Fußball-Niederrheinpokal 1. FC Kleve hat den MSV Duisburg vor Augen

Kleve · Der Oberligist tritt im Achtelfinale an diesem Mittwoch beim 1. FC Bocholt an. Der Sieger der Partie spielt gegen den Drittligisten. FC-Angreifer Danny Rankl hat diese Erfahrung bereits gemacht.

 Danny Rankl (rechts) hofft auf ein Wiedersehen mit dem MSV Duisburg, gegen den er im Pokal schon einmal getroffen hat.

Danny Rankl (rechts) hofft auf ein Wiedersehen mit dem MSV Duisburg, gegen den er im Pokal schon einmal getroffen hat.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Seinen Treffer gegen den MSV Duisburg vergisst Danny Rankl wohl nie mehr. Im Finale des Niederrheinpokals sorgte der Angreifer, der mittlerweile für den Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve auf Torejagd geht, in der 78. Minute nach einer Unachtsamkeit des damaligen und heutigen Drittligisten vor 24.000 Zuschauern in der MSV-Arena für das Tor zum 2:5-Endstand.

Im Jahr 2014 war das, Danny Rankl kickte damals für den TV Jahn Hiesfeld in der fünfthöchsten Klasse. „Es war wirklich überragend, in der MSV-Arena vor so vielen Zuschauern aufzulaufen. Wir haben damals auch ein super Spiel gemacht, zwischenzeitlich haben wir sogar geführt. Irgendwann sind wir dann eingebrochen, aber das war eine tolle Erfahrung“, sagt Danny Rankl beim Blick zurück auf das Finale. Und hofft dabei auf ein Wiedersehen mit dem MSV. Am heutigen Mittwochabend, 19.30 Uhr, trifft der 1. FC Kleve auswärts im Achtelfinale des Niederrheinpokals auf den Ligarivalen 1. FC Bocholt. Die Rot-Blauen würden bei einem Sieg im Viertelfinale am Bresserberg gegen die Zebras antreten – ein absolutes Traumlos.

„Das Spiel gegen den MSV Duisburg war sicher eines der größten in meiner bisherigen Laufbahn. Ich habe auch mal gegen die erste Mannschaft von Borussia Dortmund gespielt, aber nur im Test. Das Pokal-Finale war schon ein riesiges Erlebnis“, sagt Danny Rankl. Für den MSV Duisburg trafen große Namen wie Kevin Wolze, heute Kapitän des Regionalligisten SV Straelen, oder Branimir Bajic, der kurz vor Schluss die dann auch noch die Rote Karte sah. Mit Michael Ratajczak, Kingsley Onuegbu oder Phil Ofosu-Ayeh standen weitere Kicker auf dem Feld, die bis heute im Fußballprofi-Geschäft unterwegs sind. Vor der Partie gegen den MSV hatte das Team aus dem Dinslakener Ortsteil Hiesfeld bereits den KFC Uerdingen, den Wuppertaler SV sowie den TSV Wachtendonk-Wankum aus dem Pokal-Wettbewerb des Verbandes  geworfen.

Doch wie stehen die Chancen des 1. FC Kleve gegen den Oberliga-Tabellenführer 1. FC Bocholt? „Kein Gegner aus dieser Liga ist leicht, Bocholt hat eine hohe Qualität. Doch der Pokalwettbewerb hat seine eigenen Gesetze. Klar ist, dass wir unbedingt eine Runde weiterkommen wollen“, sagt Danny Rankl im Gespräch mit unserer Redaktion. Er selbst hat in dieser Saison bislang fünf Mal getroffen. „Natürlich ist die Partie gegen Bocholt ein absolutes Highlight-Spiel. Zwei Mannschaften aus der Umgebung, viele Zuschauer und Flutlicht – wer hat da denn bitte keine Lust drauf?“ so Rankl.

Die Rot-Blauen hatten zuletzt am Freitagabend 2:2 gegen den SC Düsseldorf-West gespielt. „Mit der ersten Halbzeit waren wir nicht zufrieden, die zweite war schon wieder besser. Dann muss man sich eben auch einmal mit einem Punkt begnügen“, sagt Rankl, der im vergangenen Sommer vom Regionalligisten VfB Homberg an den Bresserberg wechselte und immer besser in Form kommt. Allerdings muss der 1. FC Kleve in der Bocholter Gigaset-Arena souveräner auftreten als gegen die Mannschaft aus der Landeshauptstadt, die bemerkenswert effizient agierte.

Der 1. FC Bocholt hat jüngst überzeugend mit 5:0 gegen das Kellerkind Cronenberger SC gewonnen. Im November ließ das Team von Coach Jan Winking zuletzt Punkte liegen, gegen Germania Ratingen war das. Der Trainer soll den Klub schnellstmöglich in die Regionalliga führen. Aktuell sind die Schwarz-Weißen auf einem guten Wege, an der Tabellenspitze zeichnet sich ein Duell mit der Sport- und Spielvereinigung Velbert ab. „Der 1. FC Bocholt hat eine sehr starke Mannschaft. Das machen die Ergebnisse ganz deutlich. Er steht mit Velbert zu Recht da oben. Die Zahlen sprechen für sich: Es wird ja fast zur Gewohnheit, dass der 1. FC Bocholt vier oder fünf Tore in einem Spiel schießt“, sagt der Klever Trainer Umut Akpinar. Gegen die beiden Spitzenteams der Liga erreichte seine Mannschaft im Spätsommer 2021 jeweils ein respektables Remis.

Der Klever Coach beschäftigt sich noch nicht mit dem MSV Duisburg, der in der Dritten Liga um den Klassenerhalt kämpft und auf Tabellenplatz 14 steht. Umut Akpinar sagt: „Der Fokus liegt für mich einzig und allein auf der Partie am Mittwochabend. Weiter schauen wir noch nicht.“ Allerdings sei die Vorfreude im Lager der Rot-Blauen besonders groß. „Natürlich haben Spiele gegen den 1. FC Bocholt immer eine gewisse Brisanz. Wir haben große Lust auf das Achtelfinale und wollen unbedingt eine Runde weiterkommen. Darauf haben wir uns sehr akribisch vorbereitet“, sagt Umut Akpinar.

Die Partie gegen den Oberliga-Spitzenreiter hätte ursprünglich vor zwei Wochen stattfinden sollen, doch Corona-Fälle bei Klever Spielern und Trainer  sorgten für eine Verschiebung. Für einen Amateurklub wie den 1. FC Kleve, dessen Kicker hauptberuflich abseits des Fußballplatzes unterwegs sind, können solch kurzfristige Terminänderungen schmerzhaft sein. „Natürlich sind solche Ansetzungen unter der Woche für uns schwierig. Der eine oder andere Spieler wird nun nicht dabei sein können, weil er arbeiten muss“, sagt Akpinar. Zudem fallen Pascal Hühner, Sezai Kezer und Luca Plum weiterhin verletzt aus. So ist die Personallage beim Fusionsklub unverändert angespannt. „Es gibt außerdem ein, zwei Spieler, die sich bei der Partie gegen den SC Düsseldorf-West leicht verletzt haben und bei denen wir nun kurzfristig schauen müssen, ob sie rechtzeitig fit werden“, so der 44-jährige Trainer.

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