So stimmten Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck ab Fünf Beobachtungen zur Bundestagswahl in der Region

Kreis Wesel · An den Ergebnissen in Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck lassen sich die bundesweiten Trends ablesen – aber es gibt auch Besonderheiten.

Die Wahlbeteiligung war in allen vier Kommunen höher als vor vier Jahren (Symbolfoto).

Die Wahlbeteiligung war in allen vier Kommunen höher als vor vier Jahren (Symbolfoto).

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die Schlacht ist geschlagen. Das Ergebnis steht. Jedenfalls an den Wahlurnen. Im Wahlbezirk Wesel 1 machte Rainer Keller (SPD) mit 36,5 Prozent das Rennen und nahm Sabine Weiss (CDU), die auf 27,7 Prozent kam, nach zwölf Jahren das Direktmandat ab. Sie zieht aber über die Reserveliste ihrer Partei wieder in den neuen Bundestag ein. Ansonsten spiegelt das Abschneiden der Parteien in Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck die allgemeinen Trends, aber es gibt auch Besonderheiten.

Volksparteien Die CDU hat in allen vier Kommunen deutlich Federn lassen müssen, blieb aber in Alpen, Xanten und Sonsbeck noch vorn. Das ist im Wahlkreis sonst nur noch in Hamminkeln und Schermbeck so. Rheinberg hat dagegen die Farbe gewechselt: von Schwarz auf Rot, weil die SPD wieder vor der CDU landete – das war ihr zuletzt 2005 gelungen. Dramatisch sind die Verluste der CDU vor allem in Sonsbeck (minus 11,2 Punkte), in den drei anderen Kommunen waren es zwischen 6,8 und 8,5 Prozentpunkte. Die SPD legte dagegen zwischen 4,83 und 7,58 Prozentpunkte zu.


Dritte Kraft Die Grünen haben mächtig zugelegt und in allen vier Kommunen ihre Rolle als dritte Kraft zementiert. Sie verbesserten ihre Ergebnisse in Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck um 6,56 bis acht Prozentpunkte. Die FDP verlor in allen vier Kommunen an Zuspruch, blieb aber zweistellig.

Die AfD Vor vier Jahren hatte sie in Rheinberg noch ein zweistelliges Ergebnis erzielt (10,1), jetzt gab es lange Gesichter und 7,54 Prozent bei den Zweitstimmen. Auch in Xanten und Alpen verlor die AfD ein bis zwei Prozentpunkte. Aber in einzelnen Stimmbezirken gelang ihr wieder ein zweistelliges Ergebnis: in Rheinberg in der Grundschule St. Peter II (10,98 Prozent), in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung (18,88) und im Ossenberger Sportzentrum (14,45 Prozent), in Xanten im Stimmbezirk 162 (13,15 Prozent) – dort reichten dafür allerdings 33 Stimmen.


Briefwähler Der Anteil ist noch einmal deutlich gestiegen, das hatte sich schon in den vergangenen Wochen abgezeichnet. Allein in Xanten hatten 6999 Menschen die Briefwahl beantragt. 6699 gaben sie auch ab, gültig waren 6650 Stimmen – bei 13.777 gültigen Stimmen insgesamt. Die Wahlhelfer für die Briefwahl hatten also viel zu tun. Zum Teil waren sie erst nach 22 Uhr fertig. Die Stadt will darauf reagieren und für die Landtagswahl die Anzahl der Briefwahlbezirke wahrscheinlich noch einmal erhöhen. Deutlich mehr Briefwähler bedeutet aber nicht, dass die Wahlbeteiligung auch genauso deutlich steigt. Sie war zwar in allen vier Kommunen höher als vor vier Jahren. Im Wesentlichen verschob sich die Stimmabgabe aber nur vom Wahllokal ins Wohnzimmer.

Schlaglichter In der Bönninhardtschule lagen CDU und SPD mit 85 Stimmen und 31,9 Prozent absolut gleichauf. Ebenso im Stiftsgymnasium Xanten mit 105 Stimmen und 29,5 Prozent. Im Schützenhaus St. Heinrich in Bönning-Rill lag die AfD (10,9) vor den Grünen (10,5). In Veen holte die CDU ihr bestes Ergebnis – mit 43,7 Prozent im Pfarrheim St. Nikolaus. Im Wahllokal Forum der Sonsbecker Grundschule hatte die SPD mit 31,4 Prozent die Nase deutlich vor der CDU (26,4). Auch im Hubertushaus in Hamb lagen die Genossen (27,5) vorn. Anders als in Wahllokalen kam die AfD bei den Briefwählern in Sonsbeck nicht über vier Prozent. In der Alten Kellnerei in Rheinberg schaffte die CDU gerade mal 18,7 Prozent und landete hinter der SPD (30,7) und den Grünen (18,9) nur auf Rang drei

(wer/beaw/up/bp)
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