Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz Wie der Sport Hochwasser-Opfern helfen will

Düsseldorf · Die Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat viele Menschen ihr ganzes Hab und Gut gekostet. Der BVB und Gladbach kündigen Benefizspiele an, DFB und DFL einen Solidarfonds. Die Düsseldorfer EG verteilt Sachspenden.

 Fortuna Düsseldorfs Vorstand Klaus Allofs sichert Hilfe zu.

Fortuna Düsseldorfs Vorstand Klaus Allofs sichert Hilfe zu.

Foto: Frederic Scheidemann/Gabriel Boia/Scheidemann

Die Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat viele Menschen ihr ganzes Hab und Gut gekostet. Es gab zahlreiche Todesopfer, viele Häuser, Betriebe und Einrichtungen sind komplett zerstört. Die Hilfsbereitschaft der Menschen im Land ist groß. Und auch aus dem Sport gibt es erste Hilfsaktionen.

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat am Donnerstagabend auf seiner Internetseite mitgeteilt, dass man den Notleidenden mit den Einnahmen aus einem Benefizspiel helfen wolle. „Auch der BVB wird seinen Teil dazu beitragen, um den Betroffenen zu helfen und die Einnahmen eines Benefizspiels, das wir möglichst in Hagen bestreiten möchten, den Opfern zukommen lassen“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (62) demnach. In den kommenden Tagen werde man Gespräche dazu aufnehmen. Hagen-Hohenlimburg, ein Gebiet, das besonders heftig von den Unwettern getroffen wurde, liegt keine 20 Kilometer entfernt von Dortmund.

Auch Borussia Mönchengladbach will ein Benefizspiel für die Opfer des Hochwassers ausrichten. Das bestätigte der Verein am Freitag gegenüber unserer Redaktion. Ein Ort und ein Termin stünden noch nicht fest, doch die Planungen seien angelaufen.

Bayer 04 Leverkusen wird sich auf verschiedenen Ebenen engagieren. In der Stadt gab es zahlreiche schwere Schäden. „Die Ereignisse und deren Ausmaß machen betroffen, umso mehr, weil sie sich vor unserer Haustür ereignen“, betonte Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bayer 04. „Jetzt ist es vor allem wichtig, dass wir schnell und unbürokratisch einander helfen. Dazu sind wir im ständigen Austausch mit der Stadt Leverkusen, der Bayer AG und unseren Fans, die sich bereits seit Tagen in und rund um Leverkusen engagieren.“ Der Verein wird sich in Form einer Soforthilfe mit einer Spende an der von der Bürgerstiftung der Stadt Leverkusen ins Leben gerufenen Aktion „Leverkusen hilft!“ beteiligen. Außerdem stellt Bayer 04 das Fanhaus in Leverkusen-Wiesdorf für logistische Zwecke zur Verfügung.

Der FC Schalke 04 hielt am Freitagabend vor dem mit 3:2 gewonnenen Testspiel gegen Vitesse Arnheim eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe ab. „Zudem werden weitere Formen der Unterstützung gerade intern erarbeitet“, sagte eine Sprecherin des Vereins. Auch die Kölner Haie stimmen aktuell ab, wie sie „angemessen und effizient helfen können“, teilte der Eishockeyverein mit. Derzeit könne man allerdings noch keine konkreten Angaben machen. „Wir sind in Gedanken bei den vielen Betroffenen, Opfern und den unzähligen (freiwilligen) Helfern“, sagte ein Sprecher des Vereins.

In Düsseldorf haben Überschwemmungen zahlreiche Wohnungen zerstört. Auch Sportanlagen stehen unter Wasser. Die Düsseldorfer EG zeigte sich erschrocken über die Folgen des Hochwassers. Um den Betroffenen zu helfen, richtet die DEG am Samstag und Sonntag eine Spenden-Sammelstelle am Dome, DEG-Platz 1/Theodorstraße 281 in Düsseldorf, ein. „Es gibt Dinge und Zeiten, die sind wichtiger als der Sport. So eine Zeit ist aktuell“, schrieben die DEG-Verantwortlichen.

Jeweils von 10 bis 12 Uhr können Sachspenden wie Kleidung, Decken, Baby- und Hygieneartikel abgegeben werden. „Auch Spielzeug für Kinder wird gerne genommen“, betont der Vereine. Viele Familien mussten ihre Sachen im Haus zurücklassen. Mitarbeiter des Vereins werden die Sachen im Anschluss an Sammelstellen in Düsseldorf verteilen, teilte ein Sprecher der DEG mit. Man will aber auch finanziell helfen. Daher werde man den Erlöse des DEG-Regenbogen-T-Shirts ebenfalls für die Hochwasser-Opfer verwenden.

„Das ist eine Tragödie“, sagt Fortuna Düsseldorfs Vorstand Klaus Allofs. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, unser Dank gilt denen, die auf welche Weise auch immer helfen.“ Der Fußball-Zweitligist spendet 25.000 Euro aus den Spiel-Einnahmen der Saisoneröffnung gegen den belgischen Klub OH Leuven am Samstag in der Arena an Menschen, die unter den Folgen des Hochwassers leiden. Der Zutritt zum Stadion ist nur möglich, wenn man sich vorher ein Ticket ausgedruckt hat. Im Stadion wird es auch eine Becherpfand-Spendenaktion geben. Zudem ist ein Spendenkonto eingerichtet worden – unter dem Stichwort „Hochwasser“ an die IBAN DE06 3005 0110 1006 9867 88.

Die Deutsche Fußball-Liga und der Deutsche Fußball-Bund wollen zudem einen solidarischen Hilfsfonds einrichten. „Die Bilder der Überschwemmungen und Verwüstungen, das gesamte Ausmaß dieser Katastrophe, lassen uns betroffen und entsetzt zurück. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Verstorbenen, den Verletzten und den vielen Menschen, die in Not sind“, schreiben DFL und DFB in einer Mitteilung.

Wie nach dem Hochwasser 2013 wolle man einen finanziellen Beitrag zur Flutopferhilfe leisten und dazu gemeinsam einen Hilfsfonds mit einem Volumen von drei Millionen Euro aufstellen.

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