Auftakt der Frauen-Regionalliga am Sonntag So starten Borussia und der FV Mönchengladbach in die neue Saison

Fußball-Regionalliga · Für Borussia und den FV Mönchengladbach beginnt am Sonntag die neue Saison in der Regionalliga West. Während der FV erstmalig die größere Fußballbühne in der dritthöchsten Spielklasse der Frauen betritt, geht die Borussia im zweiten Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga mit einem neuen Cheftrainer an den Start.

Die Frauen von Borussia Mönchengladbach starten mit einem Spiel gegen Warbeyen in die neue Saison.

Die Frauen von Borussia Mönchengladbach starten mit einem Spiel gegen Warbeyen in die neue Saison.

Foto: Heiko van der Velden

Wenn am Sonntag um 13 Uhr der Anpfiff im Campuspark ertönt, betritt Aufsteiger FV Mönchengladbach erstmalig die Regionalliga-Bühne. Neuland ist die Liga auch für Borussia-Coach Jonas Spengler, der im Sommer aus der hessischen Verbandsliga zu den Fohlen gewechselt ist. Wir blicken vor dem Saisonstart auf die Ausgangslagen der beiden Frauenteams

FV Mönchengladbach
Dritthöchste deutsche Spielklasse im Frauenfußball – das klingt schon nach etwas. Entsprechend ist es für den FV Mönchengladbach eine Mischung aus Privileg und Herausforderung, ab dieser Saison der Regionalliga anzugehören. Das sportliche Niveau ist nun ein völlig anderes. „Die Mannschaften haben durch die Bank viel Qualität, das war in der Niederrheinliga nicht der Fall. Das ist ein massiver Unterschied. Mehr Physis und Dynamik, ein höheres Tempo – da wird uns viel abverlangt werden“, sagt FV-Trainer Marco Ketelear.

Für den FV Mönchengladbach (l.), hier im Niederrheinpokalspiel gegen Alemannia Pfalzdorf, startet am Sonntag in der Regionalliga ein neues Kapitel.

Für den FV Mönchengladbach (l.), hier im Niederrheinpokalspiel gegen Alemannia Pfalzdorf, startet am Sonntag in der Regionalliga ein neues Kapitel.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Vorsaison in der Niederrheinliga hat seine Mannschaft mit viel Offensivkraft souverän als Meister abgeschlossen. Für die Regionalliga ändert Ketelaer aber etwas den fußballerischen Ansatz. „Wir werden nicht mehr so ein offensives Pressing spielen wir in der Vergangenheit“, sagt der Trainer. Außerdem soll seine Mannschaft künftig im Mittelfeld mit einer Rauten-Anordnung agieren, also mit einer zurückgezogenen Spielerin, zwei davor in den zentralen Halbfeldern und einer auf der Zehner-Position. „Damit wollen wir das Zentrum verdichten und für mehr Stabilität sorgen“, sagt Ketelaer.

 FV-Trainer Marco Ketelaer.

FV-Trainer Marco Ketelaer.

Foto: Heiko Van der Velden

Die neue Ausrichtung nahm auch einen Schwerpunkt in der Vorbereitung ein. „Optimal ist es noch nicht gelaufen“, sagt Ketalaer, „aber die Spielerinnen bekommen von Spiel zu Spiel ein besseres Gefühl dafür: Wie müssen die Abstände sein, mit welcher Intensität muss attackiert werden?“ Zuletzt verlor der FV ein Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard mit 1:5, Ketelaer war dennoch mit dem Härtetest auf hohem Niveau zufrieden. „Sonntag wird man sehen, wie gut die Vorbereitung war“, sagt er.

