Nach der Bundestagswahl im Wahlkreis Wesel I Roter wird’s nicht

Meinung | Kreis Wesel · Allein mit dem negativen Laschet-Faktor kann sich die CDU ihre herbe Wahlniederlage auch im Wahlkreis Wesel I nicht erklären. Sie wirkte mitunter selbstzufrieden und träge. SPD-Wahlsieger Rainer Keller hat das zu nutzen gewusst.

 Rainer Keller (SPD, r.) bedankt sich bei seinem Sohn am Wahlabend für die Unterstützung im Wahlkampf.

Rainer Keller (SPD, r.) bedankt sich bei seinem Sohn am Wahlabend für die Unterstützung im Wahlkampf.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Demokratie heißt nicht allein, dass alle vier Jahre Wahlen abgehalten werden. Demokratie bedeutet, dass die Macht auf Wunsch des Volkes mit friedlichen Mitteln übergeben wird. Dass dieser theoretische Grundsatz mitunter eine Zumutung sein kann, ist menschlich nachvollziehbar. 16 Jahre lang hat die CDU die Bundeskanzlerin gestellt. Man konnte in den vergangenen Wochen gelegentlich den Eindruck gewinnen, dass die Partei glaubt, ihre gehöre dieses Land. Als habe sie eine Dauerkarte auf die Regierungsbank, die nicht einseitig gekündigt werden darf. Die Tragik, die darin steckt, zeichnete sich ab. Am Wahlsonntag wurde sie dann offensichtlich.