Am Freitagabend Mainz empfängt Bayer zum Duell der Gegensätze

Leverkusen · Bayer Leverkusens Torfabrik trifft zum Auftakt des 23. Spieltags auf das Defensivbollwerk des FSV Mainz 05. Werkself-Trainer Gerardo Seoane geht nicht davon aus, dass viele Tore fallen.

Sein 1:0 entschied das Hinspiel gegen Mainz: Florian Wirtz.

Sein 1:0 entschied das Hinspiel gegen Mainz: Florian Wirtz.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Mit 58 Toren ist Leverkusen die zweitbeste Offensivmannschaft der Liga, Mainz stellt mit 24 Gegentreffern die beste Defensive. Im eigenen Stadion musste Robin Zentner erst fünf Mal hinter sich greifen – und in insgesamt acht Spielen hielt der Torwart des FSV die Null. Die Rheinländer suchen ihr Heil im Vorwärtsgang, die Rheinhessen im Rückwärtsgang. Am Freitag treffen also zwei Fußballwelten aufeinander (20.30 Uhr/Dazn).

„Mainz ist sehr heimstark, entschlossen, robust, verteidigt konsequent, hält die Räume eng und hat ein gutes Umschaltspiel“, holt Leverkusens Trainer Gerardo Seoane zu einer Lobkaskade für die Mannschaft seines Kollegen Bo Svensson aus. Der Schweizer rechnet nicht damit, dass sich sein mit 16 Toren aus den vergangenen vier Ligaspielen betont angriffslustiges Team erneut entfalten kann. „Ich gehe nicht davon aus, dass viele Tore fallen“, betont er.

Dennoch verfügt Leverkusen freilich über verschiedene Mittel, das Spiel für sich zu entscheiden. Seoane setzt nicht nur auf das zuletzt so starke Kombinationsspiel der Werkself, sondern auch auf ruhende Bälle und individuelle Aktionen. „Am Freitag werden Details entscheidend sein“, ist der Coach überzeugt. Gleichzeitig warnt er seine Defensive explizit vor Kontern, die beim FSV vor allem von Karim Onisiwo oder Jonathan Burkardt erfolgreich vollendet werden.

An der grundsätzlich offensiven Ausrichtung will der 43-Jährige aber nicht viel ändern. „Wir haben eine Mannschaft, die von ihrem Naturell her gerne den Weg nach vorne sucht“, sagt Seoane. „Das liegt uns.“ Dennoch suche Bayer weiterhin nach der richtigen Balance zwischen Aktivität und Absicherung. Denn zur Wahrheit gehört, dass sich Leverkusen mit bislang 36 Gegentoren vergleichsweise anfällig präsentiert, das aber durch die aktuell blendend aufgelegte Angriffsreihe unter anderem mit Florian Wirtz, Moussa Diaby oder Patrik Schick zu kompensieren weiß. Seoane sieht sich eher als eine Art Taktik-Surfer: „Ich versuche, die Welle mitzunehmen. Wenn wir auf einer Welle sind, in der wir viele Tore erzielen, nehme ich Gegentore in Kauf. Wenn wieder eine Phase kommt, in der wir weniger effizient sind, legen wir mehr Augenmerk auf das Zu-Null.“

Anders sieht es auf der Gegenseite aus. Die Trumpfkarten der Mainzer sind Kompaktheit, Stabilität und Disziplin. „Wir definieren uns über das Spiel und die Arbeit gegen den Ball. Das ist kein Geheimnis“, sagt Svensson. Er freut sich auf das Duell der Gegensätze. „Ein Flutlicht-Heimspiel gegen einen starken Gegner: Wenn man das nicht geil findet, ist man als Fußballer an der falschen Stelle.“

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