Borussia Mönchengladbach Heute auch schon an 2019 denken

Mönchengladbach · Im kommenden Jahr laufen sechs Verträge bei Borussia Mönchengladbach aus. Die Situation der betroffenen Spieler ist höchst verschieden.

Borussia Mönchengladbach: Vertragslaufzeiten - Nicolas jetzt bis 2029
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Die Vertragslaufzeiten der Borussia-Spieler

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Foto: jdp/Jens Dirk Paeffgen

Dass Max Eberl Verträge mit einem grünen Stift unterschreibt, ist kein Geheimnis. Vergangenen Freitag hielt ihn Borussias Sportdirektor wieder einmal in der Hand, während Keanan Bennetts den Anfang machte. Bennetts, ein 19-jähriger Engländer, ist der erste Neue für die neue Saison. Verglichen mit anderen Jahren hat Eberl den grünen Stift bisher relativ selten zu solchen Anlässen ausgepackt. Im Januar verlängerte Nico Elvedi bis 2021, und dann nahm auch schon Bennetts in Eberls Büro Platz.

Vergangenes Jahr zum Beispiel war bis Ende Mai nicht nur Michael Cuisance verpflichtet worden, sondern in Tobias Sippel, Yann Sommer, Tony Jantschke, Moritz Nicolas, Fabian Johnson, Ibrahima Traoré und Lars Stindl hatten gleich sieben Spieler ihre Verträge verlängert. Auf der Liste "Müsste in diesem Sommer verkauft werden, um die letzte Chance auf eine vernünftige Ablöse zu nutzen" stehen aktuell sechs Namen. 2019 enden die Verträge von Raffael, Oscar Wendt, Tobias Sippel, Patrick Herrmann, Raúl Bobadilla und Josip Drmic. Vergangenes Jahr standen zu diesem Zeitpunkt noch vier Namen auf der entsprechenden Liste. Wendt verlängerte, verkauft wurden Julian Korb, André Hahn und Marvin Schulz.

Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung die Rechnung aufzumachen, dass die Mehrheit der sechs 2019er im Sommer den Klub verlassen wird, wäre zu kurz gedacht. Vier Spieler sind schließlich 30 Jahre und älter. Dem Vernehmen nach geht Wendts und Raffaels Zeit in Gladbach nach der kommenden Saison zu Ende - und wenn nicht, herrscht kein Bedarf, sich jetzt schon anders zu entscheiden. Sippel nimmt als Ersatztorwart eine spezielle Rolle ein und wird intern enorm wertgeschätzt. Herrmann und Bobadilla zählen nach Informationen unserer Redaktion zu den Spielern, die gehen könnten. Und Drmic ist ein Mosaikstein in den Gedankenspielen, die den Angriff betreffen. "Es gibt Überlegungen, im Sturm mal etwas anderes zu machen. Ob es dann so kommt, ist eine andere Sache", sagte Eberl im Interview mit unserer Redaktion. Drmics Auftritte am Saisonende waren zumindest ein Plädoyer, diesen Stürmertyp mit dem Schweizer abzudecken.

Fest steht, dass der Sportdirektor sich die Stellschrauben, an denen er drehen will, freier aussuchen kann als in vergangenen Jahren. Blumensträuße zum Abschied haben nur Reece Oxford, der zurück nach England geht, und Christofer Heimeroth bekommen, der Teammanager wird. Unter den sechs Spielern, deren Verträge 2019 auslaufen, ist kein Leon Goretzka wie bei Schalke 04, der nun trotz eines horrenden Marktwertes ablösefrei wechselt. "In allen Bereichen haben wir das Heft des Handelns in der Hand", sagte Eberl. So richtig spannend bis turbulent wird es wohl erst nach der WM. Sollte Henry Onyekuru nach Gladbach kommen, würde er sich zu den 2019ern gesellen.

"Stand jetzt werde ich mich nach einem Klub für eine weitere Leihe umsehen", sagte der Offensivspieler einem nigerianischen Onlineportal. Zum RSC Anderlecht, an den er bislang ausgeliehen war, werde er nicht zurückkehren. Für den FC Everton, dem er gehört, hat Onyekuru allerdings keine Spielberechtigung, weil er nicht genügend Länderspiele für Nigeria absolviert hat und auch nicht für die Weltmeisterschaft nominiert wurde. Entscheiden will er sich erst nach der WM. Unabhängig von der Personalie Onyekuru haben sie sich in Gladbach ohnehin auf eine langgezogene Transferperiode eingestellt.

(RP)
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