Stuttgart - Borussia 1:0 Borussia kassiert in Stuttgart einen herben Rückschlag

Stuttgart · Borussia hat im Kampf um Europa und die Champions League einen bösen Rückschlag erlitten. Beim Abstiegskandidaten VfB Stuttgart verlor das Team von Trainer Dieter Hecking mit 0:1.

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Foto: Rheinische Post/Dirk Päffgen

Damit könnte der fünfte Platz am Sonntag verloren gehen, wenn 1899 Hoffenheim daheim gegen den VfL Wolfsburg gewinnt. Die Chance, mit Eintracht Frankfurt gleichzuziehen, wurde vertan, stattdessen ist der Rückstand auf Rang vier wieder auf drei Punkte gewachsen. Für den neuen Trainer Nico Willig war es der optimale Einstand gegen ein Gladbacher Team, das vor allem nach der Pause zu wenig investierte.

Hecking veränderte sein Team auf zwei Positionen, ließ es aber wie zuletzt im 3-5-2-System spielen. Nico Elvedi kam zurück in die Startelf, für den Schweizer musste Tony Jantschke zurück auf die Bank. Jonas Hofmann kam für den verletzten Raffael in die Anfangsformation. Er bildete mit Alassane Plea den Doppelsturm. So blieb Thorgan Hazard auf der linken Außenbahn.

Die Stuttgarter taten, was zu erwarten war unter dem neuen Trainer Nico Willig: Sie rannten erstmal an, um ein Zeichen zu setzen nach dem 0:6 zuvor beim FC Augsburg. Für die Borussen ging es darum, das Spiel zu beruhigen und vielleicht früh einen Nadelstich zu setzen, um den Stuttgarter Elan gleich auszubremsen. Die Möglichkeit ergab sich nach einem VfB-Ballverlust: Drei Borussen stürmten auf das Tor zu, Alassane Plea hatte den Ball, entschied sich gegen einen Querpass auf die mitgelaufenen Florian Neuhaus und Thorgan Hazard und schloss ab – Rob-Robert Zieler wehrte mit dem Fuß ab. Es wäre der perfekte Auftakt gewesen nach nicht mal fünf Minuten.

Die Fans des VfB gingen den Tag recht verhalten an, weswegen die Gladbach-Fans durchaus gesanglich im Vorteil waren. Auf dem Rasen taten sich die Gladbacher aber zunächst schwer, räumliche Vorteile zu erlangen. Der VfB stellte mit seiner Mittelfeldraute viele Passwege zu, wurde aber mehr und mehr nach hinten gedrängt. Als Hofmann dann durch war bei einem Konter, wurde sein Schuss abgeblockt. Später boxte Zieler einen wohl platzierten Schuss von Florian Neuhaus weg und lenkte auch einen erneuten Hofmann-Schuss zur Ecke.

Borussias Spiel war insgesamt reifer, der VfB war bemüht die Geschichte in Hektik zu halten. Doch die Überlegenheit der Gäste wuchs. Es ging ja auch darum, das 0:0 von Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC zu nutzen, um mit dem Vierten Eintracht gleichzuziehen bei einem Sieg. Die ganz klaren Abschluss-Situationen gab es aber eine Zeit lang nicht, dafür musste Yann Sommer aufpassen, als Andreas Beck frei stand, der Schweizer griff zu.

Die Chancenverwertung bleibt das Thema bei den Borussen. Doch gelang es auch nicht wirklich, den VfB zu verunsichern aus dem hohen Ballbesitzanteil heraus. Dafür waren sie zu wenig konkret, zu wenig zielstrebig. Dafür hatten sie Glück: Als Anastasios Donis Nico Elvedi enteilte, traf er nur den Pfosten (54.). Der zweite Versuch saß dann aber 147 Sekunden später. Elvedi verlor das Kopfball-Duell nach einem langen Ball, die Abwehr hinter ihm war offen und Donis schoss ein. 1:0 für den VfB. Und zwar verdient zu dem Zeitpunkt, weil die Stuttgarter nach dem Seitenwechsel mehr investierten.

Nun drohte zu passieren, was in der vergangenen Saison war: Eine Niederlage gegen den VfB, der einen neuen Trainer hat. Nun stand alles, was zuvor war, in einem anderen Licht: Es war eine nutzlose Überlegenheit, es fehlte die mentale Nachhaltigkeit, die der schwäbische Abstiegskandidat letztlich mehr einbrachte. Oscar Wendt und Ibrahima Traoré kamen, Hecking stellte auf 4-3-3 um und es wurde drückender, was Gladbach machte. Aber es war nicht gut, jedenfalls nicht gut genug, um den VfB wirklich zu gefährden. Auch Michael Cuisance, der noch ins Team kam, konnte daran nichts ändern. Die vor der Pause vertanen Chancen rächten sich somit einmal mehr, weil nach der Pause zu wenig kam in allen Belangen, um nach dem Rückstand nochmal zurückzukommen. So war es eine enttäuschende Reise nach Schwaben, die wohl die zuletzt nochmal aufgekeimten Champions-League-Ambitionen beendet hat.

Statistik

Stuttgart: Zieler - Kabak, Pavard, Kempf - Beck, Sosa - Aogo (71. Emiliano Insua), Castro - Didavi (78. Gomez) - Donis (67. Esswein), Gonzalez. - Interimstrainer: Willig

Mönchengladbach: Sommer - Ginter, Strobl (57. Wendt), Elvedi - Kramer (71. Cuisance) - Herrmann, Neuhaus, Zakaria, Hofmann (67. Traore) - Plea, Hazard. - Trainer: Hecking

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Tor: 1:0 Donis (56.)

Zuschauer: 56.730

Gelbe Karten: Beck (2), Sosa (3) - Kramer (5)

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