Fokus auf die TSG Bayer ist (noch) nicht in Partystimmung

Leverkusen · Die Werkself hat in Hoffenheim die Chance, das Ticket für die Champions League zu lösen. Trainer Gerardo Seoane warnt vor den Stärken der TSG und will am Samstag die Ergebnisse aus anderen Stadien weitgehend ausblenden.

Sardar Azmoun (l.) im Duell mit Makoto Hasebe. Der Iraner war beim 2:0 gegen Frankfurt auffälligster Leverkusener.

Sardar Azmoun (l.) im Duell mit Makoto Hasebe. Der Iraner war beim 2:0 gegen Frankfurt auffälligster Leverkusener.

Foto: Bayer 04/Frederic Scheidemann

Wenn in Sinsheim der Schlusspfiff ertönt, sind im Grunde zwei Szenarien denkbar: ausgelassene Stimmung auf dem Rasen, Bierduschen und eigens für den Einzug in die Champions League bedruckte T-Shirts – oder hängende Köpfe, enttäuschte Gesichter und Bayer-Profis, die erklären müssen, warum es nicht ganz gereicht habe und man vermutlich nun eben die allerletzte Chance zum Saisonabschluss gegen Freiburg nutzen müsse. Den zweiten Fall gilt es nach Möglichkeit zu vermeiden.

Die Partie bei der TSG an diesem Samstag (15.30 Uhr) ist der erste von zwei Matchbällen, den Leverkusen nutzen will, um den Einzug in die Königsklasse perfekt zu machen. Personell gibt es keine Neuigkeiten. Es stehen die selben Profis wie beim 2:0 gegen Frankfurt zur Verfügung. Kerem Demirbay ist weiter fraglich, komplett ausgeschlossen ist sein Comeback nach Kapselriss im Zeh aber nicht.

Für Hoffenheim geht es nach sieben sieglosen Spielen in der Liga darum, die Chance auf die Conference League aufrechtzuerhalten. Am vergangenen Spieltag lieferte sich das Team von Trainer Sebastian Hoeneß ein packendes Duell mit Freiburg, das dem Dritten Bayer mit drei Zählern Rückstand im Nacken sitzt – und 3:4 verloren ging.

„Das Spiel war von Hoffenheimer Seite sehr aktiv, sehr intensiv, sehr offensiv“, sagt Gerardo Seoane. Der Trainer der Werkself warnt: Die TSG sei vor allem bei ihren Heimspielen stets angriffslustig. „Sie haben eine gute spielerische Linie – auch, wenn sie im Moment nicht die erwünschten Resultate haben. Ich stufe sie als sehr stark ein.“

Doch auch sein Team hat zuletzt mit dem 4:1 in Fürth und dem 2:0 gegen Frankfurt überzeugt. Die Siege waren die Grundlage für die nun komfortable Ausgangssituation für das Saisonfinale. Die gilt es nun, mit einem weiteren Sieg zu nutzen. „Es ist aber überhaupt nicht so, dass irgendeine Partystimmung herrscht“, betont Seoane. Die Stimmung in der Werkself sei gut, aber konzentriert. „Es ist normal, dass man sich nach einem gewonnenen Spiel freut, egal was das für eine Auswirkung auf die Tabelle hat. Aber ein positives Resultat ist immer das Ergebnis harter Arbeit. Die Mannschaft war die ganze Woche sehr fokussiert.“

Die Partystimmung könnte sich aber bereits am Samstag einstellen. Auch der Coach würde sich einen Thriller am letzten Spieltag gegen Freiburg gerne sparen. „Das wäre schön“, kommentiert er entsprechende Nachfragen knapp. Unabhängig von dem, was seine Elf im Kraichgau leistet, will er sich von den Ergebnissen aus den anderen Stadien nicht ablenken lassen. „Das Wichtigste ist, dass wir uns auf uns und unsere Leistung konzentrieren“, betont Seoane. „Ob wir zu jedem Zeitpunkt wissen, wie es auf anderen Plätzen steht, habe ich noch nicht entschieden. Bis jetzt wusste ich es nie. So bin ich am besten gefahren. Deswegen weiß ich nicht, wieso ich Energie dafür verwenden sollte.“

So könnte die Werkself spielen: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba, Hincapie – Andrich, Aránguiz – Diaby, Azmoun, Paulinho – Schick.

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