Stadtgeschichte Amplonius-Denkmal im Herzen der Stadt

RHEINBERG · Vor zahlreichen Gästen ist am Sonntag die Bronze-Figur vor der St.-Peter-Kirche enthüllt und geweiht worden.

 Die Amplonius-Figur vor der St.-Peter-Kirche.

Die Amplonius-Figur vor der St.-Peter-Kirche.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Gespannt warteten die Rheinberger am Sonntag auf diesen Augenblick. Die lebensgroße Amplonius-Figur wurde in Höhe der St.-Peter-Kirche enthüllt. Ein Raunen, begleitet von Ahs und Ohs, ging durch die dichten Reihen. Wie verabredet riss nach einem heftigen Regenschauer der Himmel auf. Die Sonne kam zum Vorschein. Ein gutes Omen und vielleicht ein Zeichen von oben. Amplonius, der in Rheinberg geborene Stifter und Universalgelehrte des Mittelalters, hätte sich sicherlich über sein Abbild gefreut, das in mehreren Arbeitsschritten in der Bronzegießerei Butzon & Bercker in Kevelaer entstand.

Der Sonsbecker Künstler Hans-Peter Fonteyne nahm an dieser feierlichen Enthüllung teil und freute sich über die positive Resonanz zu seiner Arbeit. Bereits im Vorfeld hatte Bürgermeister Frank Tatzel im Foyer der Stadthalle über den berühmten Sohn Rheinbergs und seine Bedeutung für die Stadt gesprochen, der nach 600 Jahren nun einen gebührenden Platz gefunden habe, mit Blick auf den Marktplatz und in Richtung der ehemaligen Lateinschule. Frank Tatzel erinnerte an die verschiedenen Lebensstationen, machte auf Bedeutung von Amplonius für Rheinberg wie auch für Erfurt aufmerksam. Dort hatte der Gelehrte 1412 an der Universität das Collegium Amploniana gegründet und Menschen den Zugang zur Bildung ermöglicht.

 Nina Rensing, die Enkelin von Paul Feltes (ganz links zu sehen), enthüllte die Statue. Pfarrer Martin Ahls (re.) weihte das Denkmal.

Nina Rensing, die Enkelin von Paul Feltes (ganz links zu sehen), enthüllte die Statue. Pfarrer Martin Ahls (re.) weihte das Denkmal.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Tatzel richtete seinen Dank an die verschiedenen Sponsoren und Helfer, die diese künstlerische Arbeit ermöglicht hatten. Die Idee, den großen Sohn Rheinbergs zu ehren, stammte von Paul Feltes, der tief mit seiner Heimatstadt Rheinberg verbunden ist. Er hatte mit seinem „Geburtstagsgeld“ zum Neunzigsten den Grundstock mit 5000 Euro gelegt und konnte andere von seinem Plan überzeugen. Unter Federführung des Heimatvereins kamen Sponsoren und Unterstützer zusammen. „Ich freue mich, dass Amplonius mitten in Rheinberg einen guten Platz gefunden hat“, so Tatzel.

 Noch hängt die 270 Kilo schwere Statue am Kran von Steinmetz Knop.

Noch hängt die 270 Kilo schwere Statue am Kran von Steinmetz Knop.

Foto: Uwe Plien

Ein Grund zum Feiern, so empfand es Edeltraud Hackstein, 1. Vorsitzende des Heimatvereins. Sie schloss sich dem Dank an alle Förderer und Unterstützer an. Stolze 32.000 Euro kamen zusammen. „Jeder Euro hat bei uns seinen Zweck gefunden. Wieder ist ein weiteres Stück Geschichte sichtbar gemacht worden“, so Hackstein.

     Beim Aufbau am Feitag: Die Handwerker bringen das geöffnete Buch und den Totenkopf am Steinsockel an.

Beim Aufbau am Feitag: Die Handwerker bringen das geöffnete Buch und den Totenkopf am Steinsockel an.

Foto: Uwe Plien

Auch für Marcus Padtberg, Schulleiter des Amplonius-Gymnasiums, bedeutet das Aufstellen der Statue viel. Amplonius bestimme bis heute das pädagogische Programm des Gymnasiums, nämlich die Hilfsbereitschaft und den Blick für andere, selbst im 21. Jahrhundert. „Sei uns, Amplonius, ein wirkliches Denkmal“, sagte der Schulleiter. Für Nina Rensing, Enkelin von Paul Feltes, war es ein Leichtes, die mit 1,80 Meter lebensgroße Statue auf dem Sockel aus schwarzem Basalt zu enthüllen. Pfarrer Martin Ahls segnete sie mit Weihwasser und spendete den Segen für das Denkmal im Herzen von Rheinberg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort