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Juniorenfussball Erfolgreiche Zusammenarbeit

St. Tönis · Mit Hilfe der Jugend werden Rivalität und Animositäten überwunden. Die B-Junioren der JSG St. Tönis spielen in der Niederrheinliga. Damit wird die Fusion zu einer kleinen Erfolgsgeschichte.

 Die Kinder und Jugendlichen sind die Garanten der geglückten Fusion.

Die Kinder und Jugendlichen sind die Garanten der geglückten Fusion.

Foto: Kaiser/Kaiser, Wolfgang (wka)

Am 21. Mai 2019 schafften die Verantwortlichen des SV St. Tönis und der DJK Teutonia etwas, was ihnen bis dahin kaum jemand zugetraut hatte: sie fusionierten in den Fußball-Jugendabteilungen zur Jugendspielgemeinschaft (JSG) St. Tönis. Damit ist ohne Übertreibung eine neue Epoche angebrochen, denn jahrelang waren sie die beiden Vereine in gegenseitiger Abneigung verbunden.

Die JSG wurde dann prompt mit Beginn der Spielzeit 2019/20 zu einem ersten Erfolgsmodell. Die B-Junioren sind dafür das Paradebeispiel. Als Zweiter der Sonderliga hatten sie sich, allerdings bei Konkurrenten wie Rot-Weiß Essen U16, Arminia Klosterhardt oder Croatia Mülheim nicht gerade mit großen Hoffnungen versehen, für die Aufstiegsrunde qualifiziert. Aber siehe da: Nach einem wahren Krimi, bei dem Altmeister Alfred Hitchcock die Regie geführt haben könnte, wurde hinter Essen mit vier Zählern der zweite Aufstiegsplatz zur Niederrheinliga perfekt gemacht.

Im letzten Spiel gegen Mülheim – alle vier Teams hatten noch Chancen zum Höhergehen – wurde mit Mann und Maus ein 0:0 gehalten, obwohl Spielführer Philipp Horster früh mit Rot vom Platz musste. Sein Vater Ralf ist aber nicht nur Co-Trainer dieser Auswahl, sondern auch Sportlicher Leiter und einer der wichtigen Strippenzieher im Hintergrund. Wie gut besetzt die Relegationsrunde war, zeigt die Tatsache, das Klosterhardt als Dritter gegen einen Dritten aus der Parallellgruppe einen weiteren Kandidaten ausspielten und die Oberhausener Vorstädter deutlich mit 6:0 gewannen.

Der erste Spieltag der Niederrheinliga, in der es dann erstmals für die JSG um Punkte und Tore geht, ist für den 18. Oktober terminiert. Ralf Horster denkt darüber wie folgt: „Ich will kein konkretes Ziel definieren. Aber wir wollen uns einfach etablieren, weil weitere Schritte folgen sollen. Alle jungen Jahrgänge der B-Jugend-Aufstiegsmannschaft konnten gehalten werden und wurden mit dem ein oder anderen Neuzugang, zum Beispiel mit Keeper Luca Leon Stenzel von Union Nettetal oder Malte Latosinszky vom KFC Uerdingen verstärkt.“

Trainer der Erfolgsauswahl ist Michele Mariano. Vor seinem Engagement bei der JSG arbeitete er beim SC Bayer Uerdingen. Und als Spieler? Da stiegt er einst mit Tönisberg und Kempen in die Landesliga auf, war danach aktiv bei Union und Preussen Krefeld, ehe er an der Geldener Straße vor Anker ging.

Die den B-Junioren aus Altersgründen entwachsenen Spieler gehen hoch zu den A-Junioren, die als Sonderligist die Plätze eins bis drei anpeilen, um sich für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren. „Durch den Zusammenschluss ist die gesamte Infrastruktur richtig gut geworden. Früher hatte der SV für eine Nachwuchsmannschaft sieben talentierte Spieler, Teutonia fünf; für höhere Ziele zu wenig“, erklärt der 51-jährige Horster. „Wir haben daraus ein Team gemacht, andere Spieler wurden auf uns aufmerksam und sind noch dazugestoßen oder geholt worden.“

Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen noch die C-Junioren, bei denen die Personaldecke aufgrund früher getroffener unglücklicher Entscheidungen relativ dünn ist. Aber auch hier ist man auf einem guten Weg und hat, was wichtig ist, in Christian Brandts und Moritz Hirt bereits ein neues Trainerteam verpflichtet. Ansonsten ist die JSG bestens sortiert und stellt zur kommenden Saison, von den A-Junioren bis runter zu den Bambinis, stolze 22 Mannschaften. Der Zuwachs ist groß und für die Kleinsten soll eine Mini-Kicker-Mannschaft ins Leben gerufen werden.

Darüber hinaus soll es auch Angebote neben dem reinen Fußballspielen für den Breitensport geben. Hier ist zum Beispiel das Thema Futziball eines, zumal in der ersten Mannschaft der DJK Teutonia in Dominik Dohmen der Verantwortliche Franchising-Chef spielt.

Keine Sportanlage im Kreis 6, nur bei Brüggen und Born ist das noch der Fall, trennt nur durch einen Zaun zwei Clubs bzw. zwei Plätze. Selbst als man sportlich auf einer Wellenlänge oder nur knapp auseinander lag, war das Verhältnis, und keiner weiß mehr genau warum, eher angespannt. Da ist von den Jugendmachern beiderseits eine Richtung eingeschlagen worden, die sich nicht wenige auch für den Seniorenbereich wünschen.

Das sind die Gegner der B-Junioren der JSG in der Niederrheinliga: Rot-Weiß Oberhausen, KFC Uerdingen, ETB Schwarz-Weiß Essen, MSV Duisburg, VfB Homberg, Rot-Weiß Essen U16, FSV Duisburg, SG Essen-Schönnebeck und DJK Arminia Klosterhardt.

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