Karriere stockt weiter Inter verleiht Ex-Borussen Lazaro zum vierten Mal

Mönchengladbach · Mit seinem „Scorpion-Kick“ hat sich Valentino Lazaro im Jahr 2020 einen Platz in Borussias Geschichtsbüchern gesichert. Für seinen Klub Inter Mailand wird Lazaro in der kommenden Saison allerdings erneut nicht auflaufen. Wieder soll ihm eine Leihe zu Spielpraxis verhelfen.

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Foto: AP/Martin Meissner

Umgezogen ist Valentino Lazaro in den vergangenen Jahren oft. Und auch in diesem Sommer wird er sich vorübergehend ein neues Zuhause suchen müssen. Von Mailand aus geht es rund 150 Kilometer Richtung Südwesten, denn Inter hat den Österreicher vor dem Saisonstart an den FC Turin verliehen. Beim Tabellenzehnten der vergangenen Saison hat der flexibel einsetzbare Rechtsverteidiger weitaus bessere Einsatzchancen. Dort ist der niederländische Nationalspieler Denzel Dumfries in einem 3-5-2-System im rechten Mittelfeld gesetzt.

Der FC Turin hat sich zudem eine Kaufoption gesichert, die nach der Saison gezogen werden kann. Rund 22,4 Millionen Euro hatte Inter 2019 an Hertha BSC für Lazaro überwiesen. Gelohnt hat sich die Investition des 19-maligen italienischen Meisters nicht. Lediglich elf Pflichtspiele bestritt Lazaro seitdem für die Mailänder. Bereits nach sechs Monaten ging es für ihn weiter nach Newcastle, ehe er im Sommer 2020 schließlich bei Borussia Mönchengladbach landete.

Insbesondere die Umstände, dass Lazaro bereits zuvor bei RB Salzburg mit Marco Rose zusammengearbeitet und Gladbach sich für die Champions League qualifiziert hatte, ermöglichten damals den Transfer. Zudem sollte Lazaro nach dem Abgang von Fabian Johnson für mehr Breite und Flexibilität im Kader sorgen. Auf 28 Spiele kam er schließlich, 15-mal stand er in der Startelf. Ein Muskelbündelriss gleich zu Beginn der Saison und Leistenprobleme nach der Winterpause verhinderten weitere Einsätze.

Unvergessen bleibt allerdings Lazaros Treffer, den er am 8. November 2020 bei der 3:4-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen in der Nachspielzeit erzielte. Eine Flanke Patrick Herrmanns verwandelte Lazaro spektakulär und artistisch mit der Hacke in der Luft, ein sogenannter „Scorpion-Kick“, der wenige Monate später zum „Tor des Jahres“ 2020 gekürt wurde. Von Borussia zog Lazaro weiter zu Benfica Lissabon, wo er in der vergangenen Saison mit den Portugiesen ins Viertelfinale der Champions League einzog und 29 Partien absolvierte. Unumstrittener Stammspieler war Lazaro dort allerdings ebenfalls nicht.

Nun geht es also weiter nach Turin. Lazaro ist bei Inter einer von 27 Spielern, die in diesem Sommer nach einer Leihe zurückkehrten. Für die meisten geht es umgehend zum nächsten Verein – wieder per Leihe. Dabei hofft Inter darauf, dass sich die Spieler entweder so entwickeln, dass sie in Zukunft im eigenen Klub zu Stammspielern werden oder aber, dass sich ihr Marktwert so verbessert, dass bei einem Verkauf ein möglichst hoher Gewinn erzielt wird.

Bei Lazaro trifft allerdings weder das eine noch das andere zu. Sein Marktwert lag einst bei geschätzten 19 Millionen Euro, mittlerweile sind es nur noch sechs Millionen. In etwa dieser Höhe soll auch die Kaufoption der Turiner liegen – Inter würde also definitiv ein Minusgeschäft machen, hätte Lazaro, dessen Vertrag noch bis 2024 läuft, aber von der Gehaltsliste gestrichen.

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Foto: Jens Dirk Paeffgen/Jens Dirk Paeffgen (jdp)

Während Lazaro weiterhin sein sportliches Glück sucht, hofft Borussia, sich noch bis zum 1. September verstärken zu können. Der Fokus liegt dabei auf der Offensive, das betonte Sportdirektor Roland Virkus in der vergangenen Woche. Auch eine Leihe wie bei Lazaro könnte ein denkbares Modell sein, zumal der Erlös des Wechsels von Breel Embolo (AS Monaco) unter anderem für Vertragsverlängerungen genutzt werden soll.

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