Termine, Zeitplan, Kader, Ergebnisse Das müssen Sie zum Ski-Alpin-Weltcup wissen

Service | Düsseldorf · Für die alpinen Skirennfahrer geht es wieder um die Titel in Gesamtweltcup und Disziplinen-Wertung. Was sind die Highlights der Saison? Wer sind die Stars? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Ski Alpin: Das sind die Disziplinen im Weltcup
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Das sind die Disziplinen im Ski Alpin

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Foto: dpa/Alessandro Trovati

Der Saisonauftakt findet traditionell in Sölden (Österreich) statt – und das bereits im Oktober. So auch in diesem Jahr. Allerdings geht es eine Woche später als vergangene Saison los. Vom 28. bis 29. Oktober starten die Frauen und Männer jeweils mit einem Riesenslalom in die Saison. Enden soll die Saison mit dem Weltcupfinale vom 16. bis 24. März 2024 in Saalbach-Hinterglemm (Österreich). Auf Fans und Athleten warten in dieser Saison einige Neuheiten und Premieren. Darunter das große Opening-Event für die Speed-Disziplinen in Zermatt, das vergangene Saison abgesagt wurde. Was Sie sonst noch alles zur Ski-Saison 2023/24 wissen müssen, erfahren Sie hier.

Wann startet der Ski-Alpin-Weltcup 2023/24?

Der Saisonauftakt der alpinen Skisportler findet traditionell im österreichischen Sölden statt. Diesmal allerdings eine Woche später als bisher – um dem veränderten Klima mit warmen Temperaturen und Schneemangel Rechnung zu tragen.

Welche Kritik gabt es an dem Saisonstart in Sölden?

Zahlreiche Athletinnen und Athleten haben auch für dieser Saison gefordert, den Saisonstart zu verschieben. Zum einen aus sportlichen Gründen, aber vor allem aufgrund des Klimawandels und oft fehlendem Schnee so früh im Herbst. In diesem Jahr gab es zudem zusätzlich Kritik, weil die Organisatoren in Sölden die Piste mit Baggern bearbeitet hatten. Die Strecke wird auch für den öffentlichen Skisport genutzt. Die Organisatoren betonen, dass das Glätten für die „Instandhaltungsarbeiten“ nötig gewesen sei.

Was ist neu im Ski-Alpin-Weltcup 2023/24?

Diese Saison soll es klappen mit dem Speed-Spektakel in der Schweiz und Italien. Erstmals in der Geschichte des alpinen Ski-Weltcups soll es Abfahrten in Zermatt-Cervinia geben. In der Saison 2022/23 musste das Rennen abgesagt werden. Das Besondere: Die "Gran Becca" ist länderübergreifend. Der Start auf 3800 Metern Höhe auf dem Gletscherskigebiet am Matterhorn liegt in der Schweiz, das Ziel hingegen am Laghi Cime Bianche in Cervinia in Italien. Die Strecke ist rund vier Kilometer lang. Die beiden Abfahrten der Männer finden am 11. und 12. November 2023 statt. Die Frauen sind eine Woche später zu Gast (18. und 19. November 2023).

Für die Männer geht es danach direkt mit der nächsten Premiere weiter. Erstmals wird im Weltcup ein Slalom im österreichischen Gurgl ausgetragen (18. November 2023). Die Frauen fahren hingegen im Dezember erstmals zwei Riesenslalom-Rennen in Mont Tremblant in Kanada.

Welche Rennen finden in der neuen Saison nicht mehr statt?

Gestrichen wurden im Kalender 2023/24 alle Parallelslaloms sowie das Teamevent. Außerdem findet der Weltcup in Lake Louise nicht mehr statt. Grund dafür waren Probleme bei der Finanzierung der Rennen.

Wo endet der Ski-Alpin-Weltcup 2023/24?

Das Weltcup-Finale hat der internationale Skiverband (FIS) wieder nach Saalbach-Hinterglemm vergeben, nachdem man im vergangenen Jahr die Saison in Andorra beenden wollte. Nun gibt es das große Finale in allen vier Disziplinen, verteilt auf zwei Wochenenden, vom 16. bis 24. März in Österreich.

Gibt es eine Weltmeisterschaft in der Saison 2023/24?

Nein, in diesem Winter geht es für die Skirennfahrerinnen und Skirennfahrer nicht um WM-Titel. Die wurden in der vergangenen Saison im französischen Courchevel und Méribel vergeben. Der Deutsche Alexander Schmid wurde damals Weltmeister im Parallelrennen. Außerdem gewann Lena Dürr Bronze im Slalom.

Die nächste WM findet 2025 statt. Dann geht es in Saalbach-Hinterglemm um Gold, Silber und Bronze.

Wie viele Weltcup-Rennen und Weltcup-Stationen gibt es in dieser Saison?

Bei den Männern sind für diese Saison insgesamt 45 Weltcup-Rennen in 22 Orten angesetzt – zwei mehr als noch in der Vorsaison. Die Frauen bestreiten ebenfalls 45 Rennen, allerdings an einem Weltcup-Ort weniger. Damit sind es abermals mehr Rennen als im Vorjahr für die Frauen, als noch 42 Wettbewerbe stattfanden. Einzelne Wettbewerbe könnten allerdings aufgrund der Wetterlage ausfallen.

Wer sind die Stars im deutschen Ski-Alpin-Kader 2023/24?

Der große Star des deutschen Teams ist sicherlich der Abfahrer Thomas Dreßen. Nach vielen Verletzungen in den vergangenen Jahren will der 29-Jährige neu angreifen. Im Sommer ist er Vater geworden. Tochter Elena kam im Juni zur Welt. „Mir hat das einen ganz schönen Schub gegeben, was die Motivation angeht", sagte er im SID-Interview.

Andreas Sander hat zum Ende der vergangenen Saison unter anderem mit Platz zwei im Super G von Aspen gezeigt, dass er zur erweiterten Weltspitze gehören kann. Diese Form will der 34-Jährige aus Ennepetal (Westfalen) in der neuen Saison von Beginn an zeigen. Gelingt ihm das, hat er Chancen auf Podestplätze. Romed Baumann gehört zu den bekannten Namen im deutschen Team. Auch er will in diesem Winter wieder zu alten Erfolgen zurück.

Zudem liegen die Hoffnungen des deutschen Teams bei den Technikern auf Linus Straßer und Parallelslalom-Weltmeister Alexander Schmid. Vor allem weil das Team zwei Wochen vor dem Weltcupstart einen bitteren Ausfall verkraften musste. Stefan Luitz wird nach seinem Knöchelbruch wohl die gesamte Saison verpassen. Aber auch Schmid kehrt erst von einem Kreuzbandriss zurück und fehlt in Sölden noch.

Bei den Frauen liegen die größten Erwartungen auf Lena Dürr. Anfang 2023 feierte sie ihren ersten Weltcupsieg. Bei der WM gewann sie Bronze im Slalom. Schon 2021/22 hatte sie sich gut präsentiert. Auch in diesem Winter sind von ihr Platzierungen unter den Top Ten oder gar auf dem Podium zu erwarten.

Für Abfahrts-Ass Kira Weidle verlief die WM 2023 enttäuschend. Zum Saisonende stürzte sie zudem. Nun nimmt sie im Weltcup einen neuen Anlauf auf Podestplätze in der Abfahrt und im Super G. Sie ist Deutschlands größte Hoffnung in den Speed-Disziplinen. Die junge Emma Aicher könnte in diesem Winter den Durchbruch schaffen. Die zum Saisonstart noch 19-Jährige gilt als Allround-Talent. Ansonsten ist das deutsche Damen-Team weiterhin eher dünn aufgestellt.

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Wer sind die internationalen Stars und die Favoriten auf den Weltcup-Sieg?

Der Superstar im Skizirkus ist seit Jahren Mikaela Shiffrin. Seit der vergangenen Saison ist sie die Rekordhalterin nach Weltcupsiegen und schrieb damit Geschichte. Gesamtweltcup sowie die kleinen Kristallkugeln in den Wertungen für Riesenslalom und Slalom gingen an das US-Sternchen. Die 28-Jährige überstrahlte mit ihren Rekorden in der Saison 2022/23 einmal mehr alle anderen. Und hat auch in diesem Winter beste Chance auf die nächste große Kristallkugel.

