Verdienter Sieg in Dortmund So nutzte Bayer die Schwächen des BVB aus

Analyse | Leverkusen · Bayer Leverkusen gelingt gegen Borussia Dortmund eine eindrucksvolle Revanche für die 3:4-Niederlage im Hinspiel. Doch auch für die kommenden Wochen könnte dieser 5:2-Sieg noch wichtig für die Werkself werden.

 Kollektiver Bayer-Jubel (v.l.): Florian Wirtz, Karim Bellarabi, Kerem Demirbay, Torschütze Robert Andrich und Patrik Schick liegen sich in den Armen.

Kollektiver Bayer-Jubel (v.l.): Florian Wirtz, Karim Bellarabi, Kerem Demirbay, Torschütze Robert Andrich und Patrik Schick liegen sich in den Armen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Es gibt Tage, da läuft es einfach. Einen solchen erwischte Bayer Leverkusen im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund. Die Werkself zeigte beim Duell Zweiter gegen Dritter eine ihrer besten Saisonleistungen, beglich die Rechnung für das 3:4 in der Hinrunde, überzeugte mit teils spektakulären Toren und einem Umschaltspiel wie aus dem Lehrbuch. Während die Rheinländer durch das 5:2 (3:1) wieder auf fünf Punkte an den BVB herangerückt sind, machte sich bei den Hausherren Frust breit. „Das war ein katastrophaler Tag für uns“, sagte Dortmunds Kapitän Marco Reus. „Wir sind immer einen Schritt zu spät gekommen.“

Die Gäste aus dem Rheinland nutzten gleich den ersten Lapsus in der Hintermannschaft der Schwarz-Gelben zur Führung. Der einmal mehr herausragende Florian Wirtz setzte BVB-Verteidiger Dan-Axel Zagadou dermaßen unter Druck, dass dieser sich nicht anders zu helfen wusste und er den Ball in die Füße von Bayers Top-Stürmer Patrik Schick spielte. Der Tscheche scheiterte zunächst noch an Torhüter Gregor Kobel, Manuel Akanji beförderte den Ball im Anschluss jedoch unglücklich per Eigentor über die Linie (10.).

Dortmund schöpfte nach dem 1:1 – dieses Mal durch ein Eigentor von Jeremie Frimpong – noch einmal Hoffnung (16.). Der Werksklub aber stellte den alten Vorsprung alsbald wieder her. An dem mustergültig vorgetragenen Konter über mehrere Stationen, an dessen Ende schließlich Wirtz als Torschütze stand, werden nicht nur viele Leverkusener, sondern auch neutrale Zuschauer Gefallen gefunden haben (23.). Ein direkt verwandelter Freistoß von Robert Andrich verhalf den Gästen dann endgültig auf die Siegerstraße (28.). „Wir haben unfassbar gut gegen den Ball gearbeitet“, lobte der Torschütze.

Vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick erhöhte Nationalspieler Jonathan Tah kurz nach dem Wiederanpfiff dann per Volleyschuss im Rückwärtsfallen auf 4:1. Es war die Vorentscheidung (53.). Dortmund mühte sich, Bayers Schlussmann Lennart Grill in Verlegenheit zu bringen. Der Vertreter des positiv auf das Coronavirus getesteten Bayer-Kapitäns Lukas Hradecky hatte jedoch bis in die Schlussphase hinein kaum Gelegenheit, sich in Szene zu setzen, so ideenlos gab sich der BVB. Moussa Diaby machte die Demontage der Dortmunder drei Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit mit dem 5:1 perfekt. Steffen Tigges Tor zum Endstand in der Nachspielzeit war nur noch von statistischer Bedeutung.

Einzelkritik: Borussia Dortmund - Bayer Leverkusen, Werkself in Noten
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Dortmund – Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: AP/Martin Meissner

„Natürlich prasselt jetzt wieder viel auf uns ein, aber wir müssen zusammenstehen“, betonte Dortmunds Trainer Marco Rose nach der zweiten Heimniederlage in dieser Saison. Sein Gegenüber Gerardo Seoane war mit der Leistung seiner Mannschaft und dem Ergebnis freilich mehr als zufrieden. „Das war ein guter Auftritt, auch im Wissen, dass wir sehr effektiv waren und unsere Torchancen gut genutzt haben“, betonte der Schweizer. Seine Elf habe nicht nur gut nach vorne gespielt, sondern sich auch sehr zweikampfstark präsentiert. So fand der ohne Erling Haaland angetretene BVB kaum Raum zur Entfaltung.

Für Leverkusen geht’s am kommenden Samstag (18.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart weiter, der BVB ist erst am Sonntag (15.30 Uhr) bei Union Berlin wieder im Einsatz.

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