Fußball, Frauen-Bundesliga Bayers Frauen machen es dem FCB schwer

Leverkusen · Gegen den Zweiten der Frauenfußball-Bundesliga aus München zeigt das Team von Trainer Achim Feifel ein gute Leistung, verliert aufgrund einer Schwächephase vor der Pause aber 0:3 (0:3). Es ist die vierte Pflichtspielpleite in Serie.

 Jessica Wich (l.) im Duell mit der Münchnerin Giulia Gwinn. Die Mittelfeldspielerin aus Leverkusen beendet nach der Saison ihre Karriere.

Jessica Wich (l.) im Duell mit der Münchnerin Giulia Gwinn. Die Mittelfeldspielerin aus Leverkusen beendet nach der Saison ihre Karriere.

Foto: Uwe Miserius

Die Leistungskurve von Bayers Fußballerinnen zeigt zum Ende der Bundesliga-Saison zwar deutlich nach oben. Aber die Ergebniskrise des Teams von Achim Feifel setzte sich auch im letzten Heimspiel gegen den FC Bayern fort. Wie schon im Pokal gegen Potsdam und auswärts in Frankfurt erwiesen sich die Leverkusenerinnen auch gegen den Gast aus München als ernstzunehmender Gegner und hatten durchaus Chancen auf mehr.

Das Resultat fiel mit 0:3 (0:3) sicherlich um wenigstens einen, vielleicht sogar zwei Treffer zu deutlich aus. Zustande kam es binnen nur sechs für Bayer ziemlich frustrierenden Minuten kurz vor der Pause. Den Anfang machte ein schön herausgespielter Treffer der FCB-Frauen, den Sydney Lohmann aus kurzer Distanz vollendete (38.). Weit ärgerlicher als dieses 0:1 waren noch die folgenden Treffer: Nur drei Minuten später ließen die Leverkusenerinnen Giulia Gwinn von der Strafraumgrenze deutlich zu frei zum Abschluss kommen (41.), und beim 0:3 beförderte Sylwia Matysik eine Flanke von Lea Schüller gar unglücklich ins eigene Tor (43.). So ließ sie ihrer Keeperin Friederike Repohl, die zuvor mehrfach stark gegen Klara Bühl, Viviane Asseyi und Schüller pariert hatte, keine Chance.

Abgesehen von diesem dreifachen Rückschlag waren die Leverkusenerinnen dem großen Favoriten aus der bayerischen Landeshauptstadt ein höchst unangenehmer Gegner. Meist stoppten sie deren Angriffe im Kollektiv mit disziplinierter Abwehrarbeit, großer Entschlossenheit und Moral. „Leverkusen stand wirklich gut und kompakt“, lobte auch Torschützin Sydney Lohmann.

Wie von Coach Achim Feifel gefordert, verlegten sich seine Schützlinge nicht nur aufs Verteidigen, sondern suchten bei eigenem Ballbesitz auch mutig den Weg nach vorne. Allerdings ließen sie dabei zu viele gute Gelegenheiten liegen. Gleich mehrfach scheiterten die Leverkusenerinnen in aussichtsreicher Lage an der glänzend aufgelegten Bayern-Torfrau Janina Leitzig. Sie verhinderte mit starken Paraden gegen Dora Zeller (15.) und Lisanne Gräwe (27.) einen frühen Rückstand und ließ im zweiten Durchgang unter anderem die freistehende Milena Nikolic (68.) und Verteidigerin Caroline Siems (75.) verzweifeln.

Es wollte trotz einiger weiterer guter Chancen nach der Pause nicht einmal der Ehrentreffer gelingen, den sich die Leverkusenerinnen vor 790 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion zweifellos verdient hatten. Die ordentliche Kulisse bot den würdigen Rahmen für die Verabschiedung von Jessica Wich, die ihre Karriere nach dieser Spielzeit beenden wird, und wie Ann-Kathrin Vinken (ebenfalls Karriereende) und Joyce Prabel (Ziel unbekannt) vor Anpfiff verabschiedet wurde. „Nach acht Jahren Bayer 04 ist das ein sehr emotionaler Moment“, sagte sie. Obwohl ihr beim letzten Spiel in Leverkusen kein Sieg vergönnt gewesen war, konnte die 31-jährige Offensivakteurin das Erlebnis genießen.

Eine gute Zeit in Leverkusen hatte auch Münchens Ivana Rudelic. Und so empfand sie es als schönen Bonus, dass sie ausgerechnet an alter Wirkungsstätte ihr Comeback nach einem Kreuzbandriss geben konnte. „Das war wirklich sehr schön und sehr emotional. Ich habe es immer geliebt, hier zu spielen“, betonte sie.

Zum Abschluss der Saison treten Bayers Fußballerinnen am kommenden Sonntag ab 14 Uhr beim Branchenführer VfL Wolfsburg an. Im Hinspiel trotzten die Leverkusenerinnen dem Champions-League-Halbfinalisten ein Unentschieden ab.

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