tüfteln.
Topfavorit Marco Odermatt (Schweiz), der das erste Doppel aus Abfahrts- und Riesenslalom-Gold seit Aksel Lund Svindal (Norwegen) 2007 anstrebt, liegt 0,58 Sekunden hinter Schwarz auf Rang zwei. Dritter ist Zan Kranjec (Slowenien/+0,76).
Die Verhältnisse auf der L'Eclipse verlangten den Athleten alles ab. „Das ist ein Eislaufplatz, da könntest du mit Schlittschuhen runterfahren“, sagte ARD-Experte Felix Neureuther, „das ist gnadenlos, brutal, extrem, richtig zäh.“ Bei einer Laufzeit von rund 1:20 Minuten war zudem Kondition gefragt.
+++ 16. Februar +++
Shiffrin holt WM-Gold im Riesenslalom – Deutsche chancenlos
Die US-Amerikanerin Shiffrin siegte in Méribel am Donnerstag mit 0,12 Sekunden Vorsprung vor Kombinations-Weltmeisterin Federica Brignone aus Italien. Bronze holte die Norwegerin Ragnhild Mowinckel.
Für Shiffrin ist es die insgesamt 13. WM-Medaille und die zweite bei den laufenden Titelkämpfen in Frankreich nach Silber im Super-G. Weltmeisterin im Riesenslalom ist die erfolgreichste Skirennfahrerin der Historie, die sich in den vergangenen Tagen überraschend von ihrem langjährigen Trainer Mike Day getrennt hat, zum ersten Mal. 2018 hatte sie in dieser Disziplin bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang triumphiert.
Skicrosserin Maier holt Podestplatz auf der Reiteralm
Skicrosserin Daniela Maier ist beim ersten von zwei Weltcups auf der Reiteralm in dieser Woche auf das Podest gefahren. Die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin vom SC Urach belegte in Österreich am Donnerstag Rang drei. Es war ihr vierter Podestplatz in der laufenden Saison. Auf Platz eins raste erneut die übermächtige Schwedin Sandra Näslund. Für die Olympiasiegerin von Peking war es bereits der 16. Weltcup-Erfolg in Serie.
Bei den Männern fuhr Florian Wilmsmann vom TSV Hartpenning als bester Deutscher auf Platz fünf. Der Sieg ging an den Schweden David Mobärg. Am Freitag stehen auf der Reiteralm die nächsten Rennen an.
Schmid holt Gold im Parallel-Event
Alexander Schmid (Fischen) hat bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften im Parallel-Wettbewerb Gold gewonnen. Der 28-Jährige setzte sich im Finale gegen den Österreicher Dominik Raschner durch und sicherte dem Deutschen Skiverband (DSV) die erste Medaille bei den Titelkämpfen in Frankreich. Es war der erste deutsche WM-Sieg seit zehn Jahren. 2013 hatte Maria Höfl-Riesch in der Kombination triumphiert.
Weltmeisterin wurde die Norwegerin Marie Therese Tviberg durch einen Sieg im Finale gegen die Schweizerin Wendy Holdener. Platz drei ging an Thea Louise Stjernesund (Norwegen).
Shiffrin trennt sich von ihrem Trainer
Ski-Königin Mikaela Shiffrin (USA) hat sich vor ihren wichtigsten Rennen bei der WM in Frankreich überraschend von ihrem langjährigen Cheftrainer Mike Day getrennt. „Ich habe mich entschieden, mit einer neuen Führung in meinem Team in die nächste Phase meiner Karriere zu gehen“, teilte die Amerikanerin in einer Stellungnahme mit. Anschließend erklärte auch der US-Ski- und Snowboard-Verband die Zusammenarbeit mit Day für beendet.
Day hatte seit 2016 mehr oder weniger als Cheftrainer für Shiffrin gearbeitet, die innerhalb des Verbandes ein eigenes Team unterhält. Allerdings ist bekannt, dass Shiffrins Mutter Eileen die starke Figur im Hintergrund ist und sich daher auch als wichtigste Ansprechpartnerin in sportlichen Fragen sieht. Sie begleitet ihre Tochter regelmäßig im Weltcup, vor allem nach dem Tod von Shiffrins Vater vor drei Jahren.
Die unerwartete Trennung von Day erfolgt unmittelbar vor dem WM-Riesenslalom am Donnerstag, in dem Shiffrin ebenso wie im WM-Slalom am Samstag als Favoritin auf Gold gilt. Nach ihrem spektakulären Ausscheiden in der Kombination gleich am ersten Wettkampftag und danach Silber im Super-G hatte die Amerikanerin auf das Abfahrtsrennen am Samstag und die Parellel-Wettbewerbe im Team und Einzel verzichtet. Sie zog sich stattdessen in ein Trainingslager abseits der WM-Orte Meribel und Courchevel zurück.
Shiffrin (27) befindet sich mitten in einer Rekordsaison. Nach den Olympischen Spielen in Peking, wo sie ohne Medaille geblieben war, gewann sie in diesem Winter bereits 15 Weltcup-Rennen. Nur noch ein Sieg fehlt ihr, um die ewige Bestmarke des Schweden Ingemar Stenmark (86) zu erreichen. Kurz vor Beginn der WM hatte die Deutsche Lena Dürr mit ihrem Erfolg im zweiten Slalom im tschechischen Spindlermühle zunächst die Einstellung dieses Rekordes verhindert.
Schmid und Co. hoffen auf Fortsetzung des Mannschaftsformats
In der Debatte um die Zukunft des alpinen Team-Wettbewerbs hat sich die deutsche Riege für eine Fortsetzung des im Ski-Zirkus einzigen Mannschaftsformats ausgesprochen. „Das ist ein guter Wettbewerb. Team-Wettbewerbe sind immer unter der Woche und trotzdem haben sie mit die meisten Zuschauer“, sagte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier bei der WM in Frankreich. Das deutsche Team war am Dienstag im Viertelfinale ausgeschieden.
Aufgrund seiner Schnelllebigkeit und direkten Duelle ist die Disziplin bei Zuschauern enorm beliebt. Die DSV-Athleten bezeichneten eine mögliche Abschaffung als Verlust. „Ich würde es traurig finden. Es ist nur ein Event im Jahr, bei dem man als Team zusammenwächst. Das ist was Besonderes“, sagte Riesenslalom-Spezialist Alexander Schmid.
Stefan Döring hat aufgeschrieben, warum die Diskussion um den Teamwettbewerb auch die Innovationsprobleme des Weltverbandes widerspiegelt.
+++ 14. Februar +++
DSV-Team verpasst Medaille
Die deutsche Ski-Riege hat die erhoffte Medaille im Mannschaftswettbewerb der alpinen Weltmeisterschaften in Frankreich verpasst. Das Team um die Slalom-Spezialisten Lena Dürr und Linus Straßer verlor im Viertelfinale der Parallel-Rennen in Méribel am Dienstag mit 1:3 gegen Olympiasieger Österreich. Gold ging an die ohne Superstar Mikaela Shiffrin angetretenen USA, die sich im Finale knapp gegen Titelverteidiger Norwegen durchsetzten. Österreich verlor den Kampf um Bronze gegen Kanada.
„Der Wettbewerb ist so schnelllebig. Jede Runde ist ein kleines Finale. So war es auch heute“, sagte Straßer dem ZDF. „Grundsätzlich finde ich, dass wir als Team eine gute Leistung gebracht haben – in dem Fall waren die Österreicher einen Tick schneller.“
Der Deutsche Skiverband (DSV) wartet bei den Titelkämpfen in Frankreich damit weiter auf eine Medaille. Nachdem die Speedspezialisten in der ersten Woche leer ausgegangen waren, galten die Techniker im Mixed-Teamevent als große Hoffnungsträger. Bei den vergangenen Großveranstaltungen hatten die Deutschen in diesem Format überzeugt: Bei der WM im italienischen Cortina d'Ampezzo 2021 holten sie Bronze, bei den Olympischen Winterspielen im chinesischen Peking vor einem Jahr sogar Silber.
Bei den Parallelrennen treten pro Runde zwei Frauen und zwei Männer für ein Team zu K.o.-Duellen an. Die Nation, die mehr Duelle gewinnt, kommt weiter. Bei Unentschieden werden nur zwei Zeiten gewertet - die jeweils schnellste bei den Frauen und den Männern.
Die deutsche Riege setzte sich in der ersten Runde in Méribel mit 3:1 gegen Schweden durch. Gegen Österreich geriet sie durch die Niederlagen von Andrea Filser und Straßer schnell ins Hintertreffen. Dürr machte es mit einem knappen Sieg noch mal spannend, ehe Alexander Schmid viel riskieren musste - und ausschied. Am Mittwoch geht es bei der WM mit den Einzel-Parallelrennen weiter.
Medaille als Ziel für das Ski-Team
Die deutschen Skirennfahrer und der Teamwettbewerb - das passt. Nach WM-Bronze vor zwei Jahren und Silber bei den Olympischen Spielen 2022 will die Alpin-Riege um Lena Dürr und Linus Straßer bei den Weltmeisterschaften in Frankreich ihre jüngsten Erfolge überbieten. „Team Deutschland ist da wirklich immer total motiviert und heiß drauf. Es wird sicher wieder enge Derbys geben, aber wir hoffen, die Hundertstel sind auf unserer Seite“, sagte Dürr vor dem Parallel-Event am Dienstag (12.15 Uhr/ Eurosport und ZDF).
Für die Münchnerin ist es nicht nur der erste Auftritt bei der WM, sondern auch der erste Wettkampf seit ihrem Weltcup-Sieg Ende Januar in Spindlermühle. „Ich bin schon viele Teamevents gefahren. Deswegen weiß ich genau, auf was es ankommt“, sagte Dürr, die in den vergangenen Tagen mit einer Erkältung zu kämpfen hatte.
16 Nationen starten im Teamwettbewerb, ein im Mixed ausgetragener Parallel-Riesenslalom. Neben Dürr und Straßer bilden Alexander Schmid und Andrea Filser den Kern der deutschen Mannschaft. Der Wettbewerb besteht aus vier Duellen pro Runde. Für jedes Duell erhält die siegreiche Mannschaft einen Punkt. Die Mannschaft mit mehr Punkten kommt eine Runde weiter. Bei einem Unentschieden ist die Summe der schnellsten Frauenzeit und der schnellsten Männerzeit ausschlaggebend.
Für Schmid, der in Cortina d'Ampezzo und auch bei Olympia maßgeblichen Anteil an der Medaille hatte, hat der Wettbewerb einen ganz speziellen Charakter. „Wir haben sonst nie die Möglichkeit, Mann gegen Mann zu fahren. Und es ist eine ganz andere Anspannung, weil man für das Team fährt“, sagte der Allgäuer.
Das anfangs eher belächelte Team-Event hat an Reputation gewonnen. Fast alle Nationen starten mit ihren Top-Fahrern. Richtwerte gibt es jedoch kaum, schließlich wird der Mixed-Wettbewerb nur bei Großereignissen ausgetragen.
+++ 12. Februar +++
Odermatt holt Abfahrtsgold – Dreßen Zehnter
Die deutschen Abfahrer haben die Medaillenränge bei der sensationellen Goldfahrt des Schweizers Marco Odermatt verpasst. Thomas Dreßen lag bei der WM in Courchevel als bester DSV-Athlet nur 0,26 Sekunden hinter dem Bronzerang zurück und klagte nach seinem zehnten Platz erneut über Schmerzen am geprellten Knie.
„Es war die perfekte Fahrt“, sagte Odermatt, der Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) auf dem Silberrang um stolze 0,48 Sekunden distanziert hatte. Überraschungsmann Cameron Alexander aus Kanada (+0,89) wurde Dritter. Andreas Sander, vor zwei Jahren noch völlig unerwartet WM-Zweiter in der alpinen Königsdisziplin, verpasste wie Romed Baumann und Josef Ferstl die Top 15.
Dreßen kam humpelnd zu den Interviews und berichtete, er habe „zwei unterschiedliche, sehr starke Schmerzmittel nehmen müssen, um überhaupt fahren zu können“. Das wolle er zwar nicht als Ausrede hernehmen, „die anderen waren besser“. Aber: „Meine Prellung ist genau im Gelenk, da stehst du die ganze Zeit drauf beim Fahren, da landest du bei jedem Sprung drauf, du spürst es immer.“
Odermatt (25) hat im Weltcup noch nie eine Abfahrt gewonnen - eine große Überraschung ist sein Triumph aber nicht. Er war siebenmal Zweiter und zudem Topfavorit im Super-G, den er als Vierter beendet hatte. Für Kilde (30), der fünf von acht Abfahrten in dieser Saison gewonnen hatte, war es die zweite Silbermedaille nach jener im Super-G.
Zu den Geschlagenen gehörte auf der Piste L'Eclipse Titelverteidiger Vincent Kriechmayr (Österreich), der eine Hundertstelsekunde hinter Dreßen ins Ziel kam. Olympiasieger Beat Feuz, 2017 der bislang letzte Schweizer Abfahrtsweltmeister, war kurz vor der WM zurückgetreten.
+++ 11. Februar +++
Dreßen ist vor WM-Abfahrt optimistisch: „Die Strecke liegt mir“
Die deutschen Skirennfahrer starten trotz ernüchternder Ergebnisse mit großen Ambitionen in die Abfahrt der Alpin-WM. „Wir sind absolute Außenseiter, aber es ist so viel möglich, wenn am Tag alles passt“, sagte Bundestrainer Christian Schwaiger vor dem Rennen in der Königsdisziplin an diesem Sonntag (11 Uhr/ZDF und Eurosport) im französischen Courchevel.
Seit der WM 2021 in Cortina d'Ampezzo, als Andreas Sander und Romed Baumann in der Abfahrt und im Super-G zu Silber rasten, warten die Schnellsten der Alpinen auf einen Podestplatz. Nur mitzufahren, reicht den Hochgeschwindigkeitsfahrern trotzdem nicht. „Ich bin da, weil ich eine Medaille gewinnen will. Ich bin nicht bei einer WM, um Zehnter zu werden“, sagte Schwaiger.
Nach Meinung des Bundestrainers kommt die Strecke seinen Schützlingen entgegen. Vor allem für Thomas Dreßen (29), der nach seinem Magen-Darm-Infekt noch nicht bei 100 Prozent ist, sei die Piste wie gemacht. „Vor zwei Jahren wäre das eine prädestinierte Abfahrt gewesen für ihn“, befand Schwaiger. Der Österreicher erwartet auf der L'Eclipse (Deutsch: Finsternis) ein „gnadenloses Gemetzel“.
Nach seiner langen Verletzungspause in der Vorsaison und weiteren Rückschlägen in diesem Winter sucht Dreßen noch nach seiner Form. Doch Deutschlands bester Abfahrer weiß auch, dass die Strecke wie auf seinen Leib geschneidert ist. „Es ist jetzt nicht technisch die Einfachste, aber es sind immer wieder gute Passagen für mich, wie die lang gezogenen Kurven. Die Strecke liegt mir“, sagte der fünfmalige Weltcup-Sieger.
In den Testläufen am Freitag und Samstag war Dreßen als Siebter und Neunter bester Deutscher. „Beim Start lege ich auf alle Fälle noch zu. Den Atomstart habe ich jetzt noch nicht rausgelassen“, sagte Dreßen.
Ski-WM: Deutsche Abfahrer wollen eine Medaille
Die deutschen Abfahrer gehen mit vorsichtigem Optimismus und einer Medaille als Ziel in das WM-Rennen am Sonntag (11 Uhr/ZDF und Eurosport). Thomas Dreßen (Mittenwald) will nach guten Trainingsläufen noch „den Atomstart“ rauslassen, Andreas Sander (Ennepetal), der allerdings wegen einer leichten Erkältung das Abschlusstraining am Samstag ausließ, sah sich zur Einstimmung unter anderem seine Silberfahrt von der WM 2021 in Cortina d'Ampezzo an.
„Gute Fahrten schaue ich mir gerne noch mal an. Weil ich das Gefühl zurückholen kann“, sagte Sander, der vor zwei Jahren nur um eine Hundertstelsekunde von Vincent Kriechmayr (Österreich) besiegt wurde. Auch Dreßen berichtete, er habe noch einmal Anschauungsunterricht bei sich selbst genommen und erstmals in dieser Saison seine Siegfahrten aus der Vergangenheit angesehen.
„Das übergeordnete Ziel ist eine Medaille, da brauchen wir gar nicht drüber reden“, sagte Dreßen, der damit auf einer Wellenlänge mit Cheftrainer Christian Schwaiger liegt. „Wir sind absolute Außenseiter - aber ich bin da, weil ich eine Medaille gewinnen will“, sagte der Österreicher. Dreßen hält er für „prädestiniert“ für die Piste L'Ecplise mit ihren langgezogenen Kurven.
Dreßen hatte sich am Samstag mit einem guten Abschlusstraining einen der zwei noch offenen deutschen Startplätze für das Rennen gesichert. Neben ihm und den bereits gesetzten Romed Baumann (Kiefersfelden) und Sander (Ennepetal) fährt darüber hinaus Josef Ferstl (Hammer). Olympiasieger Beat Feuz (Schweiz) trat vor drei Wochen in Kitzbühel zurück.
Eisschollen im Meer: Ski-Anzüge machen auf Klimawandel aufmerksam
Mit speziell für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften angefertigten Rennanzügen wollen die Athleten des amerikanischen Verbandes auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen. Die in den Farben weiß und hellblau gestaltete Kleidung zeigt im Ozean treibende Gletscherstücke. Das Muster basiert auf einem Satellitenfoto von schmelzenden Eisflächen.
Die Anzüge sollen dazu dienen, die Diskussion über die Folgen des Klimawandels für den Skisport zu vertiefen. „Ich bin sehr stolz, in einem Team zu sein, das den Fokus auf ein viel wichtigeres Thema als Medaillen lenkt“, sagte die mit 85 Weltcup-Titeln erfolgreichste Athletin der Alpin-Historie, Mikaela Shiffrin. Bei der WM in Frankreich jubelte die Amerikanerin bereits über Silber im Super-G.
Zu warm, kein Schnee und grün-graue Berglandschaften statt Winter-Paradiese: Zahlreiche Alpin-Weltcups, darunter die geplanten Rennen am Matterhorn und in Garmisch-Partenkirchen, mussten in dieser Saison bereits abgesagt werden. „Ich hoffe, dass wir noch viele Jahre Skirennen absolvieren können. Aber der Wintersport ist bedroht“, sagte Shiffrin.
+++ 11. Februar +++
Ski-Ass Dreßen dabei – Deutsches Alpin-Quartett für WM-Abfahrt steht
Der Deutsche Skiverband hat die zwei letzten Startplätze für die WM-Abfahrt an diesem Sonntag an Thomas Dreßen und Josef Ferstl vergeben. Dies teilte der DSV nach dem dritten Training am Samstag mit. Zuvor hatten sich die Verantwortlichen um Bundestrainer Christian Schwaiger bereits für den WM-Zweiten von 2021, Andreas Sander, und Romed Baumann entschieden. Simon Jocher und Dominik Schwaiger hatten somit das Nachsehen.
Vor allem auf Dreßen ruhen Hoffnungen, wenn die Schnellsten der Alpinen am Sonntag (11 Uhr/ZDF und Eurosport) in Courchevel um Medaillen fahren. Von seinem Magen-Darm-Infekt hat sich der fünfmalige Weltcup-Sieger weitgehend erholt. In den Testläufen am Freitag und Samstag war der Oberbayer als Siebter und Neunter bester Deutscher. Zudem sei die Strecke prädestiniert für ihn, sagte Bundestrainer Schwaiger.
Nach ernüchternden Ergebnissen in diesem Winter wäre ein Podestplatz für die deutschen Speed-Herren allerdings überraschend. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich und Marco Odermatt aus der Schweiz sind die Favoriten.
Flury holt überraschend Gold in der Abfahrt - Weidle enttäuscht
Die deutsche Hoffnungsträgerin Kira Weidle hat die erhoffte Top-Platzierung in der Abfahrt der alpinen Ski-Weltmeisterschaften verpasst. Die Starnbergerin belegte im französischen Méribel am Samstag Rang acht. Die Abfahrt ist die Paradedisziplin der 26-Jährigen. Vor zwei Jahren im italienischen Cortina d'Ampezzo hatte sie WM-Silber geholt. Bei den Titelkämpfen in Frankreich erlebte sie nach Platz 23 im Super-G nun die nächste Enttäuschung. Weidles Teamkollegin Emma Aicher schied nach einem Fahrfehler aus.
Gold sicherte sich überraschend die Schweizerin Jasmine Flury, die in ihrer Karriere erst ein Weltcup-Rennen gewonnen hat. Zweite wurde die Österreicherin Nina Ortlieb vor der Schweizer Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Corinne Suter.
Topfavoritin Sofia Goggia fädelte an einem Tor ein und verhinderte gerade so noch einen Sturz, schied aber aus. 2021 bei ihrem Heimspiel in Cortina hatte die Italienerin verletzt gefehlt. Die Olympiasiegerin von 2018 und im Weltcup dominierende Abfahrerin der vergangenen Jahre wartet damit weiter auf die erste WM-Medaille in ihrer Spezialdisziplin.
Weidle sucht den Fehler
Kira Weidle blickt ratlos auf die Piste. Irgendwas hatte die neue Abfahrts-Weltmeisterin Jasmine Flury in Méribel besser gemacht. Aber was? Auch Topfavoritin Sofia Goggia ist enttäuscht.
Deutscher Skiverband nominiert Fabian Gratz nach
Der Deutsche Skiverband hat Fabian Gratz aufgrund seiner guten Trainingsleistungen und überzeugenden Resultate im Europacup für die laufenden Alpin-Weltmeisterschaften in Frankreich nachnominiert. Der 25-jährige Riesenslalom-Spezialist vom TSV Altenau, der in seiner Karriere bislang erst in 15 Weltcup-Einzelrennen startete, soll in den Parallel-Wettbewerben zum Einsatz kommen, wie der DSV am Samstag mitteilte. Somit kämpfen insgesamt 15 deutsche Athleten beim Saisonhöhepunkt in Méribel und Courchevel um Medaillen.
Ab Dienstag beginnen in Frankreich die Titelwettkämpfe in den Technik-Disziplinen. Los geht es mit den Rennen in den Parallel-Wettbewerben, bevor im Riesenslalom und abschließend im Slalom um Medaillen gefahren wird.
+++9. Februar+++
Crawford düpiert Favoriten – Sander Neunter
Überraschungsmann James Crawford hat die Favoriten im WM-Super-G düpiert und sich in einem Hundertstelkrimi die Goldmedaille gesichert. Der 25 Jahre alte Kanadier setzte sich in Courchevel mit dem knappsten aller Vorsprünge von 0,01 Sekunden auf Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen durch. Bronze ging an Kombinationsweltmeister Alexis Pinturault (Frankreich/0,26 Sekunden zurück), Andreas Sander (0,67) wurde als bester Deutscher Neunter.
Topfavorit Marco Odermatt (0,37), Gewinner von vier der sechs Super-G-Rennen dieser Weltcup-Saison, blieb nur Rang vier. Crawford war bei Olympia 2022 schon Dritter in der Kombination und in Abfahrt (Platz vier) sowie Super-G (sechs) nah dran am Podest. Einen Weltcup-Sieg hat er noch nicht vorzuweisen, im Super-G fuhr er erst einmal aufs Stockerl, als Zweiter von Kvitfjell im März.
„Da sieht man mal wieder, die WM - da ist immer mindestens eine Überraschung auf dem Podium dabei“, sagte Sander im ZDF. Der 33-Jährige verpasste einen möglichen Coup wegen eines Fehlers im Schlussabschnitt. „Da habe ich mich schon während der Fahrt wahnsinnig geärgert. Wenn ich mir was vorwerfen muss, dann das, das sollte nicht passieren“, sagte er.
Romed Baumann (1,88), der Vize-Weltmeister von 2021, verpasste die Top 20 ebenso wie Simon Jocher (1,96). Josef Ferstl, 2019 noch Super-G-Sieger in Österreichs Skimekka Kitzbühel, schied aus.
Skifahrer Pinturault zur Heim-WM in Höchstform
Für den französischen Skirennfahrer Alexis Pinturault entwickeln sich die Heim-Weltmeisterschaften in Courchevel zu regelrechten Festspielen. Nach einer bis dahin weitgehend enttäuschenden Saison holte der 31-Jährige in den ersten zwei Rennen der Titelkämpfe in seiner Heimat nun schon zwei Medaillen: Nach Gold in der Kombination am Dienstag gewann er Bronze im Super-G am Donnerstag. In der zweiten WM-Woche hat einer der letzten verbliebenen Allrounder unter den Alpinen zudem noch weitere Chancen.
Die WM sei ein „richtig großes Ziel“ für ihn gewesen, sagte Pinturault dem ZDF. Er habe alles darauf ausgerichtet. Zuvor hatte er in diesem Winter noch kein Rennen gewonnen und war im Weltcup nur einmal auf das Podest gefahren. Es sei nicht einfach gewesen, nach diesen Ergebnissen zur Heim-WM zu kommen, erklärte er. „Aber die Goldmedaille war der beste Start.“ Es war bereits seine zweite in der Kombination nach der WM vor vier Jahren.
Er könne die Tage nun „sehr genießen“, sagte Pinturault, dessen Eltern ein Hotel in Courchevel betreiben. „Es ist sehr speziell. Ich habe viele Freunde und meine Familie hier. Das kommt alles zusammen.“ In dieser Form ist mit dem Gesamtweltcup-Sieger der Saison 2020/2021 bei dieser WM auch im Riesenslalom und Slalom wieder vorne zu rechnen.
„Gentlemen's Race“ – Im Ziel sind Ski-Ass Kilde und Odermatt Freunde
Mit einem ungeheuren Respekt vor den Leistungen des jeweils anderen starten die Ski-Superstars Aleksander Aamodt Kilde und Marco Odermatt in ihre Speed-Duelle um WM-Gold. „Jeder will zu 100 Prozent gewinnen. Aber im Ziel sind wir Freunde“, sagte Kraftpaket Kilde vor dem Super-G an diesem Donnerstag (11.30 Uhr). Den Konkurrenzkampf mit seinem Schweizer Dauerrivalen bezeichnete der Skandinavier als „Gentlemen's Race“.
14 Weltcuptitel wurden in diesem Winter bislang in den Speed-Wettbewerben vergeben - 11 davon gingen an Odermatt und Kilde. Die Disziplinenwertung im Super-G führt der Schweizer an, die steilen Abfahrtshänge wiederum sind die Wohlfühloase des Norwegers. Auch in Frankreich führt der Weg zu Gold - abgesehen von Vincent Kriechmayr - nur über die beiden Ausnahmeathleten.
Während Kilde sich in den kurvigeren Disziplinen schwertut, ist Odermatt der Allrounder der Alpin-Szene. Egal ob Riesenslalom, Abfahrt oder Super-G: Dem vergleichsweise schmächtigen 25-Jährigen „taugt einfach alles“, wie er selbst sagt.
