Vierter Sieg im fünften Testspiel Borussia überzeugt in Venlo – Herrmann mit Traumtor

Venlo · Marco Rose musste im letzten Testspiel gegen VVV Venlo gleich 16 Profis ersetzen. Doch die verbliebenen Borussen haben das Duell mit dem niederländischen Erstligisten souverän für sich entschieden.

Borussia bejubelt eines ihrer vier Tore beim Testspiel-Sieg in Venlo.

Borussia bejubelt eines ihrer vier Tore beim Testspiel-Sieg in Venlo.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Mit den Pokalen in der Vorbereitung ist das so eine Sache: Das Ergebnis beim Telekom Cup korrelierte selten mit dem späteren Abschneiden in der Bundesliga, und auch die Teilnahmen am Fuji-Cup, am H-Hotels Cup oder der renommierten Trofeu Joan Gamper in Barcelona haben einst gewiss keinen Einfluss auf spätere sportliche Erfolge gehabt.

Trotzdem bleibt nach dem 4:0 bei VVV Venlo festzuhalten: Borussia hat die erste Trophäe in dieser Saison gewonnen. Für den Sieg beim niederländischen Erstligisten bekamen die Fohlen am Freitag den Herman-Teeuwen-Pokal überreicht, benannt nach einem Venloer Helden aus der Pokalsieger-Mannschaft von 1959. Lars Stindl überreichte ihn nach der Siegerehrung an Co-Trainer René Maric, der seinen 28. Geburtstag feierte.

Was bei Chefcoach Marco Rose indes dominierte: die Zufriedenheit mit Gladbachs Auftritt im fünften und letzten Testspiel der Vorbereitung. „Wir haben schöne Tore geschossen, ordentliche Aktionen gehabt. Und man hat gesehen, dass wir unbedingt zu Null gewinnen wollten“, sagte Rose, der allerdings auch anmerkte, dass seine Mannschaft einiges zugelassen habe. 4:0, 4:0, 2:0, 0:2 und wieder 4:0 – das ist die Ergebnisliste der vergangenen Wochen.

Borussia Mönchengladbach: Bilder vom Test in Venlo
7 Bilder

Venlo - Borussia: die Bilder des Spiels

7 Bilder
Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Rose musste im Stadion De Koel auf 16 Profis verzichten. Neun Nationalspieler fehlten, und dann sind aktuell auch noch sieben Spieler verletzt, darunter in Marcus Thuram, Denis Zakaria und Alassane Plea die laut „Transfermarkt“ drei wertvollsten Borussen. Trotzdem konnte sich die Startelf in Venlo sehen lassen: Rose entschied sich zunächst für die Spieler mit der größten Kaderperspektive und der größten Erfahrung. So kam es, dass die Mannschaft mit einem Schnitt von 29 Jahren zumindest altersmäßig keine Fohlenelf war und auf der Bank fünf Teenager saßen.

Das erste Ausrufezeichen ging von Ramy Bensebaini aus, der überraschend auf der Doppelsechs neben Christoph Kramer begann. Der Algerier spielte einen öffnenden Pass auf Oscar Wendt, sonst sein Konkurrent auf der linken Seite. Der bediente direkt den Kapitän im Zentrum, Lars Stindl musste nur einschieben. Das 1:0 in der achten Minute war das früheste Tor der Vorbereitung.

Nach einer Viertelstunde spielte Bensebaini einen nicht weniger sehenswerten Ball nach rechts, aber diesmal agierte Stindl nicht so präzise beim Querpass. Der 32-Jährige präsentierte sich dennoch überaus spielfreudig, ballsicher und griffig. In der 19. Minute steckte er optimal durch zu Patrick Herrmann, der ganz alleine vor Venlos Torwart Thorsten Kirschbaum zu zögerlich agierte.

Guss Hupperts hatte die erste Möglichkeit für Venlo, die Gastgeber starten in gut einer Woche in die Eredivisie. Danach fiel wieder Stindl auf, der nach einem eleganten Hüftwackler flach abzog – knapp vorbei. Den Assist zum 2:0 sicherte sich in der 37. Minute Herrmann. Nach einem Dribbling in den Strafraum wurde er von Christian Kum gelegt. Bensebaini verwandelte den Elfmeter sicher. Erst kurz vor dem Pausenpfiff wurde Venlo wieder gefährlich, dafür musste Tobias Sippel gleich dreimal binnen Sekunden eingreifen.

Zur zweiten Halbzeit gab es zwei Wechsel: Jordan Beyer hatte sich am Knie verletzt, war nach 45 Minuten dick bandagiert vom Platz gehumpelt. Planmäßig wurde Mamadou Doucouré auswechselt, neu ins Spiel kamen Rocco Reitz und Torben Müsel. Letzterer fügte sich in der 47. Minute blendend ein: mit dem 3:0 per Kopf nach feiner Hereingabe von Stindl. Wenig später ließ Giakoumakis das Netz zappeln, allerdings nur von außen.

Auf der anderen Seite hatte Borussia längst nicht genug, Herrmann erhöhte mit einem Traumtor auf 4:0. Sein Dropkick aus spitzem Winkel nahm eine Bananen-Flugkurve über Keeper Kirschbaum hinweg – ein gleichermaßen schönes wie krummes Ding.

Borussia Mönchengladbach: Fohlenelf testet in Venlo vor Zuschauern
9 Bilder

Borussia testet in Venlo vor Zuschauern

9 Bilder
Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Hinten wehrte Sippel auch einen abgefälschten Freistoß ab und entnervte Venlos Giakoumakis zunehmend mit seinen Paraden. Eine Viertelstunde vor Schluss rettete nach einer defensiven Gemeinschaftsarbeit dann Wendt für seinen Keeper. Eine Szene, die Rose besonders zusagte. Borussias Dreierkette um Bensebaini, Kramer – beide nach der Pause nach hinten gerückt – und Tony Jantschke hatte immer wieder gut zu tun.

Die Null stand am Ende aber, und auf Gladbachs Habenseite die Vier. Ergebnis und Auftritt waren der späteren Pokalübergabe im Stadion De Koel definitiv würdig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort