Stadtradeln in Alpen Marathon-Mann Hommen beim Stadtradeln ausgestiegen

(bp) · Der FDP-Vorsitzende führt politische Gründe an, bei der bundesweiten Aktion nicht mehr anzutreten. Deren Ausrichtung gefalle ihm nicht, sagt er.

 Thomas Hommen nimmt nicht mehr am Stadtradeln teil – aus politischen Gründen.

Thomas Hommen nimmt nicht mehr am Stadtradeln teil – aus politischen Gründen.

Foto: Hommen

Den Namen Marathon-Radler trägt Thomas Hommen nicht ohne Stolz. Ihm ist kein Weg zu weit, ihn auf zwei Rädern allein mit der Kraft seiner Muskulatur zu bewältigen. So machte der unermüdliche FDP-Politiker nicht nur immer wieder durch Königsetappen auf sich aufmerksam. Er zahlte so auch bei der bundesweiten Aktion Stadtradeln Jahr für Jahr auf das Konto der Gemeinde Alpen ein. Diesmal ist er dafür nicht aufs Rad gestiegen. Aus politischen Gründen.

Nach drei erfolgreichen Stadtradel-Jahren hat er sich diesmal gar nicht erst angemeldet. Grund für seine Entscheidung ist nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, der Wahlkampfstress und der Versuch, die Liberalen weit nach vorne zu bringen. „Die Aktion hat sich aus meiner Sicht politisch in eine Richtung entwickelt, die ich so nicht mitgehen kann“, sagte Hommen im Gespräch mit der Redaktion. „Deshalb ist es für mich nur konsequent, dass ich aussteige“, so der liberale Vielfahrer.

Ausschlaggebend sei für ihn gewesen, dass das Aktionsbündnis den Auftritt der Fridays-for-Future-Ikonen Luisa Neubauer und Greta Thunberg bei den Aktivisten im Hambacher Forst öffentlich positiv bewertet habe. Das habe in ihm den Eindruck verstärkt, dass sich der bundesweite Zusammenschluss Stadtradeln, der im Grunde klimafreundliche Alternativen zum Auto auf den Weg bringen und flott machen wolle, in einer Weise politisiert, bei der er nicht länger mit strampeln wolle, so Hommen.

Im vorigen Jahr war der nimmermüde Radler 2361 Kilometer durch die Republik gefahren und hat die Wertung der Ratspolitiker mit deutlichem Abstand vor CDU-Vertreter Josef van Beek (642 Kilometer) und Klaus Franke von der SPD, der 580 Kilometer geschafft hatte, für sich entschieden. Für Alpen standen am Ende 72.813 Kilometer – Platz sechs im Kreis Wesel. Ohne Hommen dürfte Alpen diese Position diesmal kaum verbessern, auch wenn Bürgermeister Thomas Ahls nach der Wahl fest im Sattel sitzt und weiter von Veen aus mit der Fiets zur Arbeit ins Rathaus fährt.

Natürlich tritt der FDP-Politiker weiter in die Pedale, wenn er nicht wie am Mittwoch bis „fünf vor zwölf“ vor der alten Feuerwache auf dem Willy-Brandt-Platz sitzt. Er hat Pläne. Nächstes Jahr möchte er, sofern es die Corona-Lage zulässt, von Österreich über die Slowakei, Ungarn, Tschechien und Polen nach Bayern gute 3000 Kilometer abreißen. Ohne eine politische Mission. Und seine Gedanken kreisen bereits um das Projekt: einmal um Island.

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