Bayers Rechtsverteidiger Frimpong ist zurück – und muss warten

Leverkusen · Der Niederländer Jeremie Frimpong war bis zu seinem Syndesmoseriss im Derby gegen Köln einer der Senkrechtstarter in dieser Saison. Zuletzt stand der 21-Jährige wieder im Kader von Bayer 04 Leverkusen, aktiv mitwirken kann er aber erst in der neuen Spielzeit.

Stabil in den Zweikämpfen, dazu brandgefährlich bei seinen Läufen über die Außenbahn: Jeremie Frimpong (l.) hat sich in dieser Saison zum Stammspieler entwickelt.

Stabil in den Zweikämpfen, dazu brandgefährlich bei seinen Läufen über die Außenbahn: Jeremie Frimpong (l.) hat sich in dieser Saison zum Stammspieler entwickelt.

Foto: Jörg Schüler/Bayer 04 Leverkusen/Jörg Schüler

Inmitten von Bayers Jubeltraube nach dem Schlusspfiff fand sich am vergangenen Samstag in Sinsheim auch ein Spieler wieder, den die Fans der Werkself in den Wochen zuvor schmerzlich auf dem Rasen vermisst hatten: Jeremie Frimpong. Der Niederländer stand beim 4:2 bei der TSG Hoffenheim zum ersten Mal nach seinem im Derby gegen den 1. FC Köln erlittenen Syndesmoseriss wieder im Kader. Zum Einsatz kam der 21-Jährige nach fast zweimonatiger Verletzungspause indes nicht – und wird dies laut Gerardo Seoane auch nicht am Samstag (15.30 Uhr) im abschließenden Spiel gegen Freiburg. „Er ist noch gar nicht für Zweikämpfe freigegeben“, sagte der Schweizer Coach im „Kicker“.

Einfach wieder dabei zu sein, zu feiern und sich mit den Teamkollegen nach geschaffter Champions-League-Qualifikation zu freuen, dürfte dem Rechtsverteidiger aber auch so gutgetan haben. Seine Verletzung im letzten Saisondrittel war für den sympathischen Außenspieler gewiss ein Rückschlag. Dass er die Erwartungen in der sich nun dem Ende nähernden Spielzeit aber übertroffen hat, steht trotzdem außer Frage.

Unter Interimstrainer Hannes Wolf war der bei Manchester City ausgebildete Abwehrspieler zum Ende der Saison 2020/21 komplett aus der Rotation gefallen. Wahlweise experimentierte Wolf lieber mit einer Dreierkette oder stellte Jonathan Tah auf die rechte Seite der Viererkette. Seoane aber schenkte dem von Celtic Glasgow an den Rhein gewechselten Profi von Beginn an das Vertrauen – und der zahlte es umgehend zurück.

Mit seiner Antrittsstärke, seinen Dribblings und seiner Übersicht avancierte Frimpong auf Anhieb zum Stammspieler. Als solcher hatte er nicht unerheblichen Anteil an der historisch starken Offensivsaison des Werksklubs. Mit Blick auf Pokal, Europa League und Liga kommt der gebürtige Amsterdamer auf zwei Treffer und acht Vorlagen. Nur Florian Wirtz und Moussa Diaby haben aktuell mehr Torvorbereitungen auf dem Konto.

Das zuvor letzte Mal, dass ein Außenverteidiger das Angriffspiel der Werkself so stark beeinflusst hat, ist eine Weile her. In der Saison 2012/13 brachte es der inzwischen mehrfache Champions-League-Sieger und Meister in Spanien, Dani Carvajal von Real Madrid, auf ähnliche Statistiken wie jetzt Frimpong. Die Baustelle, die der Abgang von Lars Bender nach dem Ende der vergangenen Runde in der Abwehr hinterlassen hat, ist vor allem wegen der spielerischen Entwicklung des Niederländers weniger groß als zunächst angenommen werden musste.

Bei allen offensichtlichen Vorzügen, die der bis 2025 unter Vertrag stehende Frimpong mitbringt, birgt sein Spiel freilich noch genügend Ansatzpunkte, um es zu schleifen und zu formen. Nicht selten bügelt der Youngster etwaige Stellungsfehler durch seine außergewöhnliche Schnelligkeit aus. Auch bei seinen nicht immer optimal getimten Tacklings gibt es noch Steigerungspotenzial.

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