Mit acht Saisonsiegen in drei verschiedenen Disziplinen ist Odermatt auf dem besten Weg, seinen Titel im Gesamtweltcup erfolgreich zu verteidigen. Sogar die vor über 20 Jahren von Hermann Maier aufgestellte 2000-Punkte-Marke in einer Weltcup-Saison ist in Reichweite. Kilde rühmte seinen Rivalen als „komplettesten Skifahrer“ der Welt: „Er kann jedes Rennen gewinnen und bringt unserem Sport so viel.“
Shiffrin und Inter Mailand trauern um Ex-Skirennläuferin Fanchini
Mit tiefer Trauer hat die Sport-Welt auf den Tod der früheren italienischen Skirennläuferin Elena Fanchini reagiert. „Mein Beileid an die gesamte Familie Fanchini, die mit ihrer Leidenschaft und Freundlichkeit einen so starken Einfluss auf unseren Sport und die Welt gehabt hat“, schrieb US-Superstar Mikaela Shiffrin in den sozialen Medien. „Ich kann euch sagen, dass ihre Liebe und Stärke rein und wahrhaftig ist, und ich feuere ihr gesamtes Team an, jetzt mehr denn je.“
Fanchini war am Mittwoch mit nur 37 Jahren nach einer Krebserkrankung gestorben. Die WM-Silbermedaillengewinnerin von 2005 in der Abfahrt hatte vor Olympia 2018 öffentlich gemacht, dass sie wegen eines Tumors nicht an den Winterspielen teilnehmen kann. Nach einer erfolgreichen Behandlung versuchte sie ein Comeback, schaffte es aber nicht mehr in den Weltcup und beendete 2020 offiziell die Karriere.
Auch die ehemalige deutsche Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch, die sich viele Jahre mit Fanchini um Podestplätze duelliert hatte, erinnerte sich an gemeinsame Momente. „Es war mir eine Ehre, mit dir skifahren zu dürfen“, schrieb die dreimalige Olympiasiegerin auf Instagram. Dazu veröffentlichte sie ein Bild, das beide auf dem Podest in Lake Louise zeigt.
Die Trauer ging über den Skisport hinaus. Fanchinis Lieblings-Fußballverein Inter Mailand teilte mit: „Liebe Elena, wir erinnern uns mit einem Lächeln an dich, wenn du mit uns im Stadion warst oder beim Skifahren in deinen geliebten Bergen.“
Weidle über Konkurrenzkampf: Beweisen, dass ich Nummer 1 bin
Skirennfahrerin Kira Weidle scheut sich nicht vor dem zunehmenden Konkurrenzkampf im deutschen Speed-Team mit Emma Aicher. „Es ist auch für mich ganz gut, wenn sie mich so ein bisschen kitzelt und ich will natürlich auch beweisen, dass ich die Nummer 1 im Speed bin“, sagte die 26 Jahre alte Starnbergerin bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Frankreich.
Im Super-G am Mittwoch landete Weidle fünf Plätze hinter ihrer sieben Jahre jüngeren Teamkollegin. Weidle fuhr zwar im oberen Streckenabschnitt über einen Stein und absolvierte den Rest des Rennens mit beschädigten Ski. Dennoch pirscht sich Aicher, die seit dieser Weltcupsaison erstmals im Speed startet, immer näher an die WM-Zweite von 2021 heran.
„Grundsätzlich ist es sehr schön, wenn man so ein kleines Team wieder aufbauen kann“, befand Weidle. Im vergangenen Jahr präsentierte die gebürtige Stuttgarterin in den schnellen Disziplinen eine deutsche One-Woman-Show. Jetzt fahren immerhin zwei DSV-Athletinnen regelmäßig in die Punkteränge.
„Die Emma hat ordentliche Leistungen gezeigt im Speed. Da ist noch lange nicht das Ende erreicht“, befand die 26-Jährige. In der Abfahrt am Samstag kommt es zum nächsten Duell zwischen Weidle und Jägerin Aicher.
+++ 8. Februar +++
Bassino gewinnt Super-G vor Shiffrin – Weidle im Pech
Ski-Königin Mikaela Shiffrin hat bei der WM in Meribel ihre erste Medaille geholt. Nach der herben Enttäuschung in der Kombination gewann die 27 Jahre alte Amerikanerin im Super-G Silber. Weltmeisterin wurde die Italienerin Marta Bassino, die 0,11 Sekunden vor Shiffrin lag. Platz drei teilten sich die Österreicherin Cornelia Hütter und Kajsa Vickhoff Lie aus Norwegen (+0,38).
Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami (Schweiz) sowie die ebenso favorisierten Federica Brignone (Italien) und Ragnhild Mowinckel (Norwegen) mussten sich geschlagen geben. Für Shiffrin, die in der Kombination auf Siegkurs liegend kurz vor dem Ziel ausgeschieden war, war es die insgesamt zwölfte WM-Medaille. Die „ewige“ Bestenliste führt nach wie vor die deutsche Skilegende Christl Cranz (15) an.
Kira Weidle verpasste die Top 20, hatte bei ihrem Rennen aber viel Pech. Die 26-Jährige aus Starnberg war im ersten Streckenabschnitt über einen Stein gefahren. „Das ist blöd gelaufen. Wenn so etwas bei einer WM passiert, ist das schon sehr ärgerlich. Mir ist deshalb immer der Ski weggegangen. Das war ein Scheiß-Gefühl“, sagte sie. Damit dürfe sie sich aber jetzt „gar nicht zu lange aufhalten“. Bei der Abfahrt am Samstag zählt Weidle zu den Anwärterinnen auf eine Medaille.
Weidles Rückstand auf Bassino, die nach dem Kombinationssieg von Federica Brignone das zweite Gold bei der WM für Italien holte, betrug 1,81 Sekunden. Etwas besser lief es für Emma Aicher, die zweite deutsche Starterin. Aber auch die 19-Jährige kam mit 1,15 Sekunden Rückstand nicht in die Top 15.
Isabella Wright nach Horrorsturz wieder am Start
Nur einen Tag nach einem ihrem heftigen Abflug im Abfahrtstraining bei der Ski-WM in Courchevel und Meribel stand die US-Amerikanerin Isabella Wright am Mittwoch im Super-G wieder am Start – schied dort nach einem Fahrfehler allerdings aus. Immerhin: sie stürzte nicht, verpasste nur ein Tor. Am Dienstag stürzte sie im Training für die WM-Abfahrt noch schwer, schlug mit voller Wucht in die Fangnetze ein. In einer Instagram-Story postete sie ihre verwundeten Füße, die heftige Schläge abbekamen. „Ich bin dankbar heute auf meinen Ski zu stehen“, postete die US-Skiläuferin am Mittwoch noch vor dem Start. „Es tut weh, aber ich fordere meinen inneren Hermann Maier heraus“, schrieb sie mit Verweis auf den legendären Österreicher, der nach einem heftigen Abfahrtssturz bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano noch Gold in Super-G und Riesenslalom gewann.
+++7. Februar+++
Dreßen bangt wegen Magen-Darm-Infekt um WM-Start
Abfahrer Thomas Dreßen ist an einem „leichten Magen-Darm-Infekt“ erkrankt und bangt um seinen Start bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Frankreich. Wie Mannschaftsarzt Manuel Köhne am Dienstagabend mitteilte, klagt der 29 Jahre alte fünfmalige Weltcupsieger seit Montag über Symptome. „Wir haben ihn sofort vom restlichen Team isoliert. Man will bei einem Großereignis ja nichts riskieren“, berichtete Köhne weiter.
Vor jeder Abfahrt ist mindestens ein Training Pflicht. Der erste von drei Testläufen steht für die Herren-Riege in Courchevel am Mittwoch an. „Er hat sich stabilisiert. Es ist sicherlich nichts Schlimmes“, sagte der Teamdoktor. Deutlich pessimistischer äußerte sich Bundestrainer Christian Schwaiger: „Ich weiß, dass er körperlich sehr geschwächt ist. Ein normales Training wird sicherlich nicht möglich sein.“ Am Freitag und Samstag stehen für die Abfahrer die weiteren Trainings an, bevor es am Sonntag um Medaillen geht.
Vor der Erkrankung hatte ein Trainingsunfall in der Vorwoche Dreßen bereits an einer optimalen WM-Vorbereitung gehindert. Wie der Deutsche Skiverband am Dienstag ebenfalls mitteilte, war Dreßen in im Training gestürzt. „Tom hatte über Schmerzen im (vorgeschädigten) rechten Knie und der (vorgeschädigten) linken Schulter geklagt. Es kam glücklicherweise nichts Schlimmes raus“, berichtete Köhne und sprach von jeweils „einer Prellung“.
Trotz seiner langen Verletzungspause, die Dreßen die gesamte Vorsaison gekostet hatte, gilt der 29-Jährige als Zugpferd des deutschen Speed-Teams.
+++ 2. Februar +++
Straßer Sechster in WM-Generalprobe
Straßer hat seine ordentliche Form bei der WM-Generalprobe bestätigt, das erhoffte Podium aber recht klar verpasst. Der Münchner belegte beim Weltcup-Slalom im französischen Chamonix den guten sechsten Platz. Vom „Stockerl“ trennten den 30-Jährigen 0,41 Sekunden.
„Cooles Rennen, schönes Wetter, Wahnsinnspiste, schöner Skitag“, sagte Straßer in der ARD: „Ich bin voll dabei und freue mich auf die WM.“ Der Saisonhöhepunkt im nur zwei Autostunden entfernten Meribel/Courchevel beginnt am Montag mit der Kombination der Frauen, der Slalom der Männer steht traditionell am Schlusstag (19. Februar) an.
Ramon Zenhäusern (Schweiz) feierte in Chamonix seinen fünften Weltcup-Sieg überlegen vor dem Sensationszweiten AJ Ginnis aus Griechenland (1,02 Sekunden zurück), der im zweiten Lauf von Rang 23 nach vorne raste. Dritter wurde Daniel Yule (Schweiz/1,06). Olympiasieger Clement Noel, der nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen hatte, schied im Finale aus.
Alexander Schmid hatte die Top 10 und damit sein bestes Weltcup-Ergebnis im Slalom vor Augen, stürzte aber am viertletzten Tor. „Ich bin ganz kurz auf die Ferse gekommen, dann fährt der Ski geradeaus, und ich konnte nicht mehr reagieren“, sagte er. David Ketterer holte als 22. erstmals seit 13 Monaten Punkte im Weltcup.
+++29. Januar 2023+++
Dürr feiert ersten Weltcupsieg und verhindert Shiffrins Rekord
Dürr fuhr beim zweiten Torlauf in Spindlermühle/Tschechien 0,06 Sekunden schneller als die US-Amerikanerin und verwehrte dieser den 86. Triumph.
Im letzten Rennen vor der WM in Meribel und Courchevel (5. bis 19. Februar) ging Dürr als Zweite des ersten Laufs ins Finale und entriss der führenden Shiffrin noch Rang eins. Es war ihr zweiter Weltcup-Sieg nach der Premiere beim City Event in Moskau 2013. Dritte wurde die junge Kroatien Zrinka Ljutic (0,49 Sekunden zurück).
Tags zuvor hatte Dürr hinter Shiffrin an selber Stelle noch Platz zwei belegt. Die Seriensiegerin peilt die 34 Jahre alte Weltcup-Bestmarke des großen Schweden Ingemar Stenmark an, der 1989 seinen 86. und letzten Erfolge gefeiert hatte.
Emma Aicher, Jessica Hilzinger und Andrea Filser belegten die Plätze 14, 21 und 29.
+++28. Januar 2023+++
Skirennfahrerin Dürr als Zweite in WM-Form
Skirennfahrerin Lena Dürr hat rund eine Woche vor Beginn der Weltmeisterschaften ihr nächstes Slalom-Podest erreicht. Beim 85. Weltcupsieg der amerikanischen Ausnahmeathletin Mikaela Shiffrin belegte die Oberbayerin am Samstag Platz zwei und bekräftigte einmal mehr ihre Medaillenambitionen für den am 6. Februar beginnenden Saisonhöhepunkt in Frankreich. Der Rückstand auf Shiffrin betrug 0,60 Sekunden. Dritte wurde die Schweizerin Wendy Holdener (+1,31).
An jenem Ort, an dem Shiffrin vor zwölf Jahren ihr Weltcupdebüt gefeiert hatte, bejubelte die 27-Jährige bereits ihren elften Saisonerfolg. Der Allrounderin fehlt somit nur noch ein Erfolg, um Ingemar Stenmarks Allzeit-Rekord für die meisten Weltcupsiege einzustellen. Gewinnt Shiffrin auch den zweiten Slalom, kann sie schon am Sonntag mit der schwedischen Alpin-Legende gleichziehen.
Für Dürr reichte es zwar wieder nicht zum ersten Slalomsieg der Karriere, die 31-Jährige bestätigte aber erneut ihre herausragende Form. Teenagerin Emma Aicher fuhr als 28. ebenfalls in die Punkteränge. Jessica Hilzinger und Andrea Filser konnten sich nicht für den Finaldurchgang der besten 30 qualifizieren.
Odermatt siegt vor Kilde – die Deutschen enttäuschen
Der Schweizer Ski-Superstar Marco Odermatt hat nach einer kurzen Wettkampfpause seine Dominanz im alpinen Weltcup eindrucksvoll vorgesetzt. Beim ersten von zwei Super-G-Rennen in Cortina d'Ampezzo fuhr der Gesamtweltcupsieger zu seinem siebten Saisonsieg. Odermatt gewann deutlich vor Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+0,35) und Mattia Casse aus Italien (+0,49).
Die deutschen Starter enttäuschten gut eine Woche vor Beginn der WM in Courchevel und Meribel/Frankreich (5. bis 19. Februar). Andreas Sander wurde 22. (+1,50), Dominik Schwaiger mit der hohen Nummer 60 immerhin 30. (+1,84). Josef Ferstl kam als 37. nicht in die Punkteränge (+2,46). Vizeweltmeister Romed Baumann schied bereits nach zehn Fahrsekunden aus. Simon Jocher kam bei seinem Comeback nach achtwöchiger Verletzungspause ebenfalls nicht ins Ziel.
Odermatt hatte nach einem Beinahe-Sturz bei der ersten Abfahrt in Kitzbühel acht Tage zuvor wegen Kniebeschwerden auf zwei mögliche Starts verzichtet. Durch seinen 18. Sieg im Weltcup baute er seine Führung in der Gesamtwertung aus. Er führt mit mehr als 200 Punkten Vorsprung vor Kilde. Odermatt und Kilde haben nun von den vergangenen 13 Super-G-Rennen jeweils sechs gewonnen. Nur Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich gelang zwischendurch ein Sieg.
