Gladbachs Rechtsverteidiger Nächster Karriereschritt kann Scally zur WM führen

Mönchengladbach · Joe Scally erhielt am vergangenen Sonntag auf der Position des Rechtsverteidigers den Vorzug gegenüber Stefan Lainer. Der US-Amerikaner hat derzeit die Nase vorn und könnte sich wie im Vorjahr zunächst einmal einen Stammplatz erobern. Was indes anders ist als in der vergangenen Saison.

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Von größerer Bedeutung war Joe Scallys Tor am vergangenen Samstag im DFB-Pokalspiel gegen den SV Oberachern nicht wirklich, schließlich erzielte der Rechtsverteidiger das zwischenzeitliche 8:0. Die Freude über das persönliche Erfolgserlebnis war dem US-Amerikaner im Freiburger Dreisamstadion aber anzusehen. „Über mein Tor habe ich mich sehr gefreut. Es ist immer schön, wenn ich der Mannschaft damit helfen kann“, sagte der 19-Jährige, der nicht nur auf ein gutes Pokalspiel zurückschauen kann, sondern allgemein auf eine gelungene Vorbereitung.

Scally war zwar verspätet ins Training eingestiegen und erst im Trainingslager am Tegernsee zur Mannschaft gestoßen, der Grund dafür war aber ein sehr erfreulicher: Anfang Juni hatte der Außenverteidiger sein Debüt für die Nationalmannschaft der USA gefeiert. „Das hat mir zusätzliches Selbstvertrauen gegeben“, sagte Scally nach seiner Rückkehr nach Gladbach. Und der Teenager wusste den Rückenwind in den vergangenen Wochen zu nutzen: Zumindest hat er derzeit wohl die Nase vorn im Zweikampf um den Posten des Rechtsverteidigers in der Gladbacher Startformation.

Gegen Oberachern erhielt Scally den Vorzug vor dem routinierten Stefan Lainer, der seit seinem Wechsel 2019 nach Gladbach immer Stammspieler war – solange er fit war. Die Vorbereitung lief nun allerdings nicht optimal für den 29-Jährigen, der als Nationalspieler ebenfalls später eingestiegen war und dazu noch durch einen Infekt zwischendurch zurückgeworfen wurde.

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Dagegen lief es für Scally gut, seine Vielseitigkeit war dabei wieder hilfreich. Denn so konnte er links hinten aushelfen, als sowohl Ramy Bensebaini als auch Luca Netz wegen einer Corona-Infektion fehlten. So steuerte Scally als Linksverteidiger ein Tor und einen herausgeholten Elfmeter zum 5:2-Testspielerfolg gegen Viktoria Köln bei.

Schon in der vergangenen Saison war es ihm in seiner ersten Profisaison sehr zugutegekommen, dass er auf beiden Seiten verteidigen konnte. So kam Scally im ersten Halbjahr unter Trainer Adi Hütter in jedem Pflichtspiel von Beginn an zum Einsatz, da von den Stammkräften Lainer und Bensebaini immer mindestens einer fehlte. Mitunter bildete er dann mit Luca Netz die jüngste Flügelzange der Bundesliga. Erst als in der Rückrunde dauerhaft die Arrivierten zurück waren, ging Scallys Einsatzzeit deutlich zurück.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Nun könnte es erstmals so sein, dass sich Scally durchsetzt, obwohl Lainer zur Verfügung steht. Es wäre der nächste Schritt in einer kontinuierlichen Entwicklung, die das Talent zur Weltmeisterschaft Ende des Jahres in Katar führen soll. Das ist Scallys großes Ziel. Sollte er nun den Erfolg des Vorjahres wiederholen können, die Hinserie in der Bundesliga als Stammspieler zu bestreiten, würde er mit Sicherheit einen großen Schritt Richtung WM-Ticket machen. Schon die Aufstellung am Samstag wird einen ersten Aufschluss darüber geben, wie gut Scallys Chancen bei Trainer Daniel Farke stehen.

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