Dann steht das Debüt für den FV in der Regionalliga an: Gegner ist das der 1. FFC Recklinghausen, der die Vorsaison auf Platz zehn abschloss. Für den FV ist es eine erste Standortbestimmung. „Auf dem Papier sind wir sicherlich für einige der Abstiegskandidat Nummer eins: kleiner Verein, gerade gegründet. Das kann aber auch von Vorteil sein“, sagt der Trainer und fügt an: „Natürlich wollen wir die Klasse halten. Ich sehe uns aber nicht im Abstiegskampf. Ich ordne uns eher im unteren Mittelfeld ein.“ Vor allem in der Breite sei der Kader gut verstärkt worden, acht neue Spielerinnen holte der Verein. Aus der zweiten Mannschaft von Bundesliga-Aufsteiger MSV Duisburg kamen unter anderem fürs Mittelfeld Flaka Aslanaj und Narjiss Ahamad. „Beide bringen eine enorme Qualität mit und harmonieren gut“, sagt Ketealer.

Einen klaren Favoriten für den Aufstieg in die 2. Bundesliga macht er in der Liga nicht aus. Den VfL Bochum schätzt er stark ein, dem VfR Warbeyen traut er eine Überraschung zu. Und Borussia Mönchengladbach hält er für eine Wundertüte: „Viele Abgänge, ein neuer Trainer – das muss erst ineinandergreifen. Auf dem Papier gehört Borussia aber zu den Favoriten.“

Borussia Mönchengladbach
Daniel Farke ist nicht der einzige Trainer, der im Sommer ein Traineramt bei der Borussia übernommen hat und den Ballbesitz-Fußball als seine Philosophie ansieht. Auch Jonas Spengler, seit Juli Coach von Borussias Frauenteam, wünscht sich von seiner Mannschaft ein dominantes Auftreten auf dem Platz. „Wir wollen den Ball haben und das Spiel bestimmen – das ist unser Ansatz“, so Spengler. „Die Männer machen das in der Bundesliga bislang ja schon sehr gut. Das wollen wir auch umsetzen.“ Für den 28-Jährigen, der vom hessischen Verbandsligisten SG Hombressen/Udenhausen zu Borussia wechselte, ist es ein Neustart in einer unbekannten Liga. „Ich habe mir im Vorfeld natürlich einige Videos aus der Liga angeschaut und in den zwei Monaten, die ich jetzt hier bin, viel Zeit mit dem Team auf dem Platz verbracht. Generell bin ich hier bei der Borussia sehr gut aufgenommen worden“, sagt Spengler.

Jonas Spengler, seit Sommer Trainer der Borussia-Frauen

Jonas Spengler, seit Sommer Trainer der Borussia-Frauen

Foto: Christian Verheyen

Trotz einiger Abgänge – allen voran dem von Top-Stürmerin Sarah Abu Sabbah, die zum SV Meppen in die Bundesliga gewechselt ist – stand bei der Borussia im zweiten Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga kein großer Umbruch im Kader an, wie Spengler erzählt. „Fast alle Spielerinnen wurden hier bei der Borussia ausgebildet. Es ist eine Basis vorhanden, sodass die Abläufe auf dem Platz schon funktionieren.“ Mit der japanischen Außenverteidigerin Mizuho Kato ist lediglich ein externer Transfer getätigt worden. Die 29-Jährige war zuvor für Ligakonkurrent VfL Bochum im Einsatz.

Für eine Prognose ist es auch Sicht von Spengler zum aktuellen Zeitpunkt noch zu früh, er wolle die ersten sechs Saisonspiele abwarten, um anschließend bewerten zu können, wohin die Reise für die Borussia in der Regionalliga geht. Das Auftaktprogramm gegen Warbeyen, Leverkusen II, Siegen, Recklinghausen, Bielefeld und Bochum habe es in sich, findet Spengler. „Da sind viele Teams dabei, die oben mitspielen wollen. Das wird ein knackiger Saisonstart für uns.“ Sein Regionalliga-Debüt feiert der neue Trainer am Sonntag um 13 Uhr gegen den VFR SW Warbeyen.

Auslosung Niederrheinpokal
Am Freitag wurde die zweite Runde des Niederrheinpokals ausgelost. Der FV trifft auf den Niederrheinligisten GW Lankern, Borussia bekommt es mit dem Sieger der Partie BW Mintard/Bayer 05 Uerdingen zu tun. Die Spiele finden am 19. November statt.

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