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Die Schweizerin Lara Gut-Behrami und die Slowakin Petra Vlhová werden aber erneut alles daran setzen, Shiffrin vom Thron zu stoßen. Die italienischen Ski-Stars Sofia Goggia und Federica Brignonen haben ebenfalls Chancen auf dem Gesamtweltcup. Goggia hat ihre Stärken vor allem in der Abfahrt, wo sie 2022/23 auch die Disziplinenwertung gewann. Vlhová gilt eher als Technikerin, während Gut-Behrami vergangene Saison vor allem in Super-G, Abfahrt und Riesenslalom überzeugte.

Bei den Herren war in der Vorsaison Marco Odermatt (Schweiz) kaum zu schlagen. Er gewann deutlich den Gesamtweltcup sowie die Wertungen in Super-G und Riesenslalom. Vor allem in der Abfahrt gehört der Norweger Aleksander Aamodt Kilde zu den Besten. Der Lebensgefährte von Mikaela Shiffrin sicherte sich in der Disziplin im vergangenen Winter die kleine Kristallkugel.

Sein Landsmann Henrik Kristoffersen gehört seit Jahren zu den Stars der Szene und ist auch 2023/24 einer der Favoriten auf den Gesamtweltcup. Nach einer zumindest im Weltcup durchwachsenen Saison im vergangenen Winter hat Alexis Pinturault (Frankreich) einiges verändert. Nun will er wieder um den Sieg im Gesamtweltcup fahren.

Welche Disziplinen gibt es beim Ski Alpin?

Beim Ski Alpin wird zwischen den technischen Disziplinen (Slalom, Riesenslalom) und den Speed-Wettbewerben (Abfahrt, Super-G) unterschieden. Bei den Herren finden elf Riesenslaloms und 13 Slalom-Rennen sowie 13 Abfahrten und acht Super-G statt. Damit sind in der Wertung des Gesamtweltcups die Technik-Spezialisten leicht im Vorteil, weil in diesem Bereich drei Rennen mehr stattfinden – wenn es keine Absagen geben sollte.

Etwas anders sieht es bei den Frauen aus. Dort stehen 23 Speed-Rennen 22 technischen Rennen gegenüber. Denn es sollen zwölf Abfahrten, elf Super-G und ebenfalls je elf Riesenslaloms und Slaloms gefahren werden.

Die Kombination ist auch in diesem Jahr gestrichen. Zudem gibt es keine Parallelrennen mehr. Besonders beliebt bei den Zuschauern sind der technisch anspruchsvolle Slalom sowie die rasanten und spektakulären Abfahrten. Besonders das prestigeträchtige Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel sowie die Abfahrt in Wengen in der Schweiz ziehen die Fans vor Ort und vor dem TV an. Aber auch das neue Rennen am Matterhorn dürfte begeistern.

Ski-Alpin-Termine 2023/24 und Highlights bei den Herren

Auf das ersten Saison-Highlight müssen die Skirennfahrer und Fans gar nicht erst lange warten. Die neue Abfahrt am Matterhorn findet schon am 11. und 12. November statt. Die Strecke führt durch zwei Länder - Schweiz und Italien - und ist damit etwas ganz besonderes. Vergangene Saison musste der Weltcup in Zermatt/Cervinia noch abgesagt werden.

Im Januar stehen dann gleich mehrere prestigeträchtige Weltcups binnen drei Wochen an. Los geht es mit dem Klassiker in Wengen (12. und 14. Januar 2024). Zwei Abfahrten sollen dort wieder stattfinden. Danach geht es zum glamourösen Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel (19. bis 21. Januar 2024). Dort dürfen dann auch die Slalom-Spezialisten auf die Streif. Für die ist auch der Weltcup in Schladming (Österreich) ein Highlight. Der findet mit einem Riesenslalom und Slalom am 23. und 24. Januar 2024 statt. Zum Abschluss des Monats gibt es dann für die deutschen Fans noch einen Höhepunkt: den Super-G in Garmisch-Partenkirchen.

Die Highlights bei den Damen

Auch für die Frauen im Skirennzirkus wird das neue Rennen in Zermatt/Cervinia ein Höhepunkt der Saison. Sie starten eine Woche nach den Männern auf der Strecke am Matterhorn (18. und 19. November 2023). Auch sie tragen dort zwei Abfahrten aus. Danach geht es für die Technikerinnen nach Nordamerika. Erst wird am 25. und 26. November 2023 in Killington (USA) gefahren, eine Woche später erstmals in Tremblant in Kanada.

