Minusrekord beim 0:6 Auch läuferisch ließ sich Gladbach vom BVB abhängen

Mönchengladbach · 7,6 Kilometer mehr als Gladbach hatte der BVB am Ende auf dem Zähler. Vom zarten Aufschwung im läuferischen Bereich war bei Adi Hütters Mannschaft am Sonntag nur wenig zu sehen. Was der Trainer zu den schwachen Werten sagte.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Marco Rose freute sich: „Die physischen Werte sind herausragend.“ Der Trainer des BVB meinte nicht den Blutdruck oder Body-Mass-Index seiner Spieler, sondern ihre Laufleistung. Kilometer, Sprints, intensive Läufe, Durchschnittsgeschwindigkeit – in all diesen Bereichen war Dortmund den Gladbachern beim 6:0 am Sonntag hochüberlegen. Unabhängig von ein paar taktischen Kniffen nutzte Rose vielleicht auch in dieser Hinsicht sein Wissen aus zwei Jahren bei der Borussia vom Niederrhein. Einst hatte er verraten, dass er aus den Fohlen mehr Kilometer herauszukitzeln versuchte, indem er sie daran erinnerte, wie viel besser sie punkten, wenn sie mehr laufen als der Gegner.

Entsprechend forderten Roses Dortmunder seinen Ex-Verein: Um 7,6 Kilometer lag der BVB am Ende vorne. In keinem anderen Spiel dieser Saison wurde Adi Hütters Mannschaft derart abgehängt vom Gegner. 7,1 Kilometer waren in absoluten Zahlen – beim 0:6 gegen den SC Freiburg – bislang die größte Differenz gewesen. 215 Sprints bedeuteten den schwächsten Wert seit eben jenem Freiburg-Spiel, der Unterschied von 39 zum BVB war zudem der drittgrößte Unterschied der Saison. Das zarte Pflänzchen des Aufschwungs im läuferischen Bereich erlebte in Dortmund mindestens eine frostige Nacht.

„Sicherlich haben wir mit der Laufleistung nicht überzeugen und Paroli bieten können“, sagte Hütter. Während sein Gegenüber und Vorgänger Rose betonte, dass Dortmund drei Tage zuvor noch in der Europa League im Einsatz gewesen sei, wollte Gladbachs Trainer die Werte in diesem Kontext nicht noch schwächer sehen. „Ich weiß es aus der Vergangenheit mit Frankfurt, als wir 50 bis 54 Spiele hatten und auch immer Donnerstag und Sonntag gespielt haben. Da haben wir ganz wenige Spiele nur verloren. Allein darauf kann man sich nicht verlassen“, sagte Hütter. „Wir haben eher in den falschen Momenten die Zweikämpfe nicht gewonnen und nicht die Meter gemacht, um die Räume zu schließen.“

Immerhin für die drittwenigsten Kilometer der Saison gab es eine plausible Erklärung: Dass Gladbach in Dortmund nur auf 109,7 kam, hing vor allem mit den langen Verletzungsunterbrechungen in der ersten Hälfte (vier Minuten Nachspielzeit waren noch knapp bemessen) und dem Schlusspfiff direkt nach dem Elfmeter in der 91. Minute zusammen. Allerdings standen während der Pausen die Spieler beider Mannschaften herum, sodass die 7,6 Kilometer Unterschied weiterhin ein großes Fragezeichen hinterlassen. 

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