Abgewählter Bürgermeister in Rheinberg Frank Tatzel: „Erst einmal alles sacken lassen“

Rheinberg · Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel sagt nach der Wahlniederlage gegen Dietmar Heyde: „Die Enttäuschung ist groß.“ Wie seine berufliche Zukunft aussehen wird, lässt er noch offen.

 Bürgermeister Frank Tatzel hat die Stichwahl gegen Dietmar Heyde verloren.

Bürgermeister Frank Tatzel hat die Stichwahl gegen Dietmar Heyde verloren.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

In einem Punkt geht es Sieger und Verlierer der Bürgermeister-Stichwahl sehr ähnlich. Beide, der künftige Bürgermeister Dietmar Heyde von den Grünen und der bisherige parteilose Amtsinhaber Frank Tatzel, stellen fest, dass sie erst einmal Zeit brauchen, um zu realisieren, wie sehr das Wahlergebnis vom Sonntag Einfluss auf ihre Leben nehmen wird.

„Ich muss das erst einmal alles sacken lassen“, gab Frank Tatzel am Montag im Gespräch mit der RP zu bedenken. Er räumte aber ein: „Die Enttäuschung über die Wahlniederlage ist schon groß. Ich wäre sehr gern Bürgermeister geblieben.“ Die fünf Jahre in diesem Amt seien „eine tolle Erfahrung“ für ihn gewesen, sagt der 54-jährige Wallacher und fügt hinzu: „Nach und nach wird mir klar, was künftig alles wegfällt. Dinge wie regelmäßige Treffen mit den Fachbereichen, das wird mir fehlen.“

Er sei ein sehr pflichtbewusster Mensch und werde deswegen „alles ordentlich zu Ende bringen“, betont er. Vorzuwerfen habe er sich nichts: „Ich weiß, wie viel Zeit ich in den vergangenen fünf Jahren in diesen Job gesteckt habe.“ Froh und glücklich sei er, den Rückhalt seiner Familie zu haben. Seine Frau und seine beiden erwachsenen Kinder hätten es ihm sehr gewünscht, wiedergewählt zu werden, hätten aber auch gesagt: „Vielleicht kommen wir jetzt auch wieder mehr zu unserem Recht.“

Dass die Niederlage so deutlich ausfallen würde, hätte er nicht erwartet, gesteht Tatzel. Schließlich habe er nach der Wahl am 13. September noch vor Dietmar Heyde gelegen, wenn auch sehr knapp und mit wenigen Stimmen Vorsprung.

Aus seiner Zeit als Bürgermeister werde er „überwiegend positive Erfahrungen“ mitnehmen. Er sei da absolut realistisch: „Ab dem 3. November ist Dietmar Heyde Bürgermeister und dann redet kein Mensch mehr von Frank Tatzel.“ Wie es beruflich mit ihm weitergehe, dazu möchte er sich momentan noch nicht äußern. Frank Tatzel: „Das werden Gespräche ergeben, die jetzt bald anstehen.“

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