„Er wird sich noch steigern“ Peter Bosz erklärt das Besondere an Kai Havertz

Leverkusen · Der 19-Jährige Kai Havertz hat in der abgelaufenen Saison eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt. Bayers Trainer Peter Bosz gerät angesichts der 17 Saisontore und vier Vorlagen seines Schützlings ins Schwärmen.

 Kai Havertz und der Ball sind wie füreinander geschaffen.

Kai Havertz und der Ball sind wie füreinander geschaffen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Am 9. September 2018 ging für Kai Havertz ein Kindheitstraum in Erfüllung. Bundestrainer Joachim Löw verhalf ihm im Testspiel gegen Peru zu seinem Debüt in der Nationalmannschaft. Es folgten weitere Einsätze gegen Russland und Serbien. Die Ruhe, Leichtigkeit und Übersicht, mit der Havertz den Ball bisweilen wie eine zerbrechliche Vase behandelt, sucht bereits jetzt ihresgleichen. Auch Löw, der sich bei jungen Spielern in der Regel eher zurückhaltend äußert, traut dem 19-jährigen Mittelfeldspieler eine „Schlüsselrolle“ in der Nationalmannschaft zu.

Kai Havertz bei der EM 2021: Das deutsche Ausnahmetalent im Porträt
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Das ist Kai Havertz

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Foto: AP/Jose Coelho

Bayers Trainer Peter Bosz gerät angesichts der 17 Saisontore und vier Vorlagen seines Schützlings ins Schwärmen. „Er hat etwas Besonderes“, sagt der 55-Jährige. „Kai hat in den letzten Begegnungen unglaublich gut gespielt.“ Zwar müsse auch das größte Bayer-Talent der vergangenen Jahre noch viel lernen, doch sei Havertz stets offen für Neues. „Der Junge wird sich weiter steigern, so wie er es auch in dieser Saison getan hat, indem er wesentlich torgefährlicher geworden ist.“

Ein Blick auf die Statistiken zeigt, wie außergewöhnlich die Entwicklung des Eigengewächses ist. Kein anderer Spieler des Jahrgangs 1999 oder jünger hat in den Top-Fünf-Ligen Europas so viele Tore wie Havertz geschossen. Havertz bestritt alle 34 Ligaspiele für den Werksklub und stand mit einer Ausnahme stets in der Startelf. Rückschläge sind indes immer ein Teil der Gleichung. Die werde auch der Youngster noch erleben, erklärt Bosz. „Zu Beginn der Rückrunde hatte er keine gute Phase. Als wir darüber sprachen, hat er mir ein neues deutsches Wort beigebracht. Er sagte, dass er in vielen Situationen zu ‚schlampig’ gespielt hätte.“ Verzichten wollte Bosz aber auch dann nicht auf die Qualität des gebürtigen Aacheners.

Derzeit lässt Havertz nach der Saisonabschlussfahrt mit der Werkself nach Barcelona die Seele baumeln. Es ist ein kurzer Privaturlaub, denn bereits am Sonntag schnürt er wieder die Fußballschuhe. Dann beginnt im niederländischen Venlo ein Kurztrainingslager des Deutschen Fußball-Bundes, wo er sich mit dem Nationalteam auf die EM-Qualifikationsspiele in Weißrussland (8. Juni) und gegen Estland (11. Juni) vorbereitet.

Wer den Leverkusener vorher in Aktion sehen will, bekommt am 5. Juni die Chance: In seiner Geburtsstadt Aachen veranstaltet der DFB ein öffentliches Trainingsspiel vor mehr als 30.000 Zuschauern. Die Partie wird auf RTL Nitro übertragen (17.30 Uhr).

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