In den Speed-Disziplinen wartet am 8. und 9. Dezember 2023 mit den Rennen in St. Moritz ein Klassiker auf die Athletinnen und Fans. Nach dem Jahreswechsel steht unter anderem der beliebte Slalom in Flachau (Österreich) am 16. Januar 2024 an. Und die DSV-Frauen dürfen sich am 3. und 4. Februar auf Abfahrt und Super-G in Garmisch-Partenkirchen freuen.

Wo wird Ski Alpin 2023/24 im TV übertragen?

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Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

ARD und das ZDF wechseln sich bei der Übertragung in der Regel von Weltcup-Wochenende zu Weltcup-Wochenende ab. Auch Eurosport überträgt die Ski-Alpin-Weltcups wie gewohnt live.

Wo läuft der Ski-Alpin-Weltcup im Live-Stream?

Wegen Terminüberschneidungen können nicht alle Weltcup-Rennen live im TV gezeigt werden. ARD und ZDF übertragen die Weltcup-Rennen auch im Live-Stream in ihren Mediatheken. Sie stellen zudem Live-Ticker zur Verfügung. Durch die Live-Übertragung im TV bei Eurosport sind die Weltcups auch im Live-Stream beim Sport-Streamingdienst Dazn zu sehen.

Ergebnisse und Weltcup-Stände der Ski-Alpin-Saison

In der Saison 2022/23 gewann Marco Odermatt aus der Schweiz den Gesamtweltcup – vor den Norwegern Aleksander Aamodt Kilde und Henrik Kristoffersen.

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Foto: dpa/Gabriele Facciotti

Bei den Frauen ging die große Kristallkugel an den überlegenen US-Star Mikaela Shiffrin. Auf Platz zwei folgte die Schweizerin Lara Gut-Behrami vor Petra Vlhová aus der Slowakei.

Ab dem Start der Saison finden Sie hier die Ergebnisse:

Wer hat die meisten Weltcupsiege beim Ski Alpin?

Bei den Alpinen Herren hält der Schwede Ingemar Stenmark den Rekord bei den meisten Weltcup-Siegen. Stenmark stand während seiner Karriere, die von 1974 bis 1989 dauerte, 86 Mal ganz oben auf dem Siegerpodium. 46 Siege davon landete er im Riesenslalom, 40 im Slalom.

Auf Platz zwei folgt der 2019 zurückgetretene Österreicher Marcel Hirscher, der zwischen 2009 und 2019 in 67 Weltcup-Rennen zum Sieg fuhr. 32 Mal gewann er im Riesenslalom, 34 Mal im Slalom und einmal im Super-G. Sein Landsmann Herrmann Maier fuhr zwischen 1997 und 2009 insgesamt 54 Siege ein. 15 davon in der Abfahrt, 24 im Super-G, 14 im Riesenslalom und einen in der Alpinen Kombination.

Bei den Damen ist Mikaela Shiffrin seit der vergangenen Saison die Rekordhalterin. Und sie übertraf auch den 34 Jahre alten Rekord von Stenmark bei den Herren. Ausgerechnet in der schwedischen Heimat von Stenmark feierte der US-Star beim Rennen in Are am 11. März 2023 seinen 87. Weltcupsieg – und schaffte damit Historisches. Am Ende der Saison stand die inzwischen 28-Jährige sogar bei 88 Weltcupsiegen. Seit 2012 gewann sie 53 Slaloms, 21 Riesenslaloms, je fünf Super-G und Parallelrenen, drei Abfahrten und eine Kombination. Ihren ersten Sieg feierte sie übrigens 2012 in Are. Und es dürften noch weitere Weltcupsiege folgen.

Ihre Landsfrau Lindsey Vonn war bei den Frauen zuvor die Rekordhalterin. Die US-Amerikanerin stand 82 Mal in Weltcup-Rennen ganz oben auf dem Podium. In den Jahren zwischen 2004 und 2019 gewann der US-Superstar 43 Abfahrten, zwei Slaloms, vier Riesenslaloms, fünf Alpine Kombinationen und 28 Mal im Super-G.

(rent)