+++27. Januar+++
Langläuferin Carl meldet sich mit siebtem Rang zurück
Die 27-Jährige Carl, die seit der Tour de Ski wegen einer leichten Knieverletzung pausiert hatte, erzielte im französischen Les Rousses über zehn Kilometer ihr drittbestes Ergebnis des WM-Winters. Ihren zweiten Saisonsieg holte die Schwedin Ebba Andersson.
Carl lag nach 24:54,6 Minuten im Kampf gegen die Uhr 45,8 Sekunden hinter Andersson und 25,3 Sekunden hinter dem Podest. Pia Fink (Bremelau) folgte auf Rang 19, die ebenfalls lange pausierende Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg) konnte im Kampf um das WM-Ticket als 29. der nur 38 Läuferinnen nicht überzeugen.
Katharina Hennig, die am 7. Januar für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Langläuferin seit 2009 gesorgt hatte, wird erst am kommenden Wochenende in Toblach in den Weltcup zurückkehren.
+++26. Januar+++
Forster holt drittes Gold bei Para-Ski-WM
Viertes Rennen, drittes Gold: Monoskifahrerin Anna-Lena Forster hat bei den Weltmeisterschaften im katalanischen Espot auch im Riesenslalom triumphiert. Deutschlands Para-Sportlerin des Jahres gewann klar vor der Amerikanerin Laurie Stevens. Zuvor hatte sich Forster schon die Titel im Super-G und in der Super-Kombination geholt, zudem Silber in der Abfahrt.
„Ich freue mich, dass ich auch mal im Riesenslalom Gold geholt habe. Es war ein krasser Lauf“, sagte eine glückliche Forster.
Auch Anna-Maria Rieder blieb in der Medaillenspur. Die 22-Jährige gewann in der stehenden Klasse im Riesenslalom Silber, ihre Teamkollegin Andrea Rothfuss holte zudem Bronze für den Deutschen Behindertensportverband (DBS). Rieder hatte bereits in der Abfahrt triumphiert und war in der Super-Kombination Zweite geworden. Für Rothfuss war es bereits die 30. WM-Medaille ihrer Karriere.
„Es war nicht optimal, mir ist die Kraft ein bisschen ausgegangen, aber ich bin doch ganz zufrieden“, sagte Rieder. Rothfuss (33) freute sich über die Medaille „in meiner Paradedisziplin. Das fühlt sich cool an. Es ist ein versöhnliches Ergebnis.“
+++25. Januar+++
Solider Schmid wieder unter den ersten Zehn
Skirennläufer Alexander Schmid hat bei der WM-Generalprobe im Riesenslalom erneut eine Platzierung unter den ersten Zehn erreicht. Beim Nachtrennen auf der Planai in Schladming belegte der solide Allgäuer diesmal Rang neun. Zuvor war der Olympiazweite mit der Mannschaft bei seinen vier Starts in seiner Paradedisziplin mindestens Achter geworden. „Bei all den Vorgeschichten, die ich jetzt hatte, bin ich auf jeden Fall zufrieden, und ich weiß, dass ich auf jeden Fall mithalten kann“, sagte er.
Schmid ist einer der deutschen Hoffnungsträger für die WM in Courchevel und Meribel (5. bis 19. Februar). Die Platzierung in Schladming ist bemerkenswert, weil er in den vergangenen Wochen zunächst mit einem Hexenschuss und danach mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen hatte. Im zweiten Lauf auf der eisigen Piste ging ihm deshalb ein bisschen die Puste aus, er fiel von Rang sieben zurück.
84. Sieg - Shiffrin-Show am Kronplatz geht weiter
Ski-Superstar Mikaela Shiffrin fehlen nur noch zwei Siege zum Allzeit-Rekord der schwedischen Alpin-Legende Ingemar Stenmark. Die 27 Jahre alte Amerikanerin gewann am Mittwoch auch den zweiten Riesenslalom am Kronplatz und feierte ihren 84. Weltcupsieg. Die Ausnahmeathletin setzte sich mit 0,82 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Ragnhild Mowinckel durch. Dritte wurde Sara Hector aus Schweden (+1,19).
Mit ihrem 83. Weltcuptitel hatte die Athletin aus Colorado am Dienstag ihre frühere Teamkollegin Lindsey Vonn überholt und war zur alleinigen Rekordhalterin bei den Damen aufgestiegen. „Ich war mental so müde nach dem Sieg gestern. Und dann war ich aufgeregt, weil ich gemerkt habe, dass ich müde bin“, sagte Shiffrin im ORF.
Schon am Wochenende kann die Allrounderin die Bestmarke von Stenmark erreichen. Dann stehen in Tschechien zwei Rennen in ihrer Paradedisziplin Slalom an. „Klar, es ist möglich. Aber ich muss mich erst mal erholen und dann sehen, wie viel Energie ich aufbringen kann“, sagte die Alpin-Überfliegerin.
Für die deutschen Fahrerinnen war im Riesenslalom erneut nichts zu holen. Jessica Hilzinger verpasste als 40. die Punkteränge klar. Seit dem Rücktritt von Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg im Sommer 2020 spielen die DSV-Athletinnen im Riesenslalom nur noch eine Nebenrolle.
+++ 24. Januar +++
Straßer scheitert am zweiten Tor – Noel feiert Sieg in Schladming
Linus Straßer griff sich entsetzt an den Helm, fuhr an den Rand der Planai, stützte sich dort auf die Stöcke und senkte den Kopf. Welch ein Kontrast! Vor einem Jahr war der Münchner beim prestigeträchtigen Nachtslalom in Schladming noch zu einem spektakulären Sieg gefahren, diesmal ereilte ihn die Höchststrafe für einen Skirennläufer: Straßer, mit Karacho oben aus dem Starthaus gekommen, fädelte im ersten Lauf schon am zweiten Tor ein.
„Das muss ich, das werde ich abhaken. Das ist mir noch nie passiert, und ich habe vor, dass es ein einmaliges Erlebnis bleibt“, sagte Straßer, der nach seinem kurzen Nachdenken am Pistenrand im Dunkeln zu Tal fuhr, im BR. Nein, ergänzte er dort, „das ist kein schönes Erlebnis, da schaust du ziemlich ungläubig danach.“ Schnell aber betonte er auch: „Ich lasse mich nicht betrüben von dem Ausfall und freue mich auf die Weltmeisterschaften.“
Vor 40.000 Fans fuhr Clement Noel aus Frankreich von Platz sechs zum Sieg. Er gewann vor Ramon Zenhäusern aus der Schweiz (+0,07 Sekunden) und Lucas Braathen aus Norwegen (+0,38). Henrik Kristoffersen aus Norwegen fiel im zweiten Lauf vom ersten auf den elften Platz zurück. Als einziger Deutscher im Finale erkämpfte sich Sebastian Holzmann einen respektablen 18. Rang, er verbesserte sich um zehn Plätze und egalisierte damit seine beste Saisonleistung.
Die WM in Courchevel und Meribel/Frankreich beginnt am 6. Februar, der Slalom der Männer bildet am 19. Februar den Abschluss der Medaillenvergabe. Straßer kann sich bis dahin noch beim Weltcup-Slalom am 4. Februar in Chamonix Selbstvertrauen zurückholen - obwohl dies angesichts der bisherigen Saisonresultate nicht nötig sein dürfte. Zwar schied er auch beim Slalom in Garmisch-Partenkirchen am 4. Januar aus, fährt ansonsten aber eine starke Saison.
Zwei dritte und zwei vierte Plätze hat Straßer bereits eingesammelt in diesem Winter und sich damit in die Rolle eines Medaillenanwärters gedrängt. Diese „guten Ergebnisse kann mir keiner mehr nehmen“, sagte er mit doch erkennbarem und hörbarem Frust, auch wenn er selbstredend anmerkte: „So ein Einfädler gehört dazu.“ Und doch war es ein zweiter Wirkungstreffer nach dem Rennen in Kitzbühel zwei Tage zuvor, als er um eine Hundertstel Rang drei verpasste.
Shiffrin schreibt Geschichte
Mikaela Shiffrin hat abermals Ski-Geschichte geschrieben und ihrer außergewöhnlichen Karriere eine weitere Bestmarke hinzugefügt. Die 27 Jahre alte US-Amerikanerin raste beim Riesenslalom am Kronplatz zu ihrem 83. Weltcup-Sieg und ist nun alleinige Rekordhalterin.
Shiffrin übertraf die einstige Speed Queen Lindsey Vonn (USA), die bis zu ihrem Rücktritt 2019 82 Siege eingefahren hatte. Ihr nächstes Ziel sind die 86 Erfolge des großen Schweden Ingemar Stenmark.
„Ich hatte ein bisschen Angst vor diesem Tag, weil ich fürchtete, dass meine Gefühle verrückt spielen würden“, sagte Shiffrin beim Siegerinnen-Interview. Ihre Emotionen verbarg sie hinter einer dicken, goldfarbenen Sonnenbrille. „Ich bin echt sprachlos“, sagte die einstige Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg am Eurosport-Mikrofon: 83 Siege, „das ist eine wahnsinnige Zahl“.
In den Dolomiten legte Shiffrin schon im ersten Lauf die Bestzeit vor und fuhr auch im Finale am schnellsten. Ihr Vorsprung auf die Schweizer Olympia-Dritte Lara Gut-Behrami betrug letztlich 0,45 Sekunden. Die Zweite der Peking-Spiele, Federica Brignone aus Italien, wurde Dritte (+1,16).
Die beiden deutschen Starterinnen, Jessica Hilzinger und Andrea Filser, verpassten das Finale der besten 30 klar. Besser machen können sie es bereits am Mittwoch, wenn am Kronplatz der nächste Riesenslalom ansteht.
+++ 22. Januar +++
Skirennfahrer Straßer Vierter in Kitzbühel
Der deutsche Skirennfahrer Linus Straßer hat seinen ersten Podiumsplatz auf dem Kitzbüheler Ganslernhang um Haaresbreite verpasst, seine starke Form zwei Wochen vor WM-Beginn aber bestätigt. Der 30 Jahre alte Münchner fiel am Sonntag von Platz drei auf vier zurück und hatte am Ende lediglich eine Hundertstelsekunde Rückstand auf den norwegischen Drittplatzierten Lucas Braathen. Zwei Hundertstel waren es auf den Zweiten Dave Ryding aus Großbritannien. Den Sieg holte sich der Schweizer Daniel Yule.
„Mir hat ein vierter Platz noch nie so wehgetan wie heute. Ich habe mich noch nie so auf das Rennen hier gefreut, weil ich einfach verdammt gut drauf bin“, sagte Straßer im ZDF.
Nach vielen ernüchternden Resultaten am Ganslernhang schloss Straßer trotz erster Enttäuschung zumindest etwas Frieden mit der anspruchsvollen Piste. Als Kind hatte der Technikspezialist an gleicher Stelle einst das Skifahren gelernt, doch mehr als zwei 14. Plätze waren in Kitzbühel bis zum Sonntag nie drin gewesen. „Ich hab's bewiesen, dass es darunter auch kann“, sagte der Oberbayer.
Aus dem deutschen Quintett schaffte es neben Straßer lediglich Sebastian Holzmann in den zweiten Durchgang und belegte Rang 18. David Ketterer, Fabian Himmelsbach und Adrian Meisen konnten sich nicht qualifizieren.
+++21. Januar+++
Kilde siegt auf der Streif – Dreßen stürzt, Baumann Achter
Abfahrer Thomas Dreßen kam bei einem Sturz glimpflich davon, seine deutschen Teamkollegen aber sorgten auf der Streif für respektable Ergebnisse: Beim zweiten Weltcup-Rennen in der Königsdisziplin in Kitzbühel konnte Dreßen nach seinem Patzer in der „Alten Schneise“ nicht an Platz 13 am Vortag anknüpfen. Dafür zeigten Romed Baumann als Achter und Josef Ferstl auf Rang elf bei teils dichtem Schneefall und schwieriger Sicht ordentliche Leistungen.
Nicht zu schlagen war am Samstag Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde. Der mit einem Handbruch startende Norweger zeigte einen Tag nach seinem Beinahesturz am Vortag einen hervorragenden Lauf und feierte seinen fünften Saisonsieg in der Abfahrt. Zweiter wurde der 42 Jahre alte Franzose Johan Clarey (+0,67 Sekunden) vor dem Amerikaner Travis Ganong, Beat Feuz (Schweiz/+0,95) kam in seinem letzten Rennen auf Rang 16.
„Es ist natürlich schade, dass es nicht aufgegangen ist, aber abhaken und weitermachen“, sagte Dreßen im ZDF und kritisierte die Entscheidung, die Strecke nicht zu verkürzen. „Der Schnee stockt viel mehr, es ist um einiges herausfordernder als gestern. Es rumpelt“, klagte Baumann. „Der Schnee war so kräftig, dass die Spur verschneit war. Es ist ein bisserl Pech, aber ich kann mir nix vorwerfen“, meinte Ferstl: „Es ist natürlich nicht ganz fair, der Schnee wird wieder schneller.“ Andreas Sander und Dominik Schwaiger verpassten die Top 15.
Schon über Nacht hatte es stark geschneit, das führte zu Schwerstarbeit. Ab Mitternacht wurde die Piste immer wieder wegen des Neuschnees geräumt. Zwischenzeitlich wurde in Erwägung gezogen, die Strecke zu verkürzen, der Start erfolgt dann aber doch von ganz oben.
Weidle hat Pech mit dem Wind
Die deutsche Skirennfahrerin Kira Weidle hat in der zweiten Abfahrt von Cortina d'Ampezzo ihre starke Form vom Vortag nicht bestätigen können. Nach ihrem dritten Rang am Freitag belegte die 26 Jahre alte Starnbergerin auf einer verkürzten Strecke einen enttäuschenden 15. Platz. Der Sieg ging am Samstag an die Slowenin Ilka Stuhec, die erstmals seit 2018 wieder einen Erfolg im Weltcup feierte. Zweite wurde die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie vor Elena Curtoni aus Italien.
