Ein Tor reicht dem BVB Sancho besiegelt Gladbachs Pokal-Aus

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund haben sich ein enges Rennen geliefert im DFB-Pokal-Viertelfinale. Ein Tor von Jadon Sancho entschied das brisante Duell des Noch-Klubs von Trainer Marco Rose gegen den künftigen Arbeitgeber zu Gunsten des BVB.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik gegen Borussia Dortmund
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Gladbach - Dortmund: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Borussia Mönchengladbach hat das Halbfinale im DFB-Pokal im brisanten Duell mit Borussia Dortmund verpasst. Gegen den künftigen Klub von Trainer Marco Rose gab es im Viertelfinale eine 0:1-Heimniederlage. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, an dessen Ende der Titeltraum mit der vierten Pflichtspiel-Niederlage am Stück platzte.

Rose änderte seine Aufstellung im Vergleich zum 2:3 bei RB Leipzig auf sieben Positionen. Das Tor hütete wie in den bisherigen drei DFB-Pokalspielen auch im Viertelfinale Tobias Sippel anstelle Yann Sommers. Stefan Lainer kehrte nach seiner Verletzungspause in Leipzig zurück ins Team. „Wir haben uns sehr gut auf einen schwierigen Gegner vorbereitet. Es ist ein wichtiges Spiel für uns, wir können uns ein gutes Gefühl holen“, sagte Rose.

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Gladbach - Dortmund: die Bilder des Spiels

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Foto: AP/Federico Gambarini

Dass die Debatte um Roses anstehenden Wechsel zum BVB über der Partie schwebte, gehörte zur Geschichte des Abends dazu. Für die Gladbacher Mannschaft ging es auch darum, mit Taten auf dem Rasen zu belegen, dass die Rose-Situation keine Auswirkungen auf das Leistungsvermögen hat.

Rose brachte in der Offensive mit Lars Stindl, Jonas Hofmann und Alassane Plea ein spielstarkes Trio und reicherte es mit dem wuchtigen Marcus Thuram an. Gladbach zeigte dann auch gleich, dass es sich für den Abend etwas vorgenommen hatte: Nach zwei Minuten flankte der agile Hofmann von rechts und Thuram verpasste wenige Meter vor dem Tor knapp den Ball. Ein erstes Ausrufezeichen.

Der BVB, in den letzten drei Pflichtspielen siegreich, wurde danach früh attackiert, das schmeckte der westfälischen Borussia nicht, sie kam nicht so recht ins Spiel. Gladbach verteidigte geschickt und resolut, machte die Lauf- und Passwege zu, Marco Reus, Erling Haaland und Jadon Sancho kamen kaum in aussichtsreiche Situationen, nur Reus wurde ein Abschluss gegönnt, er verzog jedoch (9.). Und dann passierte es doch: Ein langer Ball fand Haaland, doch der Norweger traf nach seinem Solo den Ball nicht richtig (36.) und schoss am Tor vorbei.

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Rose und BVB-Trainer Edin Terzic, nächste Saison dann Assistent des Noch-Gladbachers, standen beide ganz vorn in der Coaching-Zone, um nah dran zu sein am Geschehen. Dortmund versuchte, mehr Pressing-Situationen zu schaffen und Gladbach so in der eigenen Hälfte zu binden. Doch Richtung Tor kam nicht viel an, sodass Sippel eine relativ ruhige erste Halbzeit erlebte.

Es war nun ein Spiel auf Augenhöhe. Dortmund versuchte über seine individuelle Klasse Vorteile zu erarbeiten, Gladbach durch schnelles Umschaltspiel Tiefe ins Spiel zu bekommen. In der 45. Minute gelang das, Plea bediente Thuram, der schoss den Ball auch ins Tor, stand dabei aber im Abseits.

In der 53. Minute jubelte dann der BVB vergebens, nachdem Haaland den Ball ins Tor befördert hatte. Sancho hatte Reus geschickt, der dann Haaland bediente, doch bei Ansicht der Videobilder sah Schiedsrichter Sascha Stegemann in der Anbahnung des Treffers ein Foulspiel des vermeintlichen Torschützen an Ramy Bensebaini.

Es lief mehr und mehr auf ein Spiel hinaus, in dem der eine geniale Moment, der eine Fehler entscheiden konnte über die Halbfinal-Teilnahme. Beide Teams brachten weiterhin ihre Qualitäten ein. In der 59. Minute legte Lainer nach seinem Flügellauf zurück auf Bensebaini, dessen Geschoss Marwin Hitz aber ganz stark abwehrte. Das Tempo nahm zu, auch die Hektik in den Aktionen. Beide wollten spürbar den Erfolgsmoment erzwingen, um die Belastung der Englischen Woche nicht noch durch eine Verlängerung oder ein Elfmeterschießen auszuweiten.

Sancho war es schließlich, der nach 67 Minuten dem Spiel die Torlosigkeit nahm. Er schloss einen Konter nach dem präzisen Pass von Reus ab. Vorausgegangen war dem Angriff indes eine Gladbacher Ecke, in dessen Anschluss Florian Neuhaus den Ball an der Strafraumgrenze verlor und damit den Weg frei machte für den BVB. Der eine Fehler der Gladbacher, der geniale Moment (Reus-Pass), die überspielte Konterabsicherung der Gladbacher - das waren die Faktoren, die dem BVB die Führung brachten.

Rose reagierte, brachte in Denis Zakria, Breel Embolo und Hannes Wolf neue Kräfte, der BVB hingegen versuchte mit dem schnellen Ex-Gladbacher Thorgan Hazard den entscheidenden Konter zu setzen. Das war die Konstellation für die Schlussviertelstunde. Es blieb aber beim 0:1, Stefan Lainers Schuss ging in der sechsten Minute der Nachspielzeit knapp drüber. Gladbachs Krise sowie die Debatte um Trainer Rose verschärfen sich, der BVB darf vom Titel träumen.

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