„Noch zu gefährlich“ Debüt von Bayers Azmoun verzögert sich

Leverkusen · Für den iranischen Stürmer der Werkself kommt auch das Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld noch zu früh. Trainer Gerardo Seoane will bei dem 27-jährigen Winterzugang kein Risiko eingehen.

Sondereinheiten statt Kaderplatz: Sardar Azmoun muss weiter auf sein erstes Spiel für Bayer 04 warten.

Sondereinheiten statt Kaderplatz: Sardar Azmoun muss weiter auf sein erstes Spiel für Bayer 04 warten.

Foto: Jörg Schüler/Bayer 04 Leverkusen/Jörg Schüler

Die schrecklichen Bilder aus der Ukraine in den vergangenen Tagen und Stunden ziehen freilich auch an Gerardo Seoane und seiner Werkself nicht spurlos vorbei. „Wir sind alle sehr betroffen“, sagte der Leverkusener Trainer. Der Sport verurteile den Krieg. „Es muss dringend alles unternommen werden, um wieder auf einen diplomatischen Weg zu kommen.“ Angesichts der weltpolitischen Ereignisse fällt es derzeit nicht leicht, den Fokus auf das Sportliche zu legen.

Die Werkself hat jedoch ein Heimspiel vor der Brust – und das auch noch an Karnevalssamstag. Ab 15.30 Uhr gastiert der Tabellenvierzehnte aus Bielefeld in der BayArena. Im Hinspiel setzte sich Leverkusen mit 4:0 durch, kassierte in der vergangenen Saison aber auch eine 1:2-Heimniederlage gegen die Ostwestfalen. „Wir brauchen eine gute Restverteidigung und ein verbessertes Gegenpressing, damit wir das Konterspiel des Gegners ähnlich wie gegen Stuttgart besser kontrollieren.“

Beim 2:3 in Mainz in der Vorwoche gelang das nämlich weniger gut. Bayer wirkte in der Schlussphase fahrig und ließ sich von bissigen Rheinhessen die Punkte entreißen. Seoane betonte im Vorfeld der Partie gegen Bielefeld aber, dass auch bei der ersten Niederlage des Jahres nicht alles schlecht gewesen sei. Mit der Zahl der herausgespielten Chancen sowie zwei erzielten Toren war er durchaus zufrieden. Sein Team sei daher nicht an Mainz gescheitert, sondern habe lediglich „gegen einen starken Gegner nicht gewonnen. Es fehlte an gewissen Stellen an der Intensität, der Bissigkeit in den Zweikämpfen und der Klarheit in den Spielzügen.“

Gleichwohl der Schweizer Coach der Leverkusener seinen Blick viel lieber auf das Duell mit der Arminia legen wollte, äußerte er sich auch zum nächsten Gegner in der Europa League. Nach der Auslosung am Freitag steht fest: Im Achtelfinale trifft Bayer 04 auf Atalanta Bergamo. In den Augen von Seoane ist das ein Gegner, der sich „in der Spitzengruppe der italienischen Liga etabliert hat und einen modernen, attraktiven Fußball spielt.“ Zunächst ist seine Werkself auswärts gefordert (10. März), ehe es zum Rückspiel in der BayArena kommt (17. März). „Sie haben schnelle, gute Spieler. Aber ich traue unserer Mannschaft das zu“, zeigte sich Bayers Klubchef Fernando Carro zuversichtlich. „Ich hoffe, dass wir schon im Hinspiel eine gute Ausgangslage schaffen.“

Top-Torjäger Patrik Schick (Faserriss) fällt allerdings mehrere Wochen aus und könnte unter Umständen auch die beiden Spiele in der Europa League verpassen. Ganz sicher fehlt der Tscheche aber gegen Bielefeld – ebenso wie Karim Bellarabi (Faserriss), Andrej Lunev (Syndesmoseriss), Julian Baumgartlinger (Aufbautraining nach Knie-OP) und Sardar Azmoun. Letztgenannter ist nach seinem Infekt zwar wieder im Training, soll aber behutsam aufgebaut werden. „Ein Einsatz wäre mit Blick auf eine mögliche Verletzung aktuell noch zu gefährlich. Darum geben wir ihm ein bisschen Zeit“, erklärte Seoane.

Das Debüt des Iraners verzögert sich damit mindestens bis zum Spiel in München (5. März).

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