Wegen starker Windböen war der Start in den italienischen Bergen nach unten verlegt worden. Weidle, die in Cortina mit WM-Silber vor zwei Jahren den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert hatte, kam mit dem extremen Gegenwind überhaupt nicht zurecht. Sie habe versucht, sich so klein wie möglich zu machen, sagte Weidle im ZDF: „Hat leider nicht viel geholfen. So ist Freiluftsport.“
Die italienische Top-Favoritin Sofia Goggia stürzte und blieb ohne Punkte, US-Superstar Mikaela Shiffrin wurde Siebte und muss weiter auf ihren 83. Weltcup-Sieg warten. Deutschlands zweite Starterin Katrin Hirtl-Stanggaßinger schied nach einem Fahrfehler aus.
Zum Abschluss des Speed-Wochenendes steht für die Damen am Sonntag in Cortina ein Super-G an.
+++ 20. Januar +++
Odermatt lässt zweite Kitzbühel-Abfahrt aus
Ski-Star Marco Odermatt aus der Schweiz wird nach seinem Beinahe-Sturz in der ersten Abfahrt am Freitag in Kitzbühel auf das zweite Rennen am Samstag verzichten. Bei seiner spektakulären Rettungsaktion an der Ausfahrt des Steilhangs erlitt der Gesamtweltcupsieger nach Angaben seines Verbandes „einen Schlag im linken Knie“.
„Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen und schaue Tag für Tag weiter“, sagte Odermatt, der auch in diesem Winter der dominierende Läufer im Weltcup ist. Der Schweizer Verband Swiss Ski kündigte „weitere Untersuchungen“ des Knies an.
Ernsthafte Folgen hatte das Rennen für den Norweger Henrik Röa. Der 27-Jährige war wenige Meter vor dem Ziel schwer gestürzt und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Er erlitt nach Angaben des norwegischen Skiverbandes einen Wadenbeinbruch.
Viele Überraschungen auf der Streif
Die deutschen Abfahrer Thomas Dreßen und Andreas Sander haben beim umjubelten Heimsieg von Vincent Kriechmayr in Kitzbühel aufsteigende Form gezeigt. Das Duo belegte beim ersten von zwei Rennen in der Königsdisziplin auf der Streif die Ränge 13 und 15. Bessere Platzierungen verhinderte in einem ungleichen Wettkampf das Wetter, das Fahrer mit hohen Startnummern begünstigte.
„Eine coole Fahrt, war geil“, sagte Dreßen im ZDF: „Das war nicht nur ein kleiner Schritt, sondern fast schon ein großer, aber mit wenig Aufwand, und das ist mit das Schönste.“ Sein Zimmerkollege Romed Baumann, der die Top 30 verpasste, sprach von einem „Bombenresultat. Ich gönne es ihm von Herzen.“ Sander fand Dreßen „sensationell. Auf der schwersten Strecke zeigt er, dass er noch da ist.“ Von sich selbst war er positiv „überrascht“.
Weltmeister Kriechmayr, 2021 Super-G-Sieger in „Kitz“, musste am Ende nochmal zittern: Florian Schieder (Italien), zuvor nie besser als 13. im Weltcup, kam mit der Startnummer 43 bis auf 0,23 Sekunden an ihn heran. Dritter wurde der Schweizer Niels Hintermann.
Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde patzte in der Traverse schwer und wurde 16. Danach sprach er von einer „Nahtoderfahrung“. Auch sein Schweizer Dauerrivale Marco Odermatt vermied mit Mühe einen Sturz und kam wie Josef Ferstl und Dominik Schwaiger nicht in die Punkte. Der Norweger Henrik Röa stürzte im Ziel und wurde per Helikopter geborgen.
Weidle Dritte in Cortina
Skirennläuferin Kira Weidle ist bei der ersten von zwei Weltcup-Abfahrten in Cortina d'Ampezzo zum zweiten Mal in diesem Winter aufs Podest gefahren. Auf der Piste ihres Silber-Coups bei der WM 2021 raste die 26-Jährige auf den guten dritten Platz. Sie lag 0,36 Sekunden hinter Speed Queen Sofia Goggia (Italien), die ihren vierten Saisonsieg vor der früheren Weltmeisterin Ilka Stuhec aus Slowenien feierte.
Weidle, die bereits Mitte Dezember in St. Moritz Dritte geworden war, war mit ihrer Fahrt nicht vollauf zufrieden. Sie sei - auf ihrem Silberski von vor zwei Jahren - „nicht 100 Prozent sauber gefahren“, sagte sie im ZDF und habe sich „ein, zwei Rutscher zu viel“ erlaubt. Es sei wegen der „diffusen“ Sicht aber auch „schwer“ gewesen auf der Tofana.
Einige der Läuferinnen, die nach Weidle ins Rennen gingen, hatten bessere Bedingungen. Doch Olympiasiegerin Corinne Suter (Schweiz) etwa stürzte. Rekordjägerin Mikaela Shiffrin (USA), zwischenzeitlich klar in Führung, patzte im unteren Abschnitt und wurde Vierte.
+++ 15. Januar +++
Straßer schrammt am Podium vorbei
Skirennläufer Linus Straßer hat seine nächste Podestplatzierung im Weltcup nur knapp verpasst. Der 30-jährige Münchner fuhr beim spektakulären Slalom-Klassiker in Wengen bei widrigsten Bedingungen auf Platz vier. Zum „Stockerl“, das er in diesem Winter schon zweimal erreicht hat, fehlte ihm genau eine Sekunde.
Der Norweger Henrik Kristoffersen feierte seinen 30. Weltcup-Sieg, den dritten am Männlichen im Berner Oberland. Straßer lag 1,49 Sekunden hinter dem Sieger, Sebastian Holzmann (+4,27) kam auf Platz 18.
„Nennen wir es clever“, sagte Straßer über seine dosierte Fahrt im Finale. Währenddessen habe er gedacht: „Verdammt, das kann man wirklich schneller fahren.“ Er habe sich „wirklich nicht gut gefühlt. Deshalb die Freude im Ziel.“ Dort zeigte er nach Zwischenführung die rechte Faust und schrie ein langes „Yeees“ ins Schneetreiben.
Die Athleten litten unter den extremen Bedingungen. Im ersten Lauf waren nicht nur die Pistenverhältnisse, sondern auch die Kurssetzung grenzwertig. TV-Experte Felix Neureuther sprach von „Gewürge“. Straßer, der seine günstige Startnummer 2 gut genutzt hatte, meinte: „Es ist schade, es sollte für jeden halbwegs fair sein.“
Zum zweiten Durchgang fielen die Temperaturen stark ab, es begann zu schneien. „Es ist nicht ganz einfach“, sagte Straßer über die Sicht, „aber wir sind es gewohnt.“
Kira Weidle sucht im Super-G weiter die Konstanz
Skirennläuferin Kira Weidle sucht im Super-G weiter die Konstanz. Einen Tag nach ihrem guten siebten Platz in St. Anton musste sich die Starnbergerin im zweiten Rennen am Arlberg mit Rang 18 begnügen.
„Ich kann's besser“, sagte sie in der ARD, am Samstag habe sie ja „gesehen, dass es funktioniert.“ In der Tat: Besser als Siebte war Weidle in ihrer Zweitdisziplin neben der Abfahrt im Weltcup noch nie.
„Yes“, rief sie im Ziel und küsste ihren linken Ski. „Mit dem Ergebnis bin ich glücklich, da kommt niemand perfekt runter“, meinte Weidle nach dem „brutal harten Rennen“ auf der technisch anspruchsvollen, leicht verkürzten Strecke. 0,97 Sekunden fehlten ihr zur Besten, Federica Brignone aus Italien.
Beim zweiten Versuch, diesmal über die volle Distanz, hatte Weidle 2,12 Sekunden Rückstand auf Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami (Schweiz), die mit ihrem 36. Erfolg mit Katja Seizinger gleichzog. „Da waren überall kleine Fehler drin“, sagte Weidle und schüttelte den Kopf. Sie sei „ein bisschen überrascht“ gewesen von der aufgeweichten Piste und hatte Pech mit der schlechten Sicht, aber „das sollte keine Ausrede sein für die Fahrweise“, meinte sie.
Emma Aicher schied in beiden Rennen aus. Mitfavoritin Sofia Goggia stürzte im ersten Rennen und verzichtete auf das zweite - eine „Vorsichtsmaßnahme“, wie der italienische Verband mitteilte.
+++ 14. Januar +++
Emotionale Dreßen-Rückkehr bei nächstem Kilde-Sieg
Skirennläufer Thomas Dreßen hat bei der nächsten Ausnahmevorstellung von Aleksander Aamodt Kilde ein emotionales Comeback gefeiert. Der beste deutsche Abfahrer kam beim sechsten Saisonsieg des Norwegers im Lauberhorn-Klassiker vom Wengen zwar nur auf Platz 23, doch das Ergebnis war für ihn nebensächlich.
„Für mich ist es einfach so schön, dass ich jetzt wieder da sein kann“, sagte Dreßen sichtlich bewegt in der ARD. Schon am Start seien ihm „die Tränen gekommen, jetzt auch, das ist ziemlich emotional für mich“.
Bester deutscher Starter war Romed Baumann an seinem 37. Geburtstag auf Platz 16 mit einem Rückstand von zwei Sekunden. Hinter Dreßen (+2,22) fuhr Josef Ferstl (+2,30) auf Rang 24. Andreas Sander und Dominik Schwaiger verpassten die Punkte. Kilde distanzierte seinen Dauerrivalen Marco Odermatt (Schweiz) auf Rang zwei auf der wegen Windes verkürzten Strecke um stolze 0,88 Sekunden.
„Bassd scho“, sagte Dreßen im Ziel, den 25.000 jubelnden Fans warf er Kusshändchen zu. Für den 29-Jährigen war es das erste Rennen im Berner Oberland seit 2020. Zu Saisonbeginn war er nach fast zweijähriger verletzungsbedingter Weltcup-Pause zurückgekehrt, zuletzt musste er wegen einer Oberschenkelblessur erneut pausieren.
„Ich bin mega happy“, sagte er: „Für mich stand an erster Stelle, dass ich wieder Spaß habe.“ Der sei ihm nach dem „super Start“ in Lake Louise abhanden gekommen, weil er „zu sehr fokussiert aufs Ergebnis“ gewesen sei.
Kilde feierte nach seinem Erfolg im Super-G das Wengen-Double. Sein Erfolgsgeheimnis? „Ein cooles Paket, das funktioniert“, sagte er mit einem Schmunzeln, dazu ein Schuss Risiko, „dann geht's einfach schnell.“
Skifahrerin Brignone siegt in St. Anton - Weidle überraschend stark
Skirennläuferin Kira Weidle hat rund drei Wochen vor der WM auch im lange ungeliebten Super-G aufsteigende Form gezeigt. Die 26-Jährige egalisierte im ersten von zwei Rennen in St. Anton als Siebte ihr bestes Weltcup-Ergebnis in ihrer Zweitdisziplin. Der Tagessieg ging an Federica Brignone aus Italien.
„Yes“, rief Weidle im Ziel und küsste ihren linken Ski. „Es war ein brutal hartes Rennen. Ich war mir nicht sicher, ob das sehr langsam ist oder schnell“, sagte sie in der ARD.
Erst ein Blick auf die Zeitentafel gab ihr Sicherheit: Ihre taktisch kluge Fahrt über die verkürzte, aber dennoch knifflige und technisch anspruchsvolle Strecke reichte bis auf 0,31 Sekunden ans Podium heran. Von Brignone, die ihren 21. Sieg holte, trennten Weidle 0,97 Sekunden.
„Mit dem Ergebnis bin ich glücklich, da kommt niemand perfekt runter“, sagte Weidle lächelnd. Wegen der Absage der Abfahrt, für die ein zweiter Super-G angesetzt worden war, habe es geheißen: „Das ist nicht dein Wochenende. Umso schöner ist es zu beweisen, dass man es auch im Super-G kann und es geht.“
Brignone setzte sich vor Joana Hählen (+0,54 Sekunden) und Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami (0,66/beide Schweiz) durch. Emma Aicher schied nach 13 Fahrsekunden aus und stürzte im Auslauf. Auch Mitfavoritin Sofia Goggia kam mit überlegener zweiter Zwischenbestzeit von der Strecke ab und fiel auf die rechte Schulter.
+++13. Januar+++
Fünfter Saisonsieg für Kilde – DSV-Fahrer abgeschlagen
Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde hat seine Ausnahmestellung in den Speeddisziplinen auch im neuen Jahr unter Beweis gestellt. Während die deutschen Top-Abfahrer beim Super-G in Wengen/Schweiz die Spitzenränge geschlossen verpassten, fuhr der Norweger im ersten „schnellen“ Rennen 2023 zu seinem fünften Saisonsieg.
Kilde verhinderte beim längsten Super-G im Weltcup (2950 m) einen Schweizer Doppelsieg. Stefan Rogentin lag 0,27 Sekunden hinter dem 30-Jährigen, dessen Dauerrivale Marco Odermatt sogar 0,66. Andreas Sander (+2,30) und Josef Ferstl (3,05) kamen nicht unter die Top 20. Romed Baumann schied aus, Thomas Dreßen schonte sich für sein Comeback in der Abfahrt an selber Stelle am Samstag.
„Man muss einfach Gas geben bis zum Ende, das habe ich probiert - und es hat geklappt“, sagte Kilde in der ARD.
Baumann fand sein Aus einen Tag vor seinem 37. Geburtstag „ärgerlich“. Bei einer Welle nach dem Haneggschuss hatte es ihm den Außenski weggezogen, nur mit Mühe verhinderte er einen Sturz. „Da hat man gute 140 km/h drauf“, sagte er, „ich bin froh, dass ich gesund im Ziel stehe.“
Vizeweltmeister Sander wollte das Rennen „schnell abhaken“. Dass er im oberen Streckenabschnitt Probleme hatte, sei nichts Neues gewesen, der große Rückstand unten machte ihn aber „etwas ratlos, da muss irgendwas ganz daneben gegangen sein“. Vermutlich habe er sich beim Material vergriffen.
+++12. Januar+++
Kilde schlägt Alarm – Klimawandel als Gefahr für Athleten
Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde sieht den Klimawandel als Gefahr für die Gesundheit der Athleten und hat die FIS zum Handeln aufgefordert. Er hoffe, dass der Internationale Ski- und Snowboardverband „die Notwendigkeit für Änderungen im Rennkalender erkennt“, sagte der Norweger der Zeitung Verdens Gang. Es gebe da viel zu tun, „aber es zählt immer nur das Geld“, betonte er.
„Extremwetter wird häufiger, das macht auch etwas mit den Pistenverhältnissen“, erläuterte der Gesamtweltcupsieger von 2020. Das ein oder andere Rennen wie die Slaloms in Garmisch-Partenkirchen oder Zagreb seien „auf Biegen und Brechen durchgezogen“ worden, „sodass die Sicherheit der Fahrer gefährdet war“. Überhaupt komme es immer wieder vor, „dass die Veranstalter zu weit gehen, weil sie die Rennen aus kommerziellem Interesse durchziehen müssen“.
Der 30-Jährige sieht seinen Sport „absolut“ bedroht, milde Temperaturen im Winter wie aktuell in Mitteleuropa und grenzwertige Pistenverhältnisse „haben wir immer öfter. Das ist definitiv eine große Herausforderung, gegen die sehr wenig getan wird.“
Weiße Kunstschneebänder inmitten grüner Berglandschaft in der Hochsaison zu sehen sei „verrückt“, meinte Kilde und forderte: „Wir müssen an jene Orte auf der Welt, an denen wir das ordentlich machen können.“
Schladming übernimmt abgesagten Garmischer Riesenslalom
Nach der Absage des Weltcup-Rennens der alpinen Skirennfahrer in Garmisch-Partenkirchen wird der Riesenslalom der Männer in Schladming ausgetragen. Wie der Weltverband Fis am Donnerstag mitteilte, wurden die beiden Durchgänge (17.45 Uhr/20.45 Uhr) für den 25. Januar neu angesetzt. Tags zuvor findet der Nachtslalom auf der Schladminger Planai in Österreich statt.
Aufgrund der ungünstigen Wettervorhersage und Schneeverhältnisse wurden in Garmisch die Abfahrt und der Riesenslalom der Herren abgesagt. Sie waren für den 28. und 29. Januar auf der legendären Kandahar geplant gewesen.
+++10. Januar+++
Vlhova schnappt Shiffrin 83. Weltcup-Sieg weg - Dürr wird Dritte
Skirennfahrerin Petra Vlhova hat Mikaela Shiffrin den nächsten historischen Triumph weggeschnappt, Lena Dürr ist zum zweiten Mal in diesem Weltcup-Winter auf das Podest gerast. Die Slowakin Vlhova gewann den Nachtslalom im österreichischen Flachau am Dienstag mit 0,43 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte US-Amerikanerin Shiffrin und feierte ihren ersten Saisonsieg.
Die Münchnerin Dürr erreichte als starke Dritte genau wie ihre Teamkolleginnen Jessica Hilzinger als Achte und Emma Aicher als Neunte die Top Ten. Hilzinger erfüllte zudem den zweiten Teil der nationalen WM-Norm. Die vierte deutsche Starterin, Andrea Filser, schied im zweiten Durchgang aus. „Drei Deutsche unter den besten Zehn ist brutal. Ich bin stolz auf die Mädels“, sagte Dürr dem Bayerischen Rundfunk. „Wir haben echt gekämpft die letzten Jahre, immer weiter gemacht - und das ist dann das, was die Belohnung ist am Schluss.“
Skistar Shiffrin hatte am vergangenen Sonntag den Riesenslalom im slowenischen Kranjska Gora gewonnen und durch ihren insgesamt 82. Weltcup-Sieg mit ihrer 2019 zurückgetretenen Landsfrau Lindsey Vonn an der Spitze der ewigen Bestenliste der Damen gleichgezogen. Mit einem weiteren Erfolg in Flachau hätte sie bereits zur alleinigen Rekordhalterin aufsteigen können. Der 27-Jährigen bieten sich diesen Winter aber noch einige weitere Chancen dazu.
Auch der Rekord für die meisten alpinen Weltcup-Siege überhaupt rückt für Shiffrin, die diese Saison bereits acht Rennen gewonnen hat, immer näher. Einzig der frühere schwedische Technik-Spezialist Ingemar Stenmark liegt mit 86 Erfolgen noch vor ihr.
Weltcup-Rennen in Garmisch-Partenkirchen gestrichen
Der Ski- und Snowboard-Weltverband FIS hat Garmisch-Partenkirchen die Ausrichtung der alpinen Weltcup-Rennen Ende Januar entzogen. Grund seien die „ungünstige Wettervorhersagen“ sowie die „aktuellen Schneeverhältnisse“, hieß es in einer entsprechenden Mitteilung am Dienstag. Die obligatorische Schneekontrolle in der kommenden Woche hätten die Veranstalter aufgrund der Bedingungen nicht überstanden. Die FIS will einen Ersatzort finden.
Auf der Kandahar hätten am 28. und 29. Januar die letzte Abfahrt und der letzte Riesenslalom vor der WM in Courchevel/Meribel (5. bis 19. Februar) stattfinden sollen. Vorher wären zwei Trainingstage auf der Abfahrtsstrecke nötig gewesen. Aufgrund des Schneemangels und der ungünstigen Temperaturen hatten die Organisatoren in „GAP“ bereits den Slalom auf dem Gudiberg am 4. Januar nur unter größten Mühen gewährleisten können.
+++ 9. Januar +++
Straßer fährt auf das Podest – und erinnert an Mittermaier
Skirennfahrer Linus Straßer hat bei seinem Lieblingsslalom in Adelboden erneut das Podest erreicht und einen Monat vor der WM in Frankreich seine gute Form bestätigt. Der 30-Jährige, der nach einer Grippe angeschlagen an den Chuenisbärgli gereist war, belegte am Sonntag mit 0,92 Sekunden Rückstand auf den norwegischen Sieger Lucas Braathen Platz drei. Zweiter wurde Braathens Landsmann Atle Lie Mcgrath (+0,71).
„Es ist das beste Rennen im Weltcup-Kalender“, schwärmte Straßer, der schon zweimal in seiner Laufbahn auf dem Treppchen in Adelboden stand. „Jeder, der einen tollen Weltcup sehen will, muss hier gewesen sein.“
Für den Athleten vom TSV 1860 München war es der siebte Slalom-Podestplatz in seiner Karriere, der zweite in diesem Winter. Straßer startete nach dem Tod von Alpin-Ikone Rosi Mittermaier mit einem Trauerflor. „Die Rosi hat einen Grundstein für das gelegt, wo wir heute sind. Den Ski-Boom, den sie damals ausgelöst hat, den können wir uns alle gar nicht vorstellen. Sie ist einfach eine ganz tolle Frau gewesen“, sagte Straßer im ZDF.
Die Mutter von Felix Neureuther, die seit ihren zwei Siegen bei den Olympischen Spielen 1976 „Gold-Rosi“ genannt wurde, war am Mittwoch nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben.
Anton Tremmel komplettierte das gute deutsche Ergebnis in Adelboden und erreichte mit Platz 13 sein bestes Weltcup-Resultat in einem Einzelrennen. „Der Steilhang ist mir zweimal gut gelungen. Ich habe heute probiert, unkompliziert zu fahren“, kommentierte Tremmel die besten Fahrten seiner Karriere. Sebastian Holzmann, David Ketterer, Adrian Meisen und Fabian Himmelsbach hatten den Finaldurchgang der besten 30 klar verpasst.
Shiffrin schreibt Geschichte
Mit Weltcup-Sieg Nummer 82 krönt sich Mikaela Shiffrin zur besten Skirennfahrerin. Selbstzweifel und familiäre Rückschläge prägen ihre Karriere. Neue Kraft gibt ihr auch die Liebe.
+++ 7. Januar 2023 +++
Odermatt feiert Heimsieg
Der Schweizer Skirennfahrer Marco Odermatt hat seine Topform erneut bestätigt und beim Heimrennen in Adelboden bereits den sechsten Saisonerfolg gefeiert. Der Gesamtweltcupsieger des vergangenen und bislang beste Fahrer des aktuellen Winters gewann den Riesenslalom am Samstag vor dem Norweger Henrik Kristoffersen und seinem Teamkollegen Loic Meillard. Tausende Fans im Zielraum schwenkten begeistert ihre Fähnchen und feierten den 25-Jährigen mit lauten „Odi“-Sprechchören.
Die deutschen Starter Stefan Luitz und Anton Grammel belegten die Plätze 20 und 25. „Heute war extrem wichtig für mich. Ich habe eine schwere Zeit hinter mir mit Verletzungen“, sagte Luitz im ZDF. „Ich habe zum ersten Mal wieder so ein bisschen den alten Stefan gespürt, bin mit Mut die Schwünge gefahren. Das versuche ich mitzunehmen.“
Julian Rauchfuss (35.) und Fabian Gratz (37.) hatten den zweiten Durchgang verpasst. Der größte deutsche Hoffnungsträger Alexander Schmid fiel kurzfristig aus. Der 28-Jährige sei beim Einfahren gestürzt, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) mit. Es liege jedoch keine strukturelle Verletzung vor. Schmid, der in den vorangegangenen vier Riesentorläufen der Saison stets in die Top Ten gefahren war, habe muskuläre Probleme im Rücken und sich auf den Weg nach München begeben, um sich dort behandeln zu lassen.
Im zweiten Lauf war das Rennen nach einem heftigen Sturz des Franzosen Victor Muffat-Jeandet für mehrere Minuten unterbrochen worden.
Shiffrin verpasst historischen 82.Weltcup.Sieg
Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat beim Riesenslalom in Kranjska Gora einen historischen Triumph verpasst. Die US-Amerikanerin teilte sich bei dem Weltcup in Slowenien am Samstag Rang sechs mit der zeitgleichen Französin Coralie Frasse Sombet. Die Kanadierin Valerie Grenier feierte überraschend ihren ersten Sieg. Zweite wurde die Italienerin Marta Bassino vor Petra Vlhova aus der Slowakei. Die einzigen beiden deutschen Starterinnen, Jessica Hilzinger und Lena Dürr, hatten den zweiten Durchgang verpasst.
Mit einem Sieg hätte Shiffrin den Rekord ihrer 2019 zurückgetretenen Landsfrau Lindsey Vonn eingestellt. Diese liegt in der ewigen Bestenliste der alpinen Damen mit 82 Weltcup-Siegen an der Spitze, Shiffrin mit 81 Erfolgen direkt dahinter. Am Sonntag, wenn in Kranjska Gora ein weiterer Riesenslalom ansteht, hat die 27-Jährige aus Colorado die nächste Chance, mit Vonn gleichzuziehen. Die Bestmarke bei den Herren hält nach wie vor der schwedische Ex-Skistar Ingemar Stenmark mit 86 Weltcup-Siegen.
„Es war trotzdem ein großartiges Rennen“, sagte Shiffrin im ZDF. Sie habe keine großen Fehler gemacht, ihre Konkurrentinnen seien aber eben auch gut gefahren. An den möglichen Rekord habe sie kaum gedacht. „Ich konzentriere mich auf mein Skifahren“, so Shiffrin.
+++ 5. Januar +++
Zweiter Damen-Slalom in Zagreb wetterbedingt abgesagt
Der für Donnerstag geplante zweite Slalom der Skirennfahrerinnen im kroatischen Zagreb ist wetterbedingt abgesagt worden. Grund seien die hohen Temperaturen und starker Wind, teilte der Weltverband Fis mit. Bereits beim Rennen am Mittwoch hatte die Piste am Bärenberg stark gelitten. Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin hatte ihren 81. Weltcup-Sieg gefeiert, die deutsche Hoffnungsträgerin Lena Dürr den zweiten Durchgang überraschend verpasst.
+++ 4. Januar +++
Strasser stürzt, Kristoffersen jubelt
Skirennläufer Linus Straßer hat beim Weltcup-Slalom in Garmisch-Partenkirchen die große Chance auf eine Podestplatzierung verpasst. Bei extrem schwierigen Pistenverhältnissen auf dem Gudiberg schied der zunächst zweitplatzierte Münchner im Finale nach hervorragender Zwischenzeit aus. Den Sieg holte sich Henrik Kristoffersen aus Norwegen mit gewaltigem Vorsprung vor Manuel Feller aus Österreich (+1,22 Sekunden) und Clement Noel aus Frankreich (1,46).
„Ich wollte um den Sieg mitfahren. Genauso bin ich gefahren. Wenn man sich so am Limit bewegt, dann passieren Fehler. Leider ist es mit dem Ausscheiden geendet“, sagte Straßer in der ARD.
Die Läufer hatten mit extrem schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Durch die hohen Temperaturen in den vergangenen Tagen war die Piste stark aufgeweicht, noch am Morgen hatte das Rennen auf der Kippe gestanden. Der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier sagte dennoch, man müsse die Organisatoren „loben“ für ihre Arbeit, die Alternative wäre gewesen, „gar nicht zu fahren“.
Shiffrin feiert 81. Weltcup-Sieg in Zagreb
Skirennläuferin Lena Dürr ist der Start ins neue Jahr völlig missglückt. Beim Weltcup-Slalom auf dem Bärenberg bei Zagreb verfehlte die 31-Jährige nach einem schweren Fahrfehler nach gut 35 Sekunden den zweiten Lauf der besten 30.
Emma Aicher dagegen belegte im Finale als beste Deutsche Rang elf. Die Olympiazweite mit der Mannschaft erfüllte mit ihrem bislang besten Weltcupergebnis zugleich die verbandsinterne Norm für die WM im Februar in den französischen Wintersportorten Courchevel/Meribel.
Mikaela Shiffrin setzte unterdessen ihre eindrucksvolle Serie fort. Mit dem fünften Sieg nacheinander holte sich die Amerikanerin den in Zagreb vergebenen Titel der „Schneekönigin“. Zugleich rückte sie mit ihrem 81. Erfolg im Weltcup dicht an Rekordhalterin Lindsey Vonn (USA/82) heran. Beim zweiten Slalom nahe der kroatischen Hauptstadt am Donnerstag (15.00 und 18.00 Uhr/ARD und Eurosport) kann sie mit ihrer ehemaligen Teamkollegin gleichziehen.
Shiffrin siegte überlegen vor Olympiasiegerin Petra Vlhova (Slowakei/+0,76 Sekunden) und Anna Swenn Larsson (Schweden/+1,21). Jessica Hilzinger erreichte als 15. ebenfalls ihr bestes Weltcupresultat und erfüllte die WM-Norm damit zur Hälfte. Andrea Filser belegte Rang 22.
Dürr scheitert im ersten Durchgang
Lena Dürr ist der Start ins neue Jahr völlig missglückt. Die Rennläuferin des Deutschen Skiverbandes (DSV) verfehlte beim Weltcup-Slalom in Zagreb nach einem schweren Fahrfehler den zweiten Durchgang der besten 30. Die 31-Jährige hatte am Bärenberg bei schwierigen Bedingungen 9,13 Sekunden Rückstand auf die erneut Führende Mikaela Shiffrin.
Dabei war Dürr mit viel Selbstvertrauen angereist: Sie hatte zuletzt beim Slalom von Semmering als Dritte ihre erste Podestplatzierung des Winters geholt.
Ihre Ausnahmeposition untermauerte dagegen Shiffrin. Die 27 Jahre alte Amerikanerin nimmt Kurs auf ihren 81. Weltcupsieg, den fünften in Folge. Shiffrin liegt vor dem zweiten Lauf (16.30 Uhr) vor der Schwedin Anna Swenn Larsson (+0,23) und Petra Vlhova (+0,55).
Am Donnerstag (15.00 und 18.00 Uhr/ARD und Eurosport) hat Dürr die Chance auf Wiedergutmachung: Dann findet in Zagreb ein zweiter Slalom statt.
+++29. Dezember+++
Shiffrin gewinnt 80. Weltcup – Dürr auf dem Podest
Skirennläuferin Lena Dürr hat beim 80. Weltcupsieg der unwiderstehlichen Mikaela Shiffrin ihre erste Podestplatzierung in diesem Winter erreicht. Zum Jahresausklang fuhr die 30-Jährige auf dem Zauberberg im österreichischen Semmering dank eines beherzten zweiten Durchgangs auf Rang drei im Slalom. Vor ihr lag neben der souveränen Shiffrin nur deren US-Teamkollegin Paula Moltzan.
Shiffrin verließ den Zauberberg südlich von Wien nach ihren Siegen in den beiden Riesenslaloms in den zwei Tagen zuvor mit einem Hattrick. Sie hat nun vier Rennen in Serie gewonnen, schon sechs in diesem Winter, sieben in Semmering - und 50 im Slalom. Darüber hinaus ist sie in der ewigen Bestenliste ihrer ehemaligen Teamkollegin Lindsey Vonn (82 Siege im Weltcup) und dem legendären Schweden Ingemar Stenmark (Schweden/86) erneut einen Schritt näher gekommen.
Neben Dürr hatten sich drei weitere deutsche Starterinnen für das Finale qualifiziert. Emma Aicher verbesserte sich dort auf Rang 18, Jessica Hilzinger und Andrea Filser fielen dagegen zurück und erreichten die Plätze 21 und 24.
Odermatt deklassiert die Konkurrenz – Deutsche fahren hinterher
Marco Odermatt bleibt im alpinen Ski-Weltcup eine Klasse für sich. Beim schwierigen Super-G auf der eisigen Piste Stelvio im italienischen Bormio deklassierte der Überflieger aus der Schweiz die Konkurrenz. Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich, am Vortag Sieger der Abfahrt, lag im letzten Rennen des Jahres 0,64 Sekunden hinter dem Gesamtweltcupsieger und Riesenslalom-Olympiasieger zurück, der Überraschungsdritte Loic Meillard aus der Schweiz bereits 1,22 Sekunden.
Der in der Abfahrt schwer gestürzte Josef Ferstl war auf Rang 16 der Beste der erneut abgeschlagenen deutschen Starter. Der durch eine Erkrankung geschwächte Andreas Sander folgte auf Rang 20, Vizeweltmeister Romed Baumann fiel als 31. sogar aus den Punkterängen. Dominik Schwaiger schied wie am Vortag aus.
Odermatt feierte seinen fünften Saisonsieg, seine Führung im Gesamtweltcup baute der 25 Jahre alte Titelverteidiger damit weiter aus. In das neue Jahr, das für die Alpinen am 4. Januar mit dem Flutlicht-Slalom in Garmisch-Partenkirchen beginnt, geht er mit einem Vorsprung von bereits 341 Punkten auf Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen.
+++ 28. Dezember +++
Kriechmayr gewinnt die Abfahrt in Bormio
Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich hat im italienischen Bormio die letzte Weltcup-Abfahrt des Jahres gewonnen. Auf der extrem eisigen Piste Stelvio siegte er mit 0,40 Sekunden Vorsprung vor dem Kanadier James Crawford, Rang drei belegte Top-Favorit Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+0,68).
Bester Deutscher war Romed Baumann auf Rang 18. Er hatte 3,22 Sekunden Rückstand auf Kriechmayr. Nachwuchsfahrer Christopher Brence wurde bei seinem Weltcup-Debüt 42., Dominik Schwaiger und Josef Ferstl schieden aus. Schwaiger verlor nach einer halbe Minute Fahrzeit seinen linken Ski, Ferstl klagte nach einem Sturz nach wenigen Sekunden über Knieschmerzen.
Die deutsche Mannschaft trat dezimiert zum Klassiker auf der herausfordernden Piste an. Neben den verletzten Thomas Dreßen und Simon Jocher fehlte bei der Abfahrt auch der erkrankte Vizeweltmeister Andreas Sander. Am Donnerstag wird in Bormio noch ein Super-G ausgetragen.
Shiffrin gewinnt 79. Weltcuptitel - Deutsche ohne Punkte
Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat auch den zweiten Riesenslalom in Semmering gewonnen und ihren insgesamt 79. Weltcuperfolg gefeiert. Die 27 Jahre alte Ausnahmeathletin siegte am Mittwoch vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami sowie Marta Bassino aus Italien und könnte mit einem Slalom-Triumph am Donnerstag das österreichische Triple perfekt machen. Schon 2016 gewann die Amerikanerin alle drei Rennen in Semmering.
Drei Titel fehlen Shiffrin in ihrer Karriere noch, um mit Speed-Legende Lindsey Vonn gleichzuziehen. Vonn führt die Bestenliste bei den Frauen mit insgesamt 82 Erfolgen im Weltcup an. Bei den Männern hält der ehemalige schwedische Technik-Spezialist Ingemar Stenmark mit 86 Siegen den Rekord.
Für die deutschen Starterinnen verlief das Rennen wie schon am Vortag ernüchternd. Jessica Hilzinger und Andrea Filser konnten sich nicht für den Finallauf der besten 30 qualifizieren. Im Slalom am Donnerstag sind die DSV-Aussichten mit Top-Fahrerin Lena Dürr deutlich besser.
+++27. Dezember+++
US-Skistar Shiffrin fährt am Semmering zum nächsten Sieg
Weihnachten verbrachte Mikaela Shiffrin gemeinsam mit ihrem Freund Aleksander Aamodt Kilde, im ersten Rennen nach den Feiertagen machte sie dann genauso weiter, wie sie zuvor aufgehört hatte. Während der Norweger Kilde im italienischen Bormio den zweiten Trainingslauf für die Abfahrt am Mittwoch dominierte, fuhr die amerikanische Ausnahmeläuferin im ersten von zwei Riesenslaloms auf dem Zauberberg im österreichischen Semmering zu ihrem 78. Sieg im Weltcup.
Shiffrin behielt von einem üppigen Polster von mehr als sieben Zehntelsekunden aus dem ersten Lauf 0,13 Sekunden Vorsprung auf Slalom-Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei. Dritte wurde Team-Weltmeisterin Marta Bassino aus Italien (+0,31 Sekunden). „Ich habe mich wirklich sehr gut gefühlt heute“, sagte Shiffrin lächelnd. Nur Lindsey Vonn (USA/82) und der legendäre Ingemar Stenmark (Schweden/86) haben mehr Weltcup-Siege.
Am Wochenende vor Heiligabend hatte Shiffrin den Super-G im Schweizer St. Moritz gewonnen, nun feierte sie ihren vierten Saisonsieg - und ihren fünften am Zauberberg. Ihre Führung im Gesamtweltcup baute die Titelverteidigerin damit weiter aus. Die beiden deutschen Starterinnen spielten keine Rolle: Andrea Filser verpasste das Finale, Jessica Hilzinger schied im ersten Lauf aus. Am Mittwoch folgt in Semmering noch ein zweiter Riesenslalom, am Donnerstag ein Nachtslalom.
Den Grundstein für ihren Erfolg hatte Shiffrin bereits im ersten Lauf gelegt, danach betonte sie jedoch angesichts der Pistenverhältnisse: „Ich hatte Glück mit der Startnummer eins heute, das ist einer dieser Tage, wo die Startnummer einen Unterschied ausmachen kann. Der zweite Durchgang wird sehr schwierig.“ In der Tat verlor die 27-Jährige, erreichte nur die fünftbeste Laufzeit - doch das Polster war groß genug.
+++ 22. Dezember +++
Strasser fährt aufs Podest
Der frischgebackene Papa Linus Straßer ist beim Nachtslalom im italienischen Madonna di Campiglio aufs Podest gerast und hat sich kurz vor den Festtagen das nächste Weihnachtsgeschenk beschert. Auf der traditionsreichen Miramonti-Piste musste sich der 30 Jahre alte Skirennläufer aus München nach zwei Läufen als Dritter nur hauchdünn dem Schweizer Daniel Yule und Norwegens Topstar Henrik Kristoffersen geschlagen geben.
Beim 40. Weltcup-Rennen in Madonna lag Straßer 18 Hundertstel hinter Yule zurück, der bereits zum dritten Mal den vorweihnachtlichen Klassiker gewann. Kristoffersen hatte acht Hundertstel Rückstand. Der nach dem ersten Durchgang führende Lucas Braathen, Sieger des ersten Saison-Slaloms im Val d'Isere, fiel auf Platz vier (+0,27 Sekunden) zurück.
Von der Aufregung der vergangenen Tage hatte sich Straßer zunächst unbeeindruckt gezeigt und im ersten Durchgang mit fünf Zehnteln Rückstand auf Braathen Platz drei erreicht. In Durchgang zwei verlor Straßer zunächst zwei Plätze und ärgerte sich. Doch der folgende Franzose Loic Meillard schied aus, Braathen verspielte seinen Vorsprung.
Straßer hatte im Januar in Schladming den zuvor letzten Flutlicht-Slalom gewonnen und seinen dritten Weltcupsieg gefeiert. Beim ersten Saison-Slalom hatte er Mitte Dezember nur Rang 14 belegt.
In der vergangenen Woche war Straßer erstmals Vater einer Tochter geworden. „Dem Kind geht es sehr, sehr gut“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die vergangenen Wochen seien aber „nicht so leicht“ gewesen, da er „immer auf Abruf für die Geburt“ war, „in der Zeit war es nicht leicht, den vollen Fokus aufs Skifahren zu richten.“
In Madonna holten auch Sebastian Holzmann als 20. und Anton Tremmel als 23. Weltcup-Punkte.
+++21. Dezember 2022+++
Beat Feuz tritt nach Kitzbühel-Abfahrten zurück
Nach 16 Jahren im Weltcup-Zirkus macht der Schweizer Skirennläufer Beat Feuz Schluss. Standesgemäß geht der Speed-Spezialist, Olympiasieger und viermalige Gewinner der Abfahrtskugel, letztmals am 21. Januar auf der Streif in Kitzbühel an den Start.
„Grenzen auszureizen und Risiko zu nehmen, waren jahrelang meine Leidenschaft im Skirennsport. Mein Gefühl war oft der Schlüssel zum Erfolg“, sagte der 35-jährige: „Nun sagt mir mein Gefühl aber, dass die körperlichen Grenzen erreicht sind.“ Er freue sich auf seine „Lieblingsrennen in Wengen und Kitzbühel“.
Feuz feierte seinen größten Erfolg im Frühjahr mit dem Olympiasieg in der Abfahrt von Peking. Insgesamt holte der Berner jeweils drei Medaillen bei Winterspielen und Weltmeisterschaften. Sein Weltcup-Debüt hatte er im Dezember 2006 gegeben.
+++ 19. Dezember +++
Odermatt siegt in Alta Badia – Schmid starker Fünfter
Skirennfahrer Alexander Schmid hat im letzten Riesenslalom des Jahres einen Podestplatz erneut verpasst, seine gute Form aber bestätigt. Beim Sieg des Schweizer Überfliegers Marco Odermatt musste sich der Allgäuer am Montag in Alta Badia mit Rang fünf zufriedengeben. Der Rückstand auf Odermatt betrug 1,38 Sekunden. Zweiter wurde Henrik Kristoffersen aus Norwegen (+0,20) gefolgt vom Slowenen Zan Kranjec (+0,92).
Im Vorjahr hatte Schmid auf der anspruchsvollen Gran Risa als Dritter seinen bislang einzigen Podestplatz in seiner Paradedisziplin gefeiert. „Ich bin sehr, sehr happy. Es war eine coole, engagierte Fahrt. Die Gran Risa zu fahren, ist ein Highlight der Saison“, sagte Schmid im BR.
