Überragender 6:1-Sieg Deutsche U21 mit Gala-Auftritt gegen Serbien

Triest · Deutschlands U21-Nationalmannschaft hat nach dem zweiten Sieg im zweiten EM-Spiel beste Chancen auf den Einzug ins Halbfinale und die Olympia-Qualifikation. Die Auswahl von Stefan Kuntz setzte sich am Donnerstag in Triest mit 6:1 (3:0) gegen Serbien durch.

U21-EM: Deutschland gegen Serbien - die Bilder des Spiels
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Deutschland - Serbien: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Cezaro De Luca

Dreimal Luca Waldschmidt, einmal Marco Richter: Das neue Traumduo der deutschen U21-Nationalmannschaft hat die Tür zum EM-Halbfinale mit einer titelreifen Gala weit aufgestoßen. Das DFB-Team ließ Serbien mit Superstar Luka Jovic beim völlig verdienten 6:1 (3:0) im italienischen Triest keine Chance und machte einen großen Schritt auf dem Weg zum ersten Etappenziel.

U21-EM 2023: Der deutsche Kader für die Europameisterschaft
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Der deutsche Kader für die U21-EM 2023

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Foto: dpa/Thomas Boecker

Dem Augsburger Richter (16.) gelang wie schon beim Auftakt gegen Dänemark (3:1) die Führung, der starke Waldschmidt vom SC Freiburg legte noch vor der Pause einen Doppelpack (30./37.) nach und traf auch kurz vor Schluss (80.). Beide Angreifer hatten schon gegen die Dänen getroffen und führen nun mit vier (Waldschmidt) bzw. drei Toren die EM-Torjägerliste an. Mahmoud Dahoud von Borussia Dortmund (69.) machte frühzeitig alles klar. Den Serben gelang kurz vor Schluss durch Andrija Zivkovic (85., Foulelfmeter) ihr erster Turniertreffer. Der eingewechselte Hertha-Profi Arne Maier (90.+2) setzte den Schlusspunkt.

"Wir haben mit dem ganzen Team ein gute Leistung gezeigt. Wir dürfen uns kurz freuen und dann geht es konzentriert weiter", sagte Waldschmidt nach dem Match bei der ARD und Richter ergänzte: "Wir haben uns viel vorgenommen und es gut umgesetzt. Das war wieder ein geiler Teamauftritt." Auch Trainer Stefan Kuntz war hochzufrieden: "Das war ein tolles Spiel, ich hatte viel Spaß. Die Jungens haben sich toll präsentiert. Ich freue mich aber erst richtig, wenn wir das Halbfinale erreichen."

Und danach sieht es auch. In der Tabelle der Gruppe B liegt das seit Oktober 2017 ungeschlagene Team von Trainer Stefan Kuntz mit sechs Punkten klar an der Spitze. Am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF) reicht im letzten Gruppenspiel gegen Österreich schon ein Remis, um das Halbfinale zu erreichen und zudem das Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Japan zu lösen. Selbst eine knappe Niederlage könnte genügen.

Die 9837 Zuschauer, darunter viele Fans aus dem nahen Serbien, sahen von Beginn an eine klar überlegene deutsche Mannschaft. Anders als gegen Dänemark war das DFB-Team sofort hellwach, mit Ruhe und Präzision zog der Titelverteidiger seine Angriffe auf und musste nur bei vereinzelten Kontern auf Jovic aufpassen. Der Superstar war bei Kapitän Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) aber bestens aufgehoben.

Ein Traumpass von Levin Öztunali leitete die frühe Führung ein. Der Mainzer, der in Italien als erster deutscher Fußballer seinen dritten Titel im U-Bereich gewinnen kann, spielte Richter mit einem Ball in die Gasse glänzend frei. Der schon gegen Dänemark doppelt erfolgreiche Richter blieb eiskalt und spitzelte den Ball ins lange Eck.

Doch damit nicht genug: Als Serbien etwas stärker wurde, brachte Deutschlands zweites Tor die Fans zum Schweigen. Der in die Startelf gerückte Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach) eroberte den Ball, Richter bediente Waldschmidt, der locker einschob. Der Treffer war gleichzeitig das 750. Tor in der Geschichte der U21. Wenig später legte der Waldschmidt nach einem starken Dribbling sogar das 3:0 nach, Öztunali traf kurz vor der Pause noch die Latte (42.).

Die unter Siegzwang stehenden Serben steckten nun auf, auch der von Eintracht Frankfurt zu Real Madrid wechselnde Jovic sah gegen Tah keinen Stich, von den deutschen Fans wurde er mit höhnischen Gesängen bedacht. Dabei hatte der serbische Verband vor Anpfiff noch ein Foto des Jovic-Treffers gegen die deutsche A-Nationalmannschaft im März getwittert und geschrieben: "Luka Jovic weiß, wie man die 'Panzer-Abwehr' knackt".

In der zweiten Halbzeit schaltete Deutschland einen Gang zurück und wurde fast bestraft, Torhüter Alexander Nübel (Schalke 04) rettete jedoch beim ersten serbischen Torschuss des Spiels gegen Jovic (53.). Dahoud hielt schließlich auf 20 Metern einfach drauf und traf in den Winkel, ehe Waldschmidt seinen Dreierpack schnürte. Zivkovic traf dann noch vom Punkt, nachdem Dahoud Lazar Randelovic gefoult hatte. Dann schlug noch Maier zu.

Statistik:

Deutschland: Nübel/Schalke 04 - Klostermann/RB Leipzig, Tah/Bayer Leverkusen, Baumgartl/VfB Stuttgart, Henrichs/AS Monaco - Neuhaus/Borussia Mönchengladbach, Maximilian Eggestein/Werder Bremen (67. Arne Maier/Hertha BSC), Dahoud/Borussia Dortmund - Öztunali/FSV Mainz 05 (46. Amiri/TSG Hoffenheim), Waldschmidt/SC Freiburg, Richter/FC Augsburg (74. Nmecha/Preston North End). - Trainer: Kuntz

Serbien: Radunovic - Gajic, Milenkovic, Babic, Bogosavac - Andrija Zivkovic, Racic, Lukic, Radonjic (85. Lutovac) - Pantic (46. Randelovic), Jovic (69. Joveljic). - Trainer: Djorovic

Schiedsrichter: Istvan Kovacs (Rumänien)

Tore: 1:0 Richter (16.), 2:0 Waldschmidt (30.), 3:0 Waldschmidt (37.), 4:0 Dahoud (69.), 5:0 Waldschmidt (80.), 5:1 Zivkovic (85., Foulelfmeter), 6:1 Maier (90.+2)

Zuschauer: 9837

Beste Spieler: Waldschmidt, Richter, Neuhaus - Zivkovic

Gelbe Karten: - Milenkovic (2), Racic

(pabie/dpa)
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