Fußball SV Straelen jubelt über den Pokal-Coup

Straelen · Der Regionalligist siegt im Halbfinale des Niederrheinpokals bei Rot-Weiss Essen überraschend mit 6:4 nach Elfmeterschießen. Gegner im Finale ist der Wuppertaler SV, der den MSV Duisburg sensationell mit 6:2 bezwingt.

 Der SV Straelen feierte seinen Sieg nach dem Elfmeterschießen ausgelassen.

Der SV Straelen feierte seinen Sieg nach dem Elfmeterschießen ausgelassen.

Foto: FVN/Markus Endberg

Ein Elfmeter-Drama, Blitz und Donner über dem Stadion an der Hafenstraße – und ein Außenseiter mit grandioser Nervenstärke. Der Fußball-Regionalligist SV Strae­len hat den Coup im Halbfinale des Niederrheinpokals geschafft. Der Mannschaft von Trainer Benedict Weeks gelang am Mittwochabend beim Regionalliga-Spitzenreiter Rot-Weiss Essen ein 6:4 (2:2, 1:2, 1:1, 0:0)-Erfolg nach Elfmeterschießen. Cagatay Kader, Yassine Bouchama, Ferry de Regt und Jannis Kübler trafen beim Nervenspiel vom Punkt aus für den SV Straelen, während die Essener Oguhzhan Kefkir und Marco Kehl-Gomez scheiterten – die Überraschung war perfekt.

Die Akteure in den gelben Trikots feierten mit dem Trainer-Team den Sieg nach dem packenden Pokal-Fight, in dem es in der Verlängerung wegen eines Gewitters eine mehrminütige Unterbrechung gegeben hatte, ausgelassen auf dem Rasen. Den SVS trennt jetzt nur noch ein Erfolg vom Einzug in den DFB-Pokal. Die Mannschaft trifft im Finale am Samstag, 29. Mai, auf den Ligarivalen Wuppertaler SV, der parallel in der zweiten Halbfinal-Partie bei seinem deutlichen 6:2-Sieg gegen den klar favorisierten Drittligisten MSV Duisburg ebenfalls eine große Überraschung geschafft hat. Der Austragungsort des Endspiels steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass der SV Straelen auf großer Fußball-Bühne auftreten wird. Die Partie wird beim „Tag der Amateure“ live im Fernsehen übertragen.

Der SV Straelen verdiente sich eines der größten Spiele in seiner Vereinsgeschichte mit enormer taktischer Disziplin, aufopferungsvoller Abwehrarbeit sowie großer Nervenstärke. Und die Mannschaft gab nie auf. Denn der SV Straelen stand in der regulären Spielzeit schon dicht vor dem Aus. Nachdem der Außenseiter den Gastgeber in der ersten Halbzeit kaum zur Entfaltung hatte kommen lassen und einige gute Chancen vergeben hatte, geriet er in der 65. Minute in Rückstand. Torjäger Simon Engelmann, den die Strae­lener Defensivabteilung bis dahin gut im Griff gehabt hatte, traf für Rot-Weiss Essen, das in dieser Saison im DFB-Pokal den Favoriten das Fürchten gelehrt hatte.

Der SV Straelen steckte anschließend nie auf. Trainer Benedict Weeks brachte in der 79. Minute drei frische Kräfte ins Spiel, um die Offensivbemühungen zu verstärken. Und in der vierten Minute der Nachspielzeit wurde der Außenseiter für sein großes Engagement belohnt. Innenverteidiger Ferry de Regt, der zum ersten Mal nach längerer Verletzungspause wieder in der Start­elf gestanden hatte, erzwang mit seinem Ausgleichstreffer die Verlängerung.

Dort legte der SV Straelen zunächst vor. Cagatay Kader brachte den Gast in Führung (95.). Doch RWE schlug in der 110. Minute noch einmal zurück, als Oguzhan Kefkir das 2:2 gelang – es ging ins Elfmeterschießen. Dort schoss Kefir als erster Schütze am Straelener Tor vorbei. Beim vierten Essener Versuch traf Kehl-Gomez nur die Latte, dann verwandelte Kübler – und der SVS konnte die Sensation bejubeln.

Benedict Weeks lobte sein Team in den höchsten Tönen: „Ich bin megastolz auf meine Mannschaft. Denn viele haben davon gesprochen, dass es in dieser Partie eigentlich nur einen Sieger geben kann. Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesenkompliment aussprechen, weil sie die taktischen Vorgaben sehr gut umgesetzt hat.“

RW Essen: Davari - Grund, Heber, Herzenbruch, Conde (87. Backszat), Dorow (63. Kefkir), Grote, Kehl-Gomez, Lewerenz (63. Young), Engelmann, Pronichev (90.+2 Harenbrock).
SV Straelen: Udegbe - Päffgen, Lachheb, de Regt, Stevens (70. Delorge) - Peitz (79. Weggen), Kübler - Beric (79. Fakhro), Bouchama, Mizuta (79. Abdelkarim) - Kader.
Tore: 1:0 Simon Engelmann (65.), 1.1 Ferry de Regt (90.+4), 1:2 Kader (95.), 2:2 Kefkir (110.) – Elfmeterschießen: 2:3 Kader, 3:3 Backszat, 3:4 Bouchama, 4:4 Harebrock, 4:5 de Regt, 4:6 Kübler..

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