Nach dem Desaster in Russland So sieht es ein Jahr nach der WM-Blamage aus

Düsseldorf · WM-Aus in der Vorrunde! 2018 in Russland leistete sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eine bislang einmalige Blamage. Was ist aus den 23 Spielern zwölf Monate nach der Katastrophe von Kasan geworden?

Thomas Müller, Mario Gomez, Joshua Kimmich und Mats Hummels.

Thomas Müller, Mario Gomez, Joshua Kimmich und Mats Hummels.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Wir bieten einen Überblick:

Manuel Neuer: Der Kapitän spielte für Bayern München nach schweren Monaten ein starkes Pokalfinale. Ist nach guten Länderspielen wieder die unumstrittene Nummer eins im deutschen Tor.

Marc-Andre ter Stegen: Der Herausforderer sollte in den EM-Qualifikationsspielen in Weißrussland (2:0) und gegen Estland (8:0) eine Chance erhalten, fehlte aber verletzt. Bleibt Kronprinz.

Kevin Trapp: Nach guter Saison beim Europacup-Überflieger Eintracht Frankfurt droht der Nummer 3 bei der Rückkehr nach Paris wieder die Bank.

Jerome Boateng: Im März von Joachim Löw aussortiert, in München auf dem Abstellgleis - einer der großen Verlierer der Saison.

Matthias Ginter: Ist neben Neuer, Draxler und Kroos als einer von nur noch vier Rio-Weltmeistern fester Bestandteil beim DFB-Neuaufbau.

Jonas Hector: Nach zwischenzeitlicher Denkpause holte Löw den Kölner Aufsteiger zurück. Auf der linken Abwehrseite hinter Neu-Dortmunder Nico Schulz aber nur noch Nummer 2.

Mats Hummels: Wie Boateng im März aufs Altenteil geschoben, von Niko Kovac trotz guter Leistungen im Saisonendspurt aus München vergrault. Neuanfang als Rekordeinkauf bei seiner alten Liebe in Dortmund.

Joshua Kimmich: Nach seinem Positionswechsel auf die Sechs einer der neuen Chefs der verjüngten Nationalmannschaft. Unverzichtbar.

Marvin Plattenhardt: Spielt in den Planungen von Löw keine Rolle mehr.

Antonio Rüdiger: Der England-Legionär fehlte zuletzt nach seiner OP, ist aber mit Blick auf die EM als Partner von Süle im Abwehrzentrum eingeplant.

Niklas Süle: Zog in München und beim DFB im Eiltempo an den entthronten Weltmeistern Boateng und Hummels vorbei, als neuer Abwehrchef hier wie dort feste Säule.

Julian Brandt: 2018 noch Leroy Sane vorgezogen, steht inzwischen etwas in dessen Schatten. Geht in Dortmund den nächsten Schritt.

Julian Draxler: Einer der vier verbliebenen Weltmeister von 2014, einer der jungen Wortführer, aber ohne Stammplatz.

Mario Gomez: Beendete nach der WM seine DFB-Karriere, stieg jetzt mit dem VfB Stuttgart ab.

Leon Goretzka: Gutes erstes Jahr in München, soll auch bei Löw wichtiger werden - vielleicht sogar als Außenverteidiger.

Ilkay Gündogan: Nach Erdogan-Foto und bösen Pfiffen einer der Umbruch-Gewinner, drängt auf das Erbe von Kroos.

Sami Khedira: Von Löw als einziger WM-Sündenbock schon 2018 aussortiert - zunächst, inzwischen dauerhaft. Nach Herz-OP im Frühjahr wieder wohlauf.

Toni Kroos: Neuer Leitwolf und Neuers Stellvertreter als Kapitän. Für Löw trotz bestenfalls durchwachsener Saison in Madrid weiter gesetzt.

Thomas Müller: Im März ebenfalls kaltgestellt. Hofft auf eine Rückkehr unter einem neuen Bundestrainer - wohl vergeblich.

Mesut Özil: Das Gesicht des WM-Desasters. Hat sich nach seinem geräuschvollen DFB-Rücktritt völlig von seinem Geburtsland gelöst, stattdessen engere Bande zu Erdogan geknüpft. Zukunft bei Arsenal ungewiss.

Marco Reus: Endlich Stammspieler! Soll als ältester verbliebener Feldspieler die junge Offensive führen.

Sebastian Rudy: Vergeudetes Jahr auf Schalke, von Löws Radar verschwunden.

Timo Werner: Wichtiger Bestandteil des neuen Sturm und Drang, im Dreiersturm aber derzeit nur Joker.

Joachim Löw: Dachte nur in der ersten Enttäuschung an Rücktritt, musste danach zum Umbruch fast gezwungen werden. Sein Weltmeister-Nimbus ist verflogen, bei der EM 2020 auf Bewährung.

(pabie/sid)
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