Nahverkehr Grüne fordern, die Bahnlinie zu verbessern

RHEINBERG · RB 31 zwischen Xanten und Duisburg: Die Ortsverbände Rheinberg, Sonsbeck, Alpen und Xanten und Moers machen erstmals gemeinsam mobil. Ab dieser Woche werden Unterschriften gesammelt.

 Die Züge zwischen Xanten und Duisburg sollen endlich wieder zuverlässig fahren.

Die Züge zwischen Xanten und Duisburg sollen endlich wieder zuverlässig fahren.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Fünf Ortsverbände der Grünen, nämlich Moers, Rheinberg, Sonsbeck, Alpen und Xanten, machen erstmals gemeinsam mobil. Sie wollen nicht länger die Missstände der Bahnlinie RB 31 zwischen Xanten und Duisburg hinnehmen. das machten sie jetzt in Rheinberg deutlich. Nervige Verspätungen, unerträgliche Zugausfälle aufgrund von Lokführermangel, veraltete Dieselzüge und zusätzliche technische Mängel auf der Strecke – es reicht. Die Grünen gehen in einem ersten Schritt an die Öffentlichkeit. Im Verlauf dieser Woche werden Unterschriftenlisten ausliegen, um gegen die „unzumutbaren Zustände auf der Bahnstrecke zwischen Xanten und Duisburg zu protestieren“, heißt es auf dem druckfrischen Flyer. Eine ganze Palette an Störfaktoren nennt Lukas Aster vom Sonsbecker Ortsverband, gleichzeitig verkehrspolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion. Dazu gehören die Schranken- und Signalprobleme wie Langsamfahrstellen. Die Grünen fordern den zweigleisigen Ausbau in Rheinberg, Elektrifizierung der gesamten Strecke und die Einführung eines stabilen Halbstundentaktes bis Xanten, die Anschaffung moderner Züge.

Wer auf dem Lande wohnt, habe kaum eine Chance, per Schiene nach Duisburg zu kommen. „Wir fordern, dass der Fahrgast endlich das bekommt, was ihm seit 50 Jahren zusteht. Mehr nicht“, so Aster. Kreistagsmitglied Jürgen Bartsch (Rheinberg) spricht von einem Nahverkehr für Bürger zweiter Klasse. Die aktuelle Entwicklung beschreibt Peter Nienhaus (Alpen). Um einigermaßen pünktlich am Arbeitsort oder in der Schule zu sein, werde auf das Auto zurückgegriffen. Gerade die Jugend hätte die Bahn für sich entdeckt. „Die Industrie- und Handelskammer setzt auf den Straßenausbau. Warum nicht auf den Schienennetzausbau“, so Nienhaus. Vor allem habe die mangelnde Auslastung der RB31 in Kombination mit dem Bürgerbus verheerende Auswirkungen. „Dann ist die Linie tot“, so Nienhaus. „Der Niederrhein braucht Anschluss an die europäischen Nachbarländer. Die Bahn ist unschlagbar und kennt keine Staus“, so die Rheinbergerin Dagmar Krause-Bartsch mit Blick auf den Klimaschutz. Dem Xantener Frank Seitz fehlt das Engagement der Bürgermeister. „Ich verstehe die Ruhe nicht. Wenn die Zahlen der Fahrgäste weiter rückläufig sind, ist die Nordwestbahn unattraktiv.“ Elisabeth Hanke-Beerens (Moers) befürchtet eine „Abkopplung“ der Region. Die Aktion, die sich an die Verantwortlichen im Bund richtet und VRR, Deutsche Bahn und Nordwestbahn einbindet, endet mit der Europawahl Ende Mai und wird als Online-Petition nach Berlin geschickt.

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