Wasserball Barbara Bujka verschiebt ihr Karriereende

Krefeld · Die Deutsch-Ungarin hat in der Corona-Zwangspause gemerkt, was ihr fehlt – körperlich und seelisch. Für sie ist Wasserball mehr als nur ein Spiel. Deshalb ist die Niederlage im Pokal-Endspiel ärgerlich, wirft sie aber nicht um.

 Barbara Bujka verstärkt den SV Bayer Uerdingen.

Barbara Bujka verstärkt den SV Bayer Uerdingen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Als bekannt wurde, dass sich der SV Bayer Uerdingen bei den Wasserballerinnen mit Barbara Bujka verstärkt hat, ließ die Meldung aufhorchen. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass die 34-Jährige an den Niederrhein wechselt, immerhin lebt ihre Familie in Krefeld. Aber die Deutsch-Ungarin ist nicht irgend eine Spielerin, sondern sie zählt mit zu einer der Besten in ihrer Sportart. Als Jugendliche spielte die Linkshänderin schon für die deutsche Nationalmannschaft, danach lief die zweikampfstarke Centerspielerin für Ungarn auf, wo sie 2016 in Belgrad mit Europameisterin sowie 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro jeweils Olympiavierte wurde.

Auf Vereinsebene gewann Bujka nationale Meistertitel in Ungarn und in Griechenland, zuletzt war sie in der italienischen Liga für den früheren Len-Pokal-Gewinner Rapallo PN aktiv, dessen Team im Zuge der Corona-Krise allerdings auf eine Meldung für die kommende Meisterschaftsrunde verzichtet hat.

„Ich wollte eigentlich meine Karriere beenden, allerdings habe ich nach zwei Monaten, in denen die Schwimmhalle geschlossen war, gemerkt, dass mir Wasserball einfach fehlt“, sagt Bujka. Da kam es gerade recht, dass sie ihr Studium Sportmanagement abgeschlossen hat und beim SV Bayer eine entsprechende Anstellung fand. „Zusätzlich trainiere ich dann noch die Jugend beim Düsseldorfer SC.“

Wasserball ist für sie halt noch etwas mehr als nur im Wasser zu schwimmen: „Du bist da mehr in Bewegung, musst gleichzeitig mit dem Ball schwimmen und auch gleichzeitig die Balance über dem Wasser halten können.“ Dazu bedarf es nicht nur einer guten Übersicht, sondern auch eines gesunden Muskelaufbaus. „Gerade die Tiefenmuskulatur ist sehr wichtig im Wasserball, sonst kann es sehr schnell mal zu Problemen kommen“, erklärt Bujka.

Beim „Final Four“-Turnier um den DSV Pokal feierte sie ihre Premiere bei den Seidenstadtgirls und zeigte gleich im Halbfinale beim 17:9 gegen Waspo Hannover mit fünf Toren ihre ganze Klasse. Doch zu einem Happy End im Finale gegen die Wasserfreunde Spandau kam es nicht. Nach neun Minuten bekam Bujka ihre dritte Hinausstellung angezeigt, was ein Ausschluss vom Spiel bedeute. Für die Uerdingerinnen wirkte dies wie ein Schiffbruch, denn sie fanden nicht mehr ins Spiel und unterlagen am Ende mit 8:11. „Natürlich habe ich die Mädels vom Beckenrand aus noch versucht zu unterstützen“, blickt sie noch etwas verärgert auf ihre Hinausstellung zurück. Der Ärger ist aber schnell verflogen, denn ab November geht die Meisterschaft weiter und dann heißt es sicherlich: „Man sieht sich immer zweimal im Leben.“

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