0:0 beim SC Freiburg Mit Farke auswärts weiter unbesiegt

Freiburg · Borussia liefert beim 0:0 in Freiburg mit neu formierter Abwehr und drei Startelf-Neulingen ein gutes Spiel ab, allerdings kann sie ihre Chancen nicht nutzen. Doch es gab auch einige positive Aspekte bei der Punkteteilung.

Bundesliga 2022/23: SC Freiburg gegen Borussia Mönchengladbach - die Bilder des Spiels
13 Bilder

Freiburg - Borussia: die Bilder des Spiels

13 Bilder
Foto: dpa/Tom Weller

Borussia Mönchengladbach hat beim SC Freiburg einen Punkt geholt und dem Gegner mit dem 0:0 die Verteidigung der Tabellenspitze vermiest. Die Gladbacher bleiben in fremden Stadien in dieser Saison ungeschlagen und konnten damit zumindest einen der drei verlorenen Punkte des vorangegangenen Mainz-Spiels (0:1) wieder reinholen.

Gladbachs Trainer Daniel Farke, der Wenigwechsler unter den Bundesliga-Trainern, musste aufgrund des Fehlens von Ko Itakura (Rotsperre), Nico Elvedi und Alassane Plea (beide verletzt) seine Startelf für seine Verhältnisse regelrecht durcheinanderwirbeln. Marvin Friedrich, Kapitän Lars Stindl und Zugang Julian Weigl rückten erstmals in die Anfangsformation in dieser Saison. Christoph Kramer musste Weigl die Sechserposition überlassen, er bildete mit Friedrich die komplett erneuerte Innenverteidigung.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik gegen SC Freiburg
16 Bilder

Freiburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

16 Bilder
Foto: AFP/THOMAS KIENZLE

20 Jahre ohne Bundesliga-Sieg bei den Freiburgern, das war die Serie, die Gladbach ganz in Grün, der Farbe der Hoffnung, gehüllt beenden wollte. Indes bei einem der aktuell hippsten Teams der Liga. Beide, Gladbach wie die Gastgeber, machten ihren Willen zum Erfolg deutlich und spielten nach vorn: Freiburg operierte kraftvoll und mit vielen Flanken, Gladbach mit viel Ballbesitz sowie Pass- und Umschaltspiel. Das Spiel fand in der ersten Halbzeit auf gehobenem Bundesliga-Niveau statt, es war auch deswegen attraktiv, weil beide Teams ihren jeweiligen Ansatz gut umsetzten.

Eine Kontersitutation brachte Marcus Thuram nach 14 Minuten nach schnellem vertikalen Spiel über Manu Koné und Florian Neuhaus in Abschlussposition, doch er schoss Marc Flekken an, der vorher auch schon gegen Neuhaus‘ Linksschuss gut pariert hatte (5.). Nach 28 Minuten griff sich Freiburgs Torhüter einen Versuch Hofmanns nach starker Vorarbeit Stindls, nach 29 Minuten parierte er stark gegen Thuram, der ebenfalls von Stindl bedient wurde. Auf der anderen Seite rettete Yann Sommer unter anderem gegen Daniel Kyereh (16.).

Für die Freiburger ging es darum, Tabellenplatz eins, auf dem sie in den Spieltag gestartet waren, zu verteidigen, für Gladbach die verlorenen Punkte gegen Mainz wettzumachen und sich mit einem Sieg ins obere Tabellendrittel zu katapultieren.

Farke musste nach 34 Minuten nochmal wechseln, Florian Neuhaus verletzte sich am Knie, und in Nathan Ngoumou kam auch der zweite Einkauf der letzten Transferwoche rein. Neuhaus hatte bis dahin seine beste Halbzeit dieser Saison gespielt, hatte einen gefährlichen Abschluss und spielte einen starken Pass auf Thuram. Doch bei einem Zusammenprall erwischte es ihn am Knie. Nach der Pause kam Neuhaus mit Gehhilfen zurück in den Innenraum der Freiburger Arena.

Zweimal Unentschieden hatten die Gladbacher in den bisherigen Auswärtspartien gespielt, erst 2:2 auf Schalke und dann 1:1 bei den Bayern. In Freiburg wirkten sie selbstbewusst, hatten mehr Ballbesitz. Es war ein gerade vor der Pause forscher Auftritt des Farke-Teams, das anders als früher oft nicht gewillt war, sich von Freiburgs Wucht überrollen zu lassen.

Im Gegenteil: Mit langen Ballpassagen und 65 Prozent Ballbesitz zwischenzeitlich hielten die Gladbacher das Spiel in einer gewissen Ruhe. Es war ein Spiel im typischen Farke-Stil: Gemächlich zuweilen – und plötzlich ging es ratzfatz nach vorn. In der 58. Minute war es wieder Thuram, der in der ersten Halbzeit drei Abschlüsse hatte, der wieder in Position kam, doch dieses Mal blockte der Ex-Gladbacher Matthias Ginter ab, der im Sommer ablösefrei zum badischen Sport-Club gewechselt ist.

In der vergangenen Saison hatte es in beiden Partien der Kontrahenten des gestrigen Sonntagabends sechs Tore gegeben, Freiburgs 6:0 in Gladbach und das wilde 3:3 im Rückspiel. Von solchen Torfluten war das Spiel nun trotz einiger Torszenen weit entfernt. Freiburg baute ab der 65. Minute mehr Druck auf, Gladbach war passiver und spielte die Kontermöglichkeiten weniger konsequent aus als im ersten Durchgang. Die beste Freiburger Chance vereitelte wieder Sommer in der 76. Minute, als Freiburgs Ritsu Doan nach einem Solo abzog.

 Intensives Spiel: Gladbachs Manu Koné und Freiburgs Maximilian Eggestein.

Intensives Spiel: Gladbachs Manu Koné und Freiburgs Maximilian Eggestein.

Foto: dpa/Tom Weller

Farke überraschte am Ende noch mit einem Wechsel: Ngoumou musste wieder raus, dafür kam das Eigengewächs Yvandro Borges Sanches zu seinem Profidebüt auf dem Flügel. Doch auch der luxemburgische Nationalspieler konnte dem torlosen Treiben keine neue Richtung geben. Borussia zeigte sich unbeeindruckt vom 0:1 gegen Mainz, verpasste es aber, vielleicht noch mehr zu holen. Möglich war es angesichts der guten Chancen vor der Pause, doch auch dieser eine Punkt ist ein Plus. Mit dem 0:0 half Gladbach Union Berlin nebenbei an die Spitze.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort