Turbulente Schlussphase Bayer setzt seinen Lauf in der Rückrunde fort

Leverkusen · Die Werkself gewinnt 4:2 gegen den VfB Stuttgart und bleibt im Jahr 2022 ungeschlagen. Moussa Diaby, Amine Adli, Florian Wirtz und Patrik Schick treffen für Leverkusen.

 Bayer Leverkusens Amine Adli bejubelt seinen Treffer zum 2:1 gegen Stuttgart.

Bayer Leverkusens Amine Adli bejubelt seinen Treffer zum 2:1 gegen Stuttgart.

Foto: dpa/David Inderlied

Die Werkself setzt ihren Kurs Richtung Champions League fort. Die in diesem Jahr noch ungeschlagene Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane hat der 5:2-Gala zuletzt in Dortmund einen 4:2 (1:0)-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart folgen lassen und nun 13 Punkte aus den bislang fünf Partien der Rückrunde geholt.

Noten: Bayer Leverkusen in der Einzelkritik gegen VfB Stuttgart
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Bayer – Stuttgart: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: AFP/UWE KRAFT

Erwartungsgemäß hatte Bayer von Anfang an mehr vom Spiel, kombinierte gefällig, ließ aber zunächst ein wenig die Genauigkeit vermissen. Eine erste Annäherung an das Tor des VfB wagte Patrik Schick nach einem Pass von Florian Wirtz doch der Abschluss des Tschechen ging klar über den Kasten. Kurz danach versuchte sich Robert Andrich nach Zusammenspiel mit Jeremie Frimpong am frühen 1:0 – geblockt (8.). Piero Hincapie, der bei einer Ecke am höchsten stieg, aber am Tor vorbeiköpfte, hatte ebenfalls kein Glück. Letzteres fehlte etwas später auch Schick bei seinem Treffer an den Außenpfosten, nachdem er den Ball vom dribbelfreudigen Moussa Diaby durchgesteckt bekam (13.).

Die Anfangsphase gehörte also klar den Leverkusenern, die den Gästen aus Baden-Württemberg kaum Raum zur Entfaltung ließen und in vielen bisweilen auch brenzligen Situationen ihre Kombinationssicherheit zur Schau stellten. Zu Wahrheit gehört aber auch, dass die ersatzgeschwächten Schwaben vorerst keine Gefahr ausstrahlten.

Das änderte sich erst nach einer knappen halben Stunde. Orel Johnson Mangala passte auf Tiago Tomás im Strafraum der Rheinländer. Dessen Abschluss wurde von Edmond Tapsoba noch leicht abgefälscht und prallte an den Querbalken (28.). Keine zehn Minuten später musste Bayers Kapitän und Schlussmann Lukas Hradecky seine Fäuste einsetzen, um einen wuchtigen, aber auch etwas zu mittigen Schuss von Chris Führich abzuwehren (37.). Zwischen beiden Szenen des VfB gab es noch ein Abseitstor von Wirtz nach einem wunderbaren langen Ball von Andrich (34.)

Allmählich wurde es Zeit für das erste Tor des Abends. Das sah wohl auch Diaby so. Der Franzose zeigte eines seiner unwiderstehlichen Dribblings, ließ auf dem Weg in den Strafraum ein paar Gegenspieler alt aussehen und suchte den Abschluss. Zwei, drei Stuttgarter warfen sich in den Ball, der ungewollt wieder vor den Füßen des Leverkuseners landete. Der 22-Jährige fackelte nicht lange, guckte sich sein Ziel aber genau aus und vollstreckte hoch ins linke Eck. Gästekeeper Florian Müller hatte keine Chance zur Abwehr (41.).

Wer dachte, dass die Pausenführung zu Gewissheiten führen würde, sah sich bereits kurz nach dem Wiederanpfiff getäuscht: Tiago Tomás erzielte wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich. Ausgangspunkt war ein Fehlpass von Wirtz tief in der Hälfte der Gäste, die sofort einen lehrbuchartigen Konter aufzogen. Über Borna Sosa, Führich und Mangala landete der Ball zügig beim Torschützen, der in der Winterpause von Sporting Lissabon ausgeliehen wurde (49.).

Sonderlich beeindruckend war das 1:1 für die Werkself offensichtlich nicht. Rund zweieinhalb Minuten nach dem Rückschlag stand Kerem Demirbay zum Freistoß bereit. Aus dem linken Halbfeld brachte er den Ball in den Strafraum, wo Amine Adli perfekt in die Flanke lief und aus einiger Distanz per Kopf die neuerliche Führung herstellte. Das sah einstudiert aus.

Die direkte Antwort auf das 1:1 stärkte Bayer den Rücken. Die Werkself spielte nun wieder kontrollierter und ließ defensiv nur noch wenig zu. Es gab noch ein paar Gelegenheiten, die Führung auszubauen, etwa bei Diabys Volley nach Pass von Wirtz (75.), doch erst das 3:1 von Wirtz schien die Vorentscheidung gebracht zu haben (86.). Trotzdem wurde es in einer turbulenten Schlussphase noch einmal spannend: Tiago Tomás traf erst zum 3:2 (88.), ehe Schick den 4:2-Endstand herstellte.

Als nächste Aufgabe wartet am Freitag das Auswärtsspiel beim FSV Mainz auf die Werkself (20.30 Uhr).

Leverkusen: Hradecky - Frimpong (90.+1 Fosu-Mensah), Tapsoba, Hincapie, Bakker - Andrich (70. Palacios), Demirbay (70. Aranguiz) - Adli (74. Paulinho), Wirtz, Diaby (90.+1 Alario) - Schick. - Trainer: Seoane

Stuttgart: Florian Müller - Stenzel (84. Klimowicz), Mavropanos, Ito, Sosa - Karazor - Endo (71. Coulibaly), Mangala - Katompa Mvumpa (59. Tibidi), Führich - Tiago Tomas. - Trainer: Matarazzo

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Tore: 1:0 Diaby (41.), 1:1 Tiago Tomas (49.), 2:1 Adli (52.), 3:1 Wirtz (86.), 3:2 Tiago Tomas (88.), 4:2 Schick (89.)

Zuschauer: 10.000

Gelbe Karten: Demirbay (6), Andrich (4), Bakker (5) - Endo (2), Mavropanos (2)

Torschüsse: 20:8

Ecken: 10:0

Ballbesitz: 63:37 %

Zweikämpfe: 101:89

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