Das Coronavirus 2019-nCoV versetzt viele in Angst und Schrecken. Erstmals ist es im Dezember 2019 in der chinesischen Metropole Wuhan in der Provinz Hubei ausgebrochen. Trotz vieler Vorsichtsmaßnahmen hat es von dort aus auch seinen Weg nach Europa genommen.
Der erste Fall in Deutschland wurde am 27. Januar 2020 bekannt gegeben. Ein 33-jähriger Mitarbeiter eines Unternehmens in Stockdorf in Bayern hatte sich allem Anschein nach bei einer Fortbildung an einer chinesischen Kollegin angesteckt. Kurz darauf wurde bekannt, dass sich auch weitere Menschen in Bayern mit dem Virus infiziert haben.
Was ist das Coronavirus?
Das Coronavirus 2019-nCoV ist in seinem Ursprung gar nicht so neu. Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts wurden Coronaviren erstmals Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Sie können Menschen und Tiere infizieren und verursachen verschiedene Krankheiten von der gewöhnlichen Erkältung bis hin zu dem Middle East Respiratory Syndrome (Mers) oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome (Sars).
Coronaviren wurden nach ihrer zackenartigen Struktur benannt, die einer Krone ähnelt. Das spezielle Virus, das derzeit als Coronavirus Schlagzeilen macht, trägt den wissenschaftlichen Namen 2019-nCoV. Es ist genetisch eng mit dem Sars-Virus verwandt. Es wird davon ausgegangen, dass sich die ersten Patienten Anfang Dezember 2019 auf einem Markt in Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei angesteckt haben.
Beim ebenfalls aus China stammenden Sars-Virus (Schweres Akutes Atemwegssyndrom) wurden 2002/2003 rund 8000 Fälle bekannt, etwa 800 Menschen starben. 2012 tauchte in Vorderasien das Mers-Virus (Middle East Respiratory Syndrome) auf. Es ist weniger ansteckend, aber aggressiver: Von rund 2500 Infizierten bis November 2019 starben knapp 860 - etwa jeder dritte.
Wie das Sars- und das Mers-Virus soll auch das Coronavirus 2019-nCoV aus der Tierwelt stammen. Tiere, die den Erreger in sich tragen, bleiben in der Regel ohne klinische Symptome. Aufgetreten ist das Virus erstmals im Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei. Die Ursache der ersten Infektionen soll ein Markt sein, auf dem Wildtiere zum Verzehr verkauft wurden, die allem Anschein nach den Erreger in sich trugen. Die chinesischen Behörden gingen davon aus, dass alle Betroffenen sich auf dem Markt angesteckt hätten und dass der Erreger sich nur von Tier zu Mensch verbreiten ließe. Der Markt wurde zum 1. Januar 2020 geschlossen, um die Ursache zu bekämpfen und weitere Erkrankungen auszuschließen. Allerdings verbreitetet sich das Coronavirus weiter, es werden immer mehr Infektionen bekannt.
Was sind die Symptome des Coronavirus?
Die Symptome von Coronaviren gleichen einer Erkältung. Infizierte leiden unter Husten oder Schnupfen. Allerdings kann es auch zu schwereren Symptomen kommen, da das Virus zu Infektionen der Atemwege und Lungenentzündungen führen kann.
Das Coronavirus verhält sich wie eine Lungenkrankheit. Allerdings scheinen besonders die unteren Atemwege betroffen zu sein, sodass der Patient bei einer Erkrankung in der Regel keinen Schnupfen hat. Stattdessen verursacht die Lungenkrankheit folgende Symptome:
- leichtes bis hohes Fieber
- trockener Husten
- Abgeschlagenheit
- Atemnot
Die Symptome sind der Sars-Infektion sehr ähnlich, die Erreger sind eng miteinander verwandt. Sars brach 2002 und 2003 aus. Damals infizierten sich nach Angaben der WHO 8096 Menschen, die Dunkelziffer könnte höher liegen. Bei der damaligen Sars-Epidemie wurden 774 Todesfälle gezählt.
Bei einigen Patienten nimmt das Virus einen leichten Verlauf, andere sind schwerer betroffen.
Um herauszufinden, ob ein Patient tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert ist, muss ein Test gemacht werden.
Wie lange ist die Inkubationszeit beim Coronavirus?
Die Inkubationszeit, also der Zeitraum zwischen der Infektion mit dem Virus und dem Zeitpunkt, in dem sich erste Symptome zeigen, beträgt zwei bis 14 Tage. Das macht das Virus tückisch. Denn es scheint, dass Patienten bereits während der Inkubationszeit ansteckend ist. Das heißt, sie können das Coronavirus weiter verbreiten, ohne Symptome zu zeigen und ohne zu wissen, dass sie ansteckend sind.
Aus diesem Grund werden Menschen, die unter dem Verdacht stehen, sie könnten die Lungenkrankheit in sich tragen, unter Quarantäne gestellt.
Wie gefährlich ist das Coronavirus?
Das neue Coronavirus 2019-nCoV nimmt beim Großteil der Erkrankten einen harmlosen Verlauf. Allerdings besteht die Gefahr einer Lungenentzündung. Gefährlich werden kann die Lungenkrankheit vor allem für Patienten, die bereits an einer Vorerkrankung leiden.
Das Coronavirus 2019-nCoV ist bisher noch nicht abschließend erforscht, da es zuerst im Dezember 2019 aufgetreten ist. Vieles ist noch unbekannt. Es wird gerade von mehreren Staaten mit Hochdruck untersucht. Festhalten lässt sich, dass sich nach kurzer Zeit bereits deutlich mehr Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben als 17 Jahre zuvor bei der Sars-Epidemie, die ebenfalls aus China kam und genau wie die Coronavirus-Infektion von Wildtieren ausging.
Welche Behandlung für das Coronavirus gibt es?
Das Coronavirus 2019-nCoV ist noch nicht lange bekannt. Deshalb gibt es bisher noch keine spezifische Form der Behandlung der Erkrankung. Bei Menschen, bei denen das neuartige Coronavirus festgestellt wurde, werden derzeit bei der Behandlung vor allem die Symptome gelindert. Wie die Behandlung genau aussieht, hängt vom Schweregrad der Infektion ab. Es kann Sauerstoff gegeben werden, der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen werden, und es können Antibiotika bei Begleitinfektionen verabreicht werden.
Patienten, die am Coronavirus erkrankt sind oder unter dem Verdacht stehen, sich mit dem Virus angesteckt zu haben, kommen in Deutschland zur Behandlung auf eine Isolierstation. Damit soll die weitere Verbreitung der Krankheit unterbunden werden.
Wie kann man sich bei einer Pandemie vor dem Coronavirus schützen?
Das Coronavirus ist eine Atemwegserkrankung, vor der man sich am besten so schützt wie vor der Grippe. Bewährt haben sich dabei folgende Hygiene-Regeln:
- regelmäßiges, gründliches Händewaschen
- einen Mund-Nasenschutz tragen
- Abstand halten
- regelmäßiges Lüften von geschlossenden Räumen
- nicht in die Hände husten und niesen, sondern in die Ellenbogenbeuge beziehungsweise in den Ärmel
- Hände vom Gesicht entfernt halten