Anton Grammel (22.) und Fabian Gratz (25.) sammelten ihre ersten Weltcuppunkte im Riesenslalom in diesem Winter. Julian Rauchfuß und Stefan Luitz verpassten den Finaldurchgang der besten 30. Für die Techniker steht zum Jahresabschluss am Donnerstag noch ein Slalom in Madonna di Campiglio an.
Ski-Ass Weidle ohne Punkte im Super-G – Shiffrin jagt Allzeit-Rekord
Skirennfahrerin Kira Weidle hat einen Tag nach ihrem dritten Rang in der Abfahrt die nächste Top-Platzierung in St. Moritz erwartungsgemäß verpasst. In ihrer schwächeren Speed-Disziplin fuhr die Starnbergerin im Super-G am Sonntag kurz vor dem Ziel an einem Tor vorbei und schied aus.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die 26-Jährige bereits über eine Sekunde Rückstand auf Siegerin Mikaela Shiffrin aus den USA. Die Italienerin Elena Curtoni, die die erste Abfahrt am Freitag gewonnen hatte, belegte Rang zwei vor Romane Miradoli aus Frankreich.
Für Shiffrin war es nach dem Slalom-Doppelerfolg in Levi bereits der dritte Sieg in diesem Winter. Die Ausnahmeathletin kommt mit ihrem 77. Weltcup-Triumph dem Allzeit-Rekord von Speed-Legende Lindsey Vonn immer näher. Fünf Siege fehlen der 27-Jährigen noch, um in der ewigen Bestenliste mit ihrer Landsfrau gleichzuziehen. Bei den Männern liegt der frühere schwedische Technikspezialist Ingemar Stenmark mit 86 Weltcup-Siegen vorne.
Emma Aicher verpasste als 33. die Punkteränge knapp, Katrin Hirtl-Stanggaßinger verfehlte wie Weidle ein Tor und ging leer aus. Für die Frauen geht es in den Speed-Disziplinen Mitte Januar im österreichischen St. Anton weiter. Die Weltmeisterschaften beginnen am 6. Februar in Frankreich.
Skirennfahrer Schmid verpasst Podest in Alta Badia – Braathen gewinnt
Skirennfahrer Alexander Schmid hat erneut eine gute Ausgangsposition nicht nutzen können und einen Podestplatz im Riesenslalom verpasst. Der 28 Jahre alte Allgäuer leistete sich am Sonntag in Alta Badia zu viele kleine Fehler im zweiten Durchgang und fiel von Platz vier auf acht zurück. Der Sieg ging an den Norweger Lucas Braathen, der 0,02 Sekunden vor Landsmann Henrik Kristoffersen ins Ziel kam. Dritter wurde der Schweizer Marco Odermatt (+0,10), der seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute.
Für Schmid war es eineinhalb Monate vor der WM in Frankreich die dritte Top-8-Platzierung in dieser Saison, zufrieden war er trotzdem nicht. „Ich habe mittlerweile ein bisschen andere Erwartungen an mich selber. Ich habe eine sehr gute Ausgangsposition nach dem ersten Durchgang gehabt, aber bin im zweiten Durchgang nicht ganz so sauber reingekommen“, sagte Schmid in der ARD. Im Vorjahr hatte der Techniker in Alta Badia als Dritter seinen bislang einzigen Podestplatz im Riesenslalom gefeiert.
Teamkollege Stefan Luitz fiel nach einem Fahrfehler im zweiten Lauf um zehn Ränge auf Platz 28 zurück, sammelte aber seine ersten Weltcuppunkte in diesem Winter. Fabian Gratz, Anton Grammel und Julian Rauchfuß qualifizierten sich nicht für den Finaldurchgang der besten 30.
+++17. Dezember+++
Weidle Dritte in St. Moritz – Männer in Gröden schwach
Auf der zweiten Abfahrt des alpinen Weltcups in Gröden haben die deutschen Skirennläufer die Top 10 deutlich verpasst. Romed Baumann (+1,52 Sekunden) war beim Sieg des Norwegers Aleksander Aamodt Kilde als 17. der Beste im Team des Deutschen Ski-Verbandes (DSV). Andreas Sander (22./+1,74) und Josef Ferstl (28./+1,89), der am Donnerstag als Sechster brilliert hatte, fuhren ebenfalls in die Punkte.
Nicht für die besten 30 reichte es für Dominik Schwaiger und Luis Vogt. Der frühere Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen hatte sich auf der ersten Abfahrt im Grödnertal am rechten Oberschenkel verletzt und fällt bis Januar aus. Hinter Kilde fuhren der Franzose Johan Clarey (+0,35) und der Italiener Mattia Casse (+0,42) aufs Podest.
„Ich sehe es positiv“, sagte Baumann, den ein Fehler Zeit gekostet hatte: „Heute hatte ich den Trieb, der mir am Donnerstag komplett gefehlt hatte. Ich weiß, dass ich weiter vorne stehen kann, wenn ich fehlerfrei runterkomme.“ Ferstl sagte: „Die Fahrt war engagiert, das stimmt mich positiv für die nächsten Rennen.“
Weiter geht es für die Speed-Spezialisten in Bormio/Italien (28./29.), Dreßen steigt frühestens in Wengen (13./14. Januar) wieder ein. Auf der Lauberhorn-Strecke sind ein Super-G und eine Abfahrt vorgesehen. Bereits am Sonntag wartet ein Riesenslalom (10.00/13.00 Uhr) in Alta Badia/Italien.
Weidle fährt aufs Podest
Skirennläuferin Kira Weidle (26) hat dem deutschen Alpin-Team den ersten Podestplatz der Saison beschert. Die WM-Zweite von 2021 raste bei der zweiten Abfahrt in St. Moritz auf den dritten Rang. Geschlagen wurde Weidle bei perfekten Bedingungen auf der Strecke Corviglia nur von Speed-Queen Sofia Goggia (Italien) und Ilka Stuhec (Slowenien). Auf Goggia fehlten Weidle 0,52 Sekunden.
Besser war Weidle nur einmal im Weltcup platziert gewesen: Zu Beginn des Jahres 2022 kam sie in Zauchensee/Österreich auf Platz zwei. Zum vierten Mal nach Lake Louise/Kanada 2018, Garmisch-Partenkirchen 2019 und Val di Fassa/Italien 2021 wurde sie Dritte.
Am Freitag hatte sie bei der Sprint-Abfahrt als 24. enttäuscht und von einem „nicht akzeptablen“ Ergebnis gesprochen. Mit Wut im Bauch und der Linie der Freitagssiegerin Elena Curtoni (Italien) im Kopf ging sie an den Start. Sie habe nicht mehr viel an ihren ersten Lauf gedacht, „sondern ich wollte zeigen, was ich kann“, sagte Weidle in der ARD: „Das ist mir weitgehend geglückt.“
Goggia triumphierte trotz einer gebrochenen Hand überlegen und feierte ihren 20. Weltcupsieg. „Unglaublich, das kann nur sie, weil sie so abgezockt ist und den Kopf ausschalten kann“, lobte Weidle: „Das muss man neidlos anerkennen, das ist eine grandiose Leistung.“
+++ 15. Dezember +++
Dreßen fällt bis Januar aus
Für Thomas Dreßen ist das alpine Skijahr 2022 vorzeitig beendet. Der frühere Kitzbühel-Sieger zog sich beim Abfahrtsklassiker in Gröden eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zu und fällt für die weiteren Rennen in Südtirol aus. Das gab der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstagabend bekannt.
„Das Gute ist, dass Knie und Hüfte heil sind“, sagte Dreßen, der als 45. die Punkteränge deutlich verpasst hatte: „Jetzt werde ich die Verletzung in Ruhe auskurieren mit dem Ziel, im Januar wieder fit am Start zu stehen.“
Dreßen war nach mehreren schweren Verletzungen und zweieinhalb Jahren Weltcup-Pause erst in dieser Saison wieder in den alpinen Skizirkus zurückgekehrt. Der 29-Jährige wird nun zumindest den Super-G am Freitag (11.45 Uhr) und die zweite Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr) in Gröden verpassen. Auch in Bormio (28./29. Dezember) fehlt er.
Ferstl Sechster bei Abfahrt in Gröden - Sorge um Dreßen
Josef Ferstl verfolgte mit Spannung auf der Großleinwand die Rennen seiner Konkurrenten, am Ende stand die Gewissheit seines besten Saisonresultats. Beim Abfahrts-Weltcup im italienischen Gröden raste der 33-Jährige am Donnerstag auf Platz sechs und knackte damit die WM-Norm. Er sei gut Ski gefahren und habe Spaß gehabt, sagte Ferstl. „Sechster Platz, super Platzierung. Die WM-Quali ist abgehakt“, befand er.
Auf der anspruchsvollen Saslong mit ihren gefürchteten Bodenwellen und Sprüngen von bis zu 80 Metern hatte der Traunsteiner am Donnerstag nur 0,28 Sekunden Rückstand auf den österreichischen Sieger Vincent Kriechmayr. Zweiter wurde der Schweizer Gesamtweltcup-Führende Marco Odermatt vor Matthias Mayer aus Österreich. Norwegens Aleksander Aamodt Kilde, der die ersten zwei Schussfahrten der Saison gewonnen hatte, musste sich mit Rang fünf zufriedengeben.
Thomas Dreßen verpasste bei dem zusätzlich ins Programm genommenen Rennen nach einem Fahrfehler die Punkteränge, griff sich noch im Zielraum an den rechten Oberschenkel und humpelte nach der Fahrt durch den Schnee. Dem Oberschenkel gehe es nicht so besonders, berichtete der Mittenwalder. „Ich hoffe, dass es bloß eine Zerrung ist. Das wird sich der Physio dann schon anschauen.“ Er wollte nicht darüber spekulieren, ob er auch am Samstag bei der regulär geplanten Abfahrt an den Start gehen wird.
Andreas Sander fuhr bei dem für das am 2. Dezember in Beaver Creek (USA) ausgefallene Nachholrennen als zweitbester Deutscher auf Rang 14. „Das war von mir ein gutes Rennen. Sonst kritisiere ich immer viel bei meinen Fahrten, heute gibt es nichts zu kritisieren“, urteilte der 33-Jährige nach seiner besten Abfahrtsplatzierung in dieser Saison. „Ich merke, dass es bergauf geht, dass der Speed da ist und jetzt heißt es, dran bleiben“, sagte Sander. Die beiden bisherigen Abfahrtsrennen in Lake Louise (Kanada) und Beaver Creek hatte er als 31. und 19. beendet.
Luis Vogt (32.), Romed Baumann (33.) und Dominik Schwaiger, der früh stürzte, gingen leer aus. Freitag steht in Gröden ein Super-G an, Samstag folgt die zweite Abfahrt.
+++ 11. Dezember +++
Slalom-Dämpfer für Dürr und Strasser – Holdener gewinnt erneut
Skirennfahrerin Lena Dürr hat auch im vierten Slalom-Weltcup des Winters eine gute Ausgangsposition nicht nutzen können und den erhofften Podestplatz klar verpasst. Nach Rang vier im ersten Durchgang rutschte die Münchnerin am Sonntag in Sestriere auf Platz acht und erlebte den nächsten Dämpfer der Saison. Der Sieg ging wie schon in Killington an die Schweizerin Wendy Holdener. Zweite wurde US-Superstar Mikaela Shiffrin mit einem Rückstand von 0,47 Sekunden. Petra Vlhova (+0,70) aus der Slowakei belegte Rang drei.
Wie schon bei den ersten drei Torläufen der Saison verließ Dürr im zweiten Durchgang der Mut. Vor allem im unteren Streckenteil kurve die Olympia-Vierte viel zu vorsichtig um die Stangen. Der anvisierte erste Weltcup-Sieg lässt auch zwei Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft in Frankreich weiter auf sich warten.
Andrea Filser fuhr mit Platz 15 als zweite Deutsche in die Punkteränge und knackte die nationale WM-Norm. Marlene Schmotz verpasste den Finaldurchgang der besten 30. Emma Aicher verzichtete in Folge eines Infekts auf ihren Start in Italien, Jessica Hilzinger fehlte nach ihrem Sturz am Vortag im Riesenslalom verletzungsbedingt.
Strasser nur auf Platz 14 in Frankreich
Skirennfahrer Linus Straßer hat den erhofften Podestplatz beim Slalom-Auftakt in Val d'Isere klar verpasst. Der 30 Jahre alte Ski-„Löwe“ vom TSV 1860 München belegte in den französischen Alpen am Sonntag Rang 14 und fluchte zunächst über seine Leistung. Der Sieg ging an den Norweger Lucas Braathen, der 0,84 Sekunden vor dem Österreicher Manuel Feller ins Ziel kam. Dritter wurde Loic Meillard (+0,98) aus der schweiz.
„Sicher nicht perfekt. Aber wenn man das Verhältnis berücksichtigt, in dem ich zu dem Hang stehe, bin ich zufrieden“, sagte Straßer mit ein wenig Abstand zum Wettkampf. Es war der neunte Weltcup-Auftritt des Deutschen in Val d'Isere. Siebenmal blieb er bislang ohne Punkte. „Es ging mir ein bisschen darum, mit diesem Hang Frieden zu schließen“, erklärte der Techniker.
Straßer verspielte bereits im ersten Durchgang seine Chance auf ein Spitzenresultat - ihm fehlten 1,51 Sekunden zur Bestzeit. Spätestens seit seinem Sieg im Januar in Schladming gehört der Münchner zu den Mitfavoriten im Slalom. Was dem 30-Jährigen fehlt, ist die Konstanz.
Anton Tremmel belegte als zweitbester Deutscher Rang 21. Sebastian Holzmann kurvte bei seinem Weltcup-Comeback in die Punkteränge auf Platz 25. Alexander Schmid, der am Vortag im Riesenslalom als Sechster überzeugt hatte, schied in seiner schwächeren Technik-Disziplin ebenso nach einem Fahrfehler aus wie Fabian Himmelsbach und David Ketterer. Auch Adrian Meisen verpasste als 44. die